Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beliebtes Küchenkraut Thymian richtig ernten: Schneiden oder zupfen?
Dank seiner aromatischen Blätter gehört er zu den beliebtesten Küchenkräutern: der Thymian. Frisch vom Balkon oder aus dem Garten schmeckt er am besten. Bei der Ernte sollten Sie darauf achten.
Echter Thymian (Thymus vulgaris), auch Gartenthymian genannt, ist ein vielseitiges Gewürz- und Heilkraut. Mit seinem unverkennbaren Geschmack peppt es besonders mediterrane Speisen auf. Damit Thymian seine Aromastoffe voll entfaltet, lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund ums Ernten und Trocknen.
Wie erntet man frischen Thymian richtig?
Thymian gehört zu den verholzenden Kräutern. Bei der Ernte sollten Sie darauf achten, nur die Triebe samt Samenstände mit einer scharfen Schere abzutrennen – und nicht ins alte Holz zu schneiden, rät der Bundesverband deutscher Gartenfreunde. Zudem sollten Sie vermeiden, einzelne Blätter abzuzupfen. Damit verletzen Sie das Würzkraut und es wächst schlechter nach.
Unser Tipp
Achten Sie bei der Ernte darauf, die Pflanze immer rundherum zu beschneiden. Denn Sie betreiben damit gleichzeitig Schnittpflege und fördern einen gleichmäßigen, schönen Wuchs.
Wann sollte man Thymian ernten?
Das Gewürzkraut können Sie ganzjährig ernten, vor allem aber dann, wenn es frische, neue Triebe zeigt. Die beste Tageszeit, um frischen Thymian zu ernten, ist der (späte) Vormittag oder Mittag, wenn der Morgentau verdunstet ist. Dann ist das Aroma der Pflanze am intensivsten.
Wenn Sie das Gewürz trocknen möchten, können Sie auch am frühen oder späten Nachmittag ernten. Wichtig ist hierbei, dass der Thymian nicht feucht oder nass ist. Das erschwert den Trockenprozess. Regentage also besser meiden.
Unser Tipp
Bevor Sie Thymian ernten, können Sie die Pflanze am frühen Morgen mit dem Gartenschlauch absprühen, um die Blätter zu reinigen. So müssen Sie das Kraut vor der Verwendung in der Küche nicht mehr waschen, wodurch Aroma verlorengehen würde.
Kann man Thymian ernten, wenn er blüht?
Der Gehalt an ätherischen Ölen ist bei Thymian zwar vor seiner Blüte am höchsten. Doch auch danach ist eine Ernte möglich. Aroma und Geschmack sind dann nur nicht mehr so intensiv. Deshalb verwenden Sie frischen Thymian am besten kurz bevor er blüht. Zu diesem Zeitpunkt enthält das Gewürzkraut die meisten Inhaltsstoffe und das Aroma hat sich voll entwickelt.
Info
Die meisten Küchenkräuter sind auch während der Blüte verwendbar. Eine Ausnahme ist aber die Petersilie. Lesen Sie hier, wann Sie die beliebte Gewürzpflanze nicht mehr essen sollten.
Wie trocknet man Thymian?
Wächst das Kraut auf Balkon und im Garten üppig, können Sie größere Mengen ernten und anschließend trocknen. Hängen Sie dafür die geernteten Triebe büschelweise auf oder verteilen Sie diese locker auf einem Tablett. Zum Trocknen eignet sich ein dunkler, luftiger und trockner Raum am besten.
Nach etwa einer Woche sind die Triebe gut durchgetrocknet. Dann können Sie die Blättchen abzupfen, in ein wieder verschließbares Glas füllen, an einem dunklen, kühlen Ort lagern – und das ganze Jahr über damit Speisen zu würzen.
Ist Thymian insektenfreundlich?
Ja, denn seine Blüten sehen nicht nur schön aus. Sie sind für nektarsuchende Insekten wie Schmetterlinge auch eine wertvolle Nahrungsquelle und als Nektarspender ein Bienenmagnet im heimischen Kräuterbeet.
Unser Tipp
Grundsätzlich gedeiht Thymian im Gartenbeet und auf dem Balkon an einem sonnigen Standort – auf mageren, trockenen Böden.
Bis wann sollte man Thymian ernten?
Obwohl das Küchenkraut ganzjährig geerntet werden kann, empfehlen einige Experten den letzten Termin auf Ende August zu legen. So kommen die neuen Triebe nicht zu jung in die kalte Jahreszeit. Dafür sollten die Thymianzweige im Garten bis etwa acht Zentimeter über dem Erdboden abgeschnitten werden.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1982, S. 268.