CO2-Zylinder: Sollten Sie Kartuschen von Wassersprudlern lagern?

Was beim Bevorraten zu beachten ist

Darum hat Kohlensäure ein Ablaufdatum

Brauereien und Getränkehersteller schlagen Alarm, da sie nur noch schleppend mit Kohlensäure versorgt werden. Sollten sich Verbraucher nun mit CO₂-Zylindern eindecken?

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) kommt es seit einigen Wochen zu Lieferproblemen bei CO₂. Die Situation führte bei einigen Getränkeherstellern dazu, dass sie manche Produkte nicht mehr herstellen können.

Folglich kann es vorkommen, dass auch Verbraucher von dem CO₂-Lieferengpass betroffen sind, die keine "Fertiggetränke" kaufen, sondern sich diese selbst zu Hause "aufsprudeln". Der Engpass dürfte allerdings kein Dauerzustand sein. So ist es nicht nötig, CO₂-Zylinder zu hamstern.

Wer sich dennoch vorsorglich einen kleinen Vorrat an Kohlensäure-Kartuschen für die nächsten ein bis zwei Monate zulegen möchte, sollte einiges beachten.

CO₂-Flasche lagern: Aber wie?

Ein Kohlensäure-Zylinder steht unter einem hohen Druck. Aus diesem Grund sollten Sie die Sicherheitsvorkehrungen bei der Lagerung beachten. Diese sind in den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 280) unter dem Kapitel "Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern" aufgeführt.

Es gilt:

• Lagern Sie die Behälter nur an einem gut belüfteten, kühlen und trockenen Ort.
• Die Flasche sollte so aufbewahrt werden, dass sie vor Stößen, Schlägen oder dem Umfallen geschützt ist.
• Eine aufrecht stehende Aufbewahrung ist vorgeschrieben.
• Die Temperatur an der Lagerstätte sollte unter 50 Grad Celsius liegen.
• Zudem sollte der Druckbehälter vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
• Das Eindringen von Flüssigkeiten in den Zylinder sollte verhindert werden.
• Die Lagerstätte sollte aus feuerhemmenden Materialien bestehen. Ein Vorratsschrank ist daher ungeeignet.
• Andere Gasflaschen, die beispielsweise Sauerstoff oder Brenngas enthalten, dürfen nicht zusammen mit dem CO₂-Zylinder gelagert werden.

Die CO₂-Flasche sollte zudem außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, ergänzt Thomas Dreesen, PR-Manager bei der Wasserfilter-Firma Brita, auf Nachfrage von t-online.

Zudem dürfen Gasflaschen nur an bestimmten Orten gelagert werden, wie im Gartenschuppen oder in der Garage. Das Schlafzimmer oder Flure sind tabu. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wie viel Gas kann man lagern?

Wenn die Lagerstätte entsprechende Sicherheitsvoraussetzungen erfüllt, dürfen Privatleute maximal 16 Kilogramm Flüssiggas (Füllgewicht) lagern.

Kann Kohlensäure schlecht werden?

CO₂-Zylinder haben ein Haltbarkeitsdatum. Aber warum? Zwar ist das Gas nicht verderblich. Dennoch gilt das Kohlendioxid für die Wassersprudler als Lebensmittelzusatzstoff. Daher haben sie ein Ablaufdatum, erklärt Dreesen.

In der Regel beträgt das Mindesthaltbarkeitsdatum fünf Jahre. Das ist aber nur dann der Fall, wenn der Zylinder vollständig verschlossen ist. Das heißt, dass der Schutzbügel noch vorhanden und das Sicherheitsventil zur Druckentlastung der Flasche noch intakt sein muss. Andernfalls sollten Sie den Zylinder aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwenden.

Zusätzlich wird der Behälter alle zehn Jahre vom Tüv auf dessen Zustand hin überprüft. Verantwortlich dafür, dass die Kontrolle stattfindet, ist der Befüller des Zylinders. Das Datum für den nächsten Kontrolltermin ist auf der Gasflasche angegeben.

Wurde das Prüfdatum des Zylinders überschritten, darf die Flasche gemäß der ADR (Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße) nicht mehr transportiert werden. Für den Transport zum Tüv muss dann ein Fachbetrieb beauftragt werden – teilweise übernimmt die Organisation der Befüller.

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Was passiert, wenn das Gas abgelaufen ist?

Der Deutsche Verband Flüssiggas erklärt, dass auch nach Ablauf des Prüfdatums die Flasche und das darin enthaltene Gas genutzt werden kann. Schließlich würde das Gas nicht verderben. Stattdessen habe das jeder Druckzylinder mit Ventil eine natürliche, minimale Leckrate. So kann es sein, dass nach so langer Zeit weniger CO₂ im Zylinder vorhanden ist, erklärt Dreesen. Allerdings gelten für die Handhabung abgelaufener Druckzylinder strickte Vorsichtsmaßnahmen, da einige Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr richtig funktionieren könnten.