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Fliegen in Kübelpflanzen? So bekämpfen Sie lästige Winterschädlinge


Läuse, Milben, Fliegen
Topfpflanzen: So bekämpfen Sie Winterschädlinge

Wie geht es Ihren Kübelpflanzen im Winterlager? Oder den Topfpflanzen, die im Herbst vom Balkon oder Garten ins Haus gezogen sind? Oft sind sie jetzt von Gespinsten überzogen. Zeit, die Pflanzen zu kontrollieren.

Aktualisiert am 18.12.2021|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa-tmn, t-online, ron
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Wenn es passiert, dann irgendwann mitten im Winter, wenn keiner damit rechnet: Plötzlich sind die Pflanzen von Gespinsten überzogen, kleine Tierchen kriechen aus allen Ecken. Die Topfpflanze hat Schädlinge. Das passiert Zimmerpflanzen, aber auch Gartenpflanzen im Kübel, die seit Wochen in der kühlen Garage oder Diele stehen.

Kübelpflanzen: Blattläuse können sich im Winterlager ungestört vermehren – das sollte man verhindern.Vergrößern des Bildes
Kübelpflanzen: Blattläuse können sich im Winterlager ungestört vermehren – das sollte man verhindern. (Quelle: Florian Schuh/dpa-tmn)

Wo kommen die Tiere denn jetzt her?

Die Schädlinge können mit den Pflanzen von Balkon, Terrasse und Garten ins warme Winterquartier wandern. In der Umgebung mit trockener Heizungsluft fühlen sie sich wohl und vermehren sich stark. Deswegen werden auch gerade Pflanzen auf dem Fensterbrett über dem Heizkörper befallen.

Aber eben auch die Pflanzen im kühleren Winterquartier haben blinde Passagiere, die aus dem kalten Garten mit ins Haus gezogen sind. Daher sollte man diese regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren, vor allem, da eine befallene Pflanze das ganze Winterquartier infizieren kann.

Dabei gilt: Je früher der Befall entdeckt wird, desto besser lässt er sich bekämpfen.

Welche Schädlinge befallen Topfpflanzen?

Die Überwinterung ist für Kübelpflanzen ohnehin eine schwierige Zeit, erläutert die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Kommt zum Lichtmangel noch zu viel Wärme im Lagerraum oder Wohnzimmer, wachsen die Triebe im Winter weiter – aber nur schlecht. Sie werden unter diesen Bedingungen oft viel zu lang, eher dünn und zu weich. Profis nennen das Vergeilen.

Solche vergeilten Triebe sind schwächer und daher anfälliger für Schädlinge. Dazu gehören im Besonderen

Sie richten sich im Winterlager ein und und können sich dort in aller Ruhe vermehren.

Woran erkennt man befallene Kübelpflanzen?

Spinnmilben hinterlassen kleine, gelblich-weiße Sprenkel an den Blättern. Diese werden später fahl, dann gelblich, und sie trocknen ein. Teils sind Blätter und ganze Triebe mit feinen Gespinsten überzogen. Die Schädlinge selbst sind mit rund 0,5 Millimetern sehr klein. Sie sind gelblich-grün, rot oder braunschwarz und halten sich vor allem an der Unterseite der Blätter auf.

Welche Zimmerpflanzen sind besonders gefährdet?

Während Spinnmilben und Blattläuse an so ziemlich allen Pflanzenarten vorkommen können, sind die anderen Insekten laut dem Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW wählerischer.

Weiße Fliegen mögen vor allem

Schildläuse sowie Woll- oder Schmierläuse finden sich etwa an

Wie bekämpft man die Winterschädlinge?

Um erst mal bei den Spinnmilben zu bleiben: Das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit mit Sprühnebel schafft ein Mikroklima um die Pflanze, dass die Schädlinge nicht schätzen. Alternativ rät die Gartenakademie Rheinland-Pfalz zum Aufstellen von flachen Schalen mit Wasser unter dem Topf. Ansonsten gelten für alle erwähnten Schädlinge folgende Ratschläge:

  • Abstreifen, abspülen, herausschneiden
    Die Landwirtschaftskammer rät, Schädlinge, wie zum Beispiel Blattläuse, erst einmal mechanisch zu bekämpfen. Dabei sollten Sie die Läuse mit dem Finger abstreifen oder mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen. Decken Sie vorher die Erde im Topf ab, sodass sich die herabfallenden Blattläuse nicht ins Erdreich verkriechen können. Schildläuse können Sie mit der stumpfen Seite eines Taschenmessers abstreifen. Notfalls sollten Sie befallene Triebe oder Stellen aber komplett zurückschneiden.
  • Ökologisch nachbehandeln
    Um neuen Schildläusen vorzubeugen, sprühen Sie die Kübelpflanze mit umweltverträglichem Pflanzenschutzmittel auf Rapsöl-Basis ein. Die Schädlinge ersticken unter dem feinen Ölfilm. Ähnlich können Sie auch bei einem Befall mit Woll- oder Schmierläusen verfahren. Hier wie dort ist es ratsam, die Kübelpflanze mehrmals gründlich von oben und unten einsprühen.

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  • Föhn-Trick
    Laut dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (Bund) soll auch ein Föhn gegen Blattläuse helfen. Dazu sei die Kübelpflanze vorsichtig rundherum in schräger Haltung über der Badewanne mit dem Haartrockner anzublasen. Die Läuse würden dann abspringen, so der Bund.
  • Lockstoff-Aufkleber
    Bei der Weißen Fliege haben sich sogenannte Gelbtafeln bewährt. Zwischen die Kübelpflanze gehängt, locken sie die Schädlinge in die Klebefalle. Zudem sollten Sie die Pflanze wöchentlich mit einem Rapsöl-Präparat nachbehandeln. Die Lockstoff-Methode hilft auch gegen die Trauermücke und geflügelte Blattläuse.

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  • Kälte-Methode
    Wenn die Kübelpflanze leichten Frost mit ein paar Minusgraden verträgt, können Sie auch die Kälte-Methode bei der Weißen Fliege anwenden. Stellen Sie dazu die Pflanze für ein bis zwei Tage ins Freie. Weiße Fliegen sollten das nicht überleben, weil sie bereits bei leichtem Frost verenden.

Laut der Landwirtschaftskammer können zur Bekämpfung auch Nützlinge zum Einsatz kommen, etwa Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) gegen Blattläuse oder Raubmilben (Amblyseius californicus) gegen Spinnmilben.

Für das Bekämpfen der Weißen Fliege haben sich dagegen Schlupf- beziehungsweise Erzwespen (Encarsia formosa) bewährt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein schöner Garten: "Schildläuse & Co: Winter-Schädlinge an Kübelpflanzen"
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