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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wann sich Keimprobe lohnt Tipps zur Auswahl von Saatgut: Das müssen Sie wissen
Ob im Beet, auf dem Balkon oder der Fensterbank: Gemüse können Sie (fast) überall aussäen. Aber: Saatgut ist nicht gleich Saatgut. Worauf Sie bei Samentüten vom letzten Jahr und beim Neukauf achten sollten.
Samen sind die Grundlage des Gemüsegartens. Mancher erntet diese im Vorjahr von den Pflanzen, andere kaufen sie jedes Jahr aufs Neue in den bunten Saattütchen im Handel. Das sollten Hobbygärtner über den Kauf im Onlineshop oder Pflanzencenter wissen.
Ist der Rest des alten Saatguts verwendbar?
Wer noch angebrochene Gemüsesamentüten hat, findet in der Regel ein Haltbarkeitsdatum darauf. Allerdings ist auch wichtig, wo und wie der Samen gelagert wurde: Im vergangenen Jahr eingekauftes Saatgut kann bei kühler und trockener Lagerung noch verwendet werden, sagt die Bayerische Gartenakademie.
Ausnahmen sind:
- Schwarzwurzel,
- Pastinaken und
- Wurzelpetersilie, da die Samen nicht so lange keimfähig sind.
Zur Sicherheit bietet sich eine sogenannte Keimprobe in Form einer Probeaussaat mit genau abgezählten Samenkörnern an.
Wie funktioniert eine Keimprobe?
- Legen Sie ein durchsichtiges Plastiksschälchen mit Zellstoff oder Watte aus.
- Fügen Sie ein wenig Wasser hinzu.
- Legen Sie zehn Samenkörner hinein.
- Stellen Sie das Schälchen an einen hellen, warmen Ort bei etwa 20 Grad.
Nach drei bis fünf Tagen sollten die ersten Gemüsesamen keimen. Zeigen sich bei fünf Samenkörnern die ersten Keimblätter, haben ihre Samen eine Keimchance von 50 Prozent.
Wie viel und welche Sämereien?
Die Sächsische Gartenakademie rät, in einem Jahr mit regelmäßigen Aufzeichnungen den Eigenbedarf einzuschätzen. Also kritisch schauen, welche Salatarten und Kräuter Sie zum Beispiel gerne verzehren – und welche Mengen davon. Wer sich selbst mit Gemüse versorgen will, braucht viel Platz: Mit etwa 40 Quadratmetern für jede Person rechnet die Bayerische Gartenakademie.
Was ist besser: einzelne Samen oder ein Saatband?
Viele Gemüsearten sind inzwischen in Saatbändern und -scheiben erhältlich. Besonders sinnvoll ist das zum Beispiel bei Möhren, die oft zu dicht ausgesät werden. Die Scheiben aus zwei dünnen Lagen Vliespapier enthalten Samen in perfektem Saatabstand. Sie können sich damit später das Vereinzeln der kleinen Pflanzen sparen.
Wofür steht die Info Hybride F1?
Diese Kennzeichnung findet sich häufig auf den Saattütchen. Dabei handelt es sich um Kreuzungen zwischen Eltern verschiedener Arten oder Unterarten, sie sind also die erste Generation oder F1. Diese Samen haben zwei Nachteile: Deren Nachkommen (F2) bilden ganz anders aussehende Pflanzen aus. Oder sie können gar keine weiteren Samen bilden. Dafür ist die erste Generation oft besonders ertragreich. Hier ist es daher notwendig, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen.
Hybrides F1- oder Bio-Saatgut für den Garten?
Fast alle Anbieter haben neben gekreuzten F1-Sämereien auch Bio-Saatgut im Sortiment. Diese sortenreinen Samen können Hobbygärtner aus ausgesäten Pflanzen selbst gewinnen. Die Voraussetzung: Es darf von den Pflanzen nur diese eine Sorte angebaut werden, weil es sonst zu unerwünschten Kreuzungen (Hybriden) kommen kann und sich Nachkommen von der Elternart unterscheiden.
- Nachrichtenagentur dpa
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