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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Passendes Winterquartier So überstehen Kübelpflanzen den Winter
Bevor es richtig friert, sollten Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden. Viele der exotischen Schönheiten mögen es nämlich nicht, wenn es kalt wird.
Da die verschiedenen Pflanzen ganz unterschiedliche Ansprüche an ihr Winterquartier stellen, gilt es die jeweiligen Besonderheiten genau zu beachten, damit man auch in der kommenden Gartensaison noch Freude an Oleander, Buchsbaum, Palme und Co. hat – acht Tipps, wie Sie Kübelpflanzen überwintern sollten.
Bleiben Blumentöpfe den Winter über im Freien, sollten Hobbygärtner sie auf eine Unterlage aus Styropor stellen. Dazu rät die Bayerische Gartenakademie. So ist das Gefäß auch von unten vor Frost geschützt. Allerdings sollte es noch möglich sein, dass Gieß- oder Regenwasser abläuft.
Zugleich sollte der Untersetzer entfernt werden. Es regnet im Herbst und Winter häufiger. In der Schale sammelt sich daher eher Wasser an, was den Wurzeln schadet.
Überwintern im Wintergarten
Glücklich ist, wer einen kühlen, aber frostfreien Wintergarten oder ein entsprechendes Gewächshaus hat, denn das sind ideale Winterquartiere für viele exotische Kübelpflanzen. Es gibt aber auch Alternativen zu diesen Räumen und sogar Pflanzenexemplare, die entsprechend geschützt direkt im Garten überwintern können. In jedem Fall sollten Sie mit den Vorkehrungen für einen schonenden Wintereinbruch für Ihre Pflanzen bereits vor dem ersten Frost beginnen.
Welche Kübelpflanzen dürfen draußen bleiben?
Einige Sorten Kübelpflanzen dürfen direkt im Garten überwintern, dazu gehören zum Beispiel Koniferen, Buchsbaum, Bambus oder Kirschlorbeer. Besonders wichtig ist dabei allerdings der Schutz der frostempfindlichen Wurzeln. Gut ist es, die Pflanzkübel von unten gegen die Bodenkälte zu isolieren indem man sie auf eine Styroporplatte stellt. Das Gefäß selbst kann man mit Jute, Schilf, Vlies oder Noppenfolie umwickeln, damit nicht zu viel Kälte durchdringt. Wenn Sie die Pflanzen eng zusammengerückt und dicht an die Hauswand stellen, sind sie der Witterung weniger ausgesetzt und dadurch besser geschützt. Eine Reisigabdeckung im Topf schützt zusätzlich vor Frost.
Bei Trockenheit müssen die so gelagerten Kübelpflanzen auch im Winter gegossen werden, denn der Wurzelballen darf nie völlig ausdörren. Für die meisten Kübelpflanzen ist allerdings ein frostfreier Standort – also innen – während der kalten Jahreszeit ein unbedingtes Muss.
Sieben ungewöhnliche Pflanzen-Tricks
Kübelpflanzen wollen frostfrei überwintern
Wer keinen Wintergarten besitzt, kann auch helle, unbeheizte Kellerräume, Garagen oder Treppenhäuser als Winterquartiere umfunktionieren. Dann sollte aber gewährleistet sein, dass das Thermometer nicht unter die Null-Grad-Grenze sinkt. Grundsätzlich kann man sagen: Je kühler die Überwinterungstemperatur ist, desto dunkler kann auch der Raum sein. Bei einer konstanten Überwinterungstemperatur von null bis fünf Grad kommen manche Arten, wie zum Beispiel Myrte oder Gewürzrinde, übrigens auch ohne Licht aus.
Ideal für die Überwinterung der meisten Kübelpflanzen sind Temperaturen von fünf bis zehn Grad, wie sie zum Beispiel ein kühler Wintergarten bietet. Sind die Temperaturen zu hoch, führt das zu einem Ungleichgewicht, da die Pflanzen den Stoffwechsel ankurbeln, während er gleichzeitig durch den Lichtmangel gebremst wird. Die Folge ist eine so genannte Vergeilung: Die Pflanzen treiben aus und bilden lange dünne Triebe mit kleinen Blättern.
Anhäufeln schützt Rosen vor Frost
Die frostempfindlichste Stelle an der Rose ist die Veredelungsstelle. Sie sitzt direkt oberhalb der Wurzel, wo die Triebe beginnen. Der erste und dauerhafte Winterschutz für eine Rose ist daher immer das tiefe Einpflanzen. Man sollte daher die Rose von Anfang an so in den Kübel einsetzen, dass die Veredelungsstelle etwa drei bis fünf Zentimeter tief unter der Erde sitzt.
Um in kälteren Regionen diesen Schutzbereich zu vergrößern, häufelt man im Spätherbst etwa zwanzig Zentimeter Erde oder Kompost an. Im einfachsten Fall gräbt man dafür die Erde um die Rosen herum etwas auf und schüttet sie mittig auf die Triebe. Das Aufgraben der Erde um die Rose herum stört diese übrigens nicht, denn ihre Wurzeln gehen annähernd senkrecht in den Boden.
Im Frühjahr zieht man dann den Erdhaufen einfach zur Seite auseinander, sodass wieder eine glatte Erdoberfläche hergestellt wird. Wenn man Kompost verwendet hat, dann verteilt man ihn einfach um die Rose herum. So kann er der Pflanze weiter Nahrung zuführen und allmählich die Bodenstruktur verbessern.
Licht darf auch im Winterschlaf nicht fehlen
Viele exotische Kübelpflanzen sind immergrüne Arten, das heißt, sie tragen ihre Blätter auch im Winter. Dazu zählen zum Beispiel Oleander, Lorbeer, Dattelpalme und verschiedene Zitrusarten. Diese Exemplare sollten auch während der Winterruhe nicht zu dunkel stehen. Hinter einer Glasscheibe in Wintergarten oder Gewächshaus ist das Licht aber meistens weniger intensiv als unter freiem Himmel – man muss die Ruhephase der Pflanzen also durch niedrige Temperaturen unterstützen, damit sie ihren Stoffwechsel herunterfahren.
Laub abwerfende Kübelpflanzen wie Engelstrompete und Fuchsie können in stockdunklen Räumen überwintern, wenn die Temperaturen so niedrig sind, dass die Pflanzen nicht vorzeitig austreiben. Am besten schneiden Sie diese Pflanzen schon vor dem Einräumen zurück, damit sie nicht alle Blätter im Winterquartier abwerfen.
Sparsames Gießen reicht im Winter aus
Während der Überwinterung sollte man Kübelpflanzen generell sehr sparsam wässern. Achten Sie darauf, dass die Topferde immer erst ganz abtrocknet, bevor Sie erneut gießen. Einmal pro Woche gießen reicht in der Regel aus. Sollte eine Pflanze in den kommenden Wochen einen Teil der Blätter abwerfen, ist die Ursache in der Regel kein Wassermangel, sondern das reduzierte Lichtangebot oder eine zu hohe Temperatur im Winterquartier. Überprüfen Sie daher regelmäßig die Lagerbedingungen.
Kübelpflanzen auf Schädlinge untersuchen
Wer bei Kübelpflanzen einen Schädlingsbefall feststellt, sollte die Tiere sowie die betroffenen Blätter und Stängel entfernen. Auch schwache und lange Triebe sollte man abschneiden, rät die Bayerische Gartenakademie. Das hat einen weiteren Vorteil: Nach so einem Rückschnitt bilden sich im Frühjahr meist kräftigere Triebe. Vorbeugend kann es zudem helfen, die Pflanze regelmäßig abzuduschen und so Schädlinge zu entfernen. Auch das Umtopfen in einen größeren Behälter gibt der Pflanze neue Kraft.
Das ist wichtig, denn nicht immer sind die Bedingungen für Kübelpflanzen im Winterquartier optimal. Häufig fehlt es ihnen etwa an Licht. Das kann zu langen, gelben Trieben führen und die Pflanze schwächen – und davon profitieren dann Schädlinge. Die Experten raten deshalb in der kalten Jahreszeit Kübelpflanzen vermehrt auf Schädlinge zu untersuchen.
Wenn Platz und Zeit fehlen – der Überwinterungsservice
Nicht jeder Liebhaber frostempfindlicher Pflanzen hat einen passenden und ausreichend großen Raum für die Überwinterung zur Verfügung. Es gibt allerdings einen sogenannten Überwinterungsservice, den viele Gärtnereien bereits anbieten. Dieses Angebot umfasst in den meisten Fällen – je nach Vereinbarung – das Abholen und Zurückbringen der Kübelpflanzen, Schnitt, Düngen, Gießen, Pflanzenschutzmaßnahmen, Klimakontrolle, Unkraut entfernen sowie den Frühjahrsformschnitt.
Die Preise für diese komfortable Art der Unterbringung sind unterschiedlich und berechnen sich in den meisten Fällen danach, wieviel Quadratmeter Fläche für Ihre Pflanzen bereitgestellt werden müssen und wie umfangreich die Pflege sich gestaltet.
- Nachrichtenagentur dpa
- eigene Recherche