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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Studie belegt SodaStream & Co: Wassersprudler können krank machen
Wasser ist gesund? Von wegen! Denn in einem Fall kann das erfrischende Nass zu einer Keimschleuder werden. Wissenschaftler mahnen zur Vorsicht.
Die Qualität des deutschen Leitungswassers wird strenger kontrolliert als die einiger Mineralwässer aus dem Supermarkt oder Discounter. Lediglich alte Rohre oder eine unsachgemäße Aufbereitung könnten zu Verunreinigungen führen, heißt es seitens Experten.
Kein Wunder also, dass viele Haushalte nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Qualitätsgründen eher zum Wasser aus dem Hahn als zum Wasser aus der Flasche greifen. Wer es etwas spritziger mag, setzt zusätzlich auf einen Wassersprudler. Doch genau das kann ein Fehler sein. Denn SodaStream und Co. machen das vormals so gut kontrollierte Nass zum Tummelplatz von Bakterien und Viren. So lautet das Untersuchungsergebnis der Universität Mainz.
Wassersprudler wird zur Bakterienschleuder
Der Wissenschaftler Wolfgang Kohnen und sein Team untersuchten 52 Wassersprudler und stellten fest: etwa 38 Prozent der Geräte waren von coliformen Bakterien (Fäkalkeime) befallen. Bei 12 Prozent konnten sogar Pseudomonas aeruginosa festgestellt werden. Das sind Bakterien, die bei immungeschwächten Menschen zu Lungenentzündungen, Harnwegsinfektionen oder gar Sepsis führen können.
Laut Kohnen ist die hohe Bakterienanzahl vor allem auf der Innenseite der Flasche zu finden. Grund dafür sei vor allem eine unzureichende Säuberung der Wassersprudler-Flaschen sowie des Wassersprudlers an sich, so der Forscher. Würden beide nicht ausreichend gereinigt, bilde sich ein bakterieller Biofilm. Dieser könne sich bei Zimmertemperatur exponentiell vermehren.
Doch Kohnen und sein Team sind nicht die einzigen Forscher, die sich mit den Bakterien und Viren auf einem Wassersprudler auseinandergesetzt haben. Auch der Hygieneexperte und ehemalige Direktor des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene in Freiburg, Franz Daschner, erklärt, dass Wasser aus dem Sprudler zur Gefahr werden kann. Dafür reiche es bereits aus, wenn die Wasserflasche über mehrere Stunden oder gar Tage stehen gelassen wird.
Wie lassen sich Bakterien und Krankheitserreger verhindern?
Mit einfachen Maßnahmen kann die Ausbreitung und Vermehrung der coliformen Bakterien und anderer Krankheitserreger in der SodaStream-Flasche und auf dem Gerät verhindert werden. Dazu zählt:
- Die Wasserflasche nicht ungekühlt stehen lassen, sondern sie in den Kühlschrank stellen.
- Die Wasserflasche nicht geöffnet stehen lassen, sondern stets verschließen.
- Nie direkt aus der Flasche trinken. Das Wasser in ein Glas gießen und aus diesem dann trinken.
- Die Flasche gründlich mit sehr heißem Wasser sowie ausreichend Spülmittel und einer Flaschenreinigungsbürste säubern. Und zwar jedes Mal, nachdem sie benutzt wird. Dabei vor allem den Flaschenhals und den Deckel nicht vergessen.
- Befindet sich in der Wasserflasche auch Zuckersirup oder Aroma, sollte das Getränk zügig verzehrt und die Flasche gründlich gereinigt werden.
- Den Wassersprudler nach dem Gebrauch gründlich reinigen und trocken wischen. Dabei die Dichtungen und Halterungen am Gerät nicht vergessen.
- reasearchgate.net "Microbiological quality of carbonated drinking water produced with in-home carbonation systems"
- reasearchgate.net "How can molecular biological methods be integrated in drinking water analysis?"
- magazin.uni-mainz.de "Mensch und Umwelt"
- handelsverbandmineralwasser.de "Gefahr aus dem Sodastream?"
- hygiene.news "Wassersprudler können Tummelplatz für Bakterien sein"
- sueddeutsche.de "Schimmelpilze und Keime im Sodawasser"
- businessinsider.de "Sodastream, Wassermaxx und Co. — Experte warnt vor Keim-Explosion im Wassersprudler"
- baden.fm "Freiburger Hygiene-Experte warnt vor Soda-Sprudlern"
- gesund-mit-genuss.com "Sodastream gesundheitsschädlich"