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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die wichtigsten Tipps Gurken anbauen: Worauf es beim Pflanzen und Gießen ankommt
Gurken enthalten viele Vitamine und Mineralien, jedoch kaum Kalorien. Noch besser schmeckt das Gemüse aus eigenem Anbau. Wenn man weiß, worauf man beim Pflanzen von Gurken achten muss, gelingt dies auch dem Hobbygärtner.
Der Fachmann unterscheidet Schlangengurken, auch Salatgurken genannt, und Einlegegurken. Letztere sind robuster, können auch im Freiland gezogen werden und sind damit für Anfänger die beste Wahl. Sollen sie im Salat landen, lässt man sie einfach größer werden.
Gurke selbst säen
Im Handel und auf Bauernmärkten finden Verbraucher Setzlinge von Einlegegurken. Aber die Pflanzen lassen sich auch leicht selbst ziehen. Ein guter Zeitpunkt für die Anzucht im Frühbeet oder auf der Fensterbank ist ab Ende April. Bei der Auswahl des Saatgutes sollte man auf Sorten setzen, die tolerant gegenüber Mehltau oder resistent sind.
Schwächere Gurkenpflanzen aussortieren
Je zwei bis drei Samen kommen in einen zur Hälfte mit Anzuchterde gefüllten Topf. Mit drei bis vier Tagen ist die Keimzeit von Gurken extrem kurz. Aber nur der stärkste Sämling wird überleben: Wenn seine Blätter deutlich über den Topfrand hinwegschauen, werden die schwächeren Pflanzen entfernt und der Topf mit Erde aufgefüllt.
Gurke schätzt Wärme und Sonne
Nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn es in der Regel keine Spätfröste mehr gibt, dürfen die Pflanzen ins Freie. Das gilt auch für gekaufte Setzlinge. "Je wärmer, sonniger und geschützter der Standort ist, umso erfolgreicher ist der Anbau", erklärt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) in Berlin. Ideal ist lockerer, luftdurchlässiger Boden mit einem hohen Humusgehalt. "Im Freiland kann man zwei bis drei Einlegegurken-Pflanzen pro Quadratmeter setzen", erklärt das Versuchszentrum Gartenbau Straelen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. "Am besten pflanzt man sie in schwarze Mulchfolie." Darunter kann ein Bewässerungsschlauch geführt werden. Stehen noch kühlere Nächte an, bietet der Gurke ein Gartenvlies Schutz.
Gurkenpflanzen mit Früchten zum Einlegen wachsen eigentlich am Boden entlang, sie können aber auch an einer Rankhilfe aus Maschendraht hochwachsen. "Dann braucht die Pflanzen weniger Platz, die Gurken wachsen gleichmäßig und ohne Flecken, und die Blätter können immer mal wieder abtrocknen", erklärt die Bundesfachgruppe Gemüsebau im Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Berlin. Das Umfeld der Gurke sollte regelmäßig nach gefräßigen Schnecken abgesucht werden.
Größter Feind der Gurke ist ein Pilz
In warmen Perioden breitet sich der Echte Mehltau rasend schnell aus, bei länger anhaltender Feuchtigkeit der Falsche Mehltau. Befallene Pflanzenteile müssen Hobbygärtner schnellstmöglich vernichten. Es kann aber dennoch passieren, dass Pflanzen daran zugrunde gehen. Damit sich Gurken nicht mit Pilzen infizieren, deren Myzel und Sporen im Boden überwintert haben, müssen mindestens vier Jahre dazwischen liegen, bevor die Pflanzen wieder den gleichen Standort im Beet besiedeln.
Kälte führt bei der Schlangengurke zu Wachstumsdepression
Schwieriger als die Anzucht von Einlegegurken ist die von Schlangengurken. "Sie sind sehr empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen", erläutert die ZVG. "Schon bei Temperaturen unter 13 Grad fühlen sich die Pflanzen nicht wohl, reagieren mit Wachstumsdepression und geringer Ernte." Daher lassen sich Schlangengurken nur im Gewächshaus erfolgreich kultivieren.
Jungpflanzen für den Gurkenanbau kaufen
"Prinzipiell kann auch hier Saatgut zum Einsatz kommen", sagt Wagner. "Aber ich würde auf Jungpflanzen setzen." Am besten verwendet man veredelte Exemplare, die zum Beispiel im Fachhandel erhältlich sind. Sie können das Auftreten von Krankheiten, die im Boden vorkommen, unterbinden.
Gurkenanbau im Kübel am praktischsten
Sobald die Pflanzen 25 Zentimeter hoch sind, kommen sie an ihren endgültigen Standort. Der Abstand untereinander sollte mindestens 60 Zentimeter betragen. Gurken benötigen eigentlich einen jährlichen Standortwechsel – schwierig im Gewächshaus. Und der Austausch des Bodens macht viel Arbeit. Eine Alternative ist, die Gewächse in große Kübel oder in Substratsäcke zu setzen. Das Substrat wird am besten mit Kompost oder durchgerottetem Kuhmist angereichert und nach der Saison auf den Kompost gepackt oder im Garten verteilt. So gedeihen die Pflanzen jedes Jahr in neuer Erde.
Gurke alle zwei Wochen düngen
Auch bei der Pflege von Schlangengurken ist Wasser das A und O. Optimal ist vorgewärmtes Wasser aus der Regentonne. Eine Mulchschicht verhindert starke Verdunstung. Die Luftfeuchtigkeit kann erhöht werden, wenn der Boden besprüht wird. Sobald die ersten Früchte sichtbar werden, sorgt alle zwei Wochen eine Gabe Dünger für einen Nachschub an Nährstoffen, zum Beispiel Kompost oder Hornmehl.
Luftfeuchtigkeit hilft gegen Schädlinge
Neben Mehltau können im Gewächshaus Weiße Fliegen und vor allem Spinnmilben die Pflanzen schädigen. Sie findet man meist weit oben wo es hell und vergleichsweise trocken ist. Die einfachste Methode gegen die Schädlinge ist, zwei bis drei Tage nicht zu lüften. Dann entsteht sehr hohe Luftfeuchte, die den Spinnmilben den Garaus macht.
Gurken-Ernte ab Ende Mai
Im Gewächshaus können Gurken in der Regel bereits ab Ende Mai geerntet werden, im Freiland ab Juli. Alle gleichmäßig grün gefärbten Gurken werden regelmäßig abgenommen. Da die Ranken leicht reißen, durchtrennt der Hobbygärtner die Stiele am besten mit einem Messer.
Gurken einlegen
Wer seine Gurken nicht frisch genießen, sondern lieber einlegen möchte, hat auch im Winter immer einen praktischen Vorrat des gesunden Gemüses. Gurken lassen sich gut in einer Salzlösung einlegen, wie der aid Infodienst erklärt: Dafür wäscht man das Gemüse, lässt es abtrocknen, reibt es mit Salz ein und lässt es über Nacht stehen. Anschließend werden die Gurken mit Weinblättern, Dill, Estragon und Zwiebeln fest in einen Steinguttopf geschichtet und mit einer Salzlösung übergossen. Für einen Fünf-Liter-Topf muss man vier Liter Wasser mit zwei Handvoll Salz aufkochen. Die Wasserlösung wird anschließend abgekühlt.
Man beschwert den Topf mit einem Brett und lässt ihn zugedeckt zehn Tage stehen, danach wird er gekühlt gelagert. Nun sind die Gurken durch die Milchsäuregärung glasig-grün gefärbt und riechen sauer, die Flüssigkeit ist leicht milchig.
Pflegesteckbrief
Gurken anbauen: Tipps | ||
Gurken zum Einlegen | Schlangengurken | |
Standort | Viel Sonne, viel Wärme. Der Boden sollte locker und humos sein. | Am besten im Gewächshaus. |
Pflege | Regelmäßig gießen, am besten mit vorgewärmten Wasser. Sobald die ersten Früchte zu sehen sind, alle zwei Wochen düngen (Kompost). | |
Anzucht | Aus Samen möglich. | Jungpflanzen werden empfohlen. |
Anbau | Nur alle vier Jahre am gleichen Standort. | Sinnvoll im Kübel, Erde wird jährlich ausgetauscht. |
Schädlinge | Echter und Falscher Mehltau; befallene Pflanzenteile rasch vernichten (nicht auf den Kompost geben). | Spinnmilben; hohe Luftfeuchtigkeit hilft. |
- Nachrichtenagentur dpa-tmn