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Nektarinen pflanzen, pflegen und schneiden im eigenen Garten


Baum aus dem Süden
So züchten Sie Nektarinen im eigenen Garten

Nektarinen liefern viel Kalium, Provitamin A sowie Vitamin E. Sie sind somit ein idealer Snack – und können sogar im eigenen Garten angebaut werden.

Aktualisiert am 11.08.2022|Lesedauer: 6 Min.
Von t-online, jb
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Nektarinenbäume gehören zu den Rosengewächsen und sind daher nicht sehr pflegeleicht. Mit ein paar Tricks gelingt aber auch die Aufzucht dieser exotischen Pflanze sowie eine ertragreiche Ernte.

Nektarinen: Die Früchte liefern viel Kalium.Vergrößern des Bildes
Nektarinen: Die Früchte liefern viel Kalium. (Quelle: gresei/getty-images-bilder)

Anleitung: Nektarinenpflanze aus einem Kern ziehen

Einen Baum aus einem Nektarinenkern zu ziehen, ist aufwendig und nicht immer erfolgreich. Möchten Sie es versuchen, lassen Sie den Nektarinenkern trocknen, damit er nicht zu früh keimt. Der Keimling ist empfindlich und braucht viel Wärme und Licht. Das Durchtrocknen kann mehrere Monate dauern. Sobald der Kern gut getrocknet ist, können Sie wie folgt vorgehen:

  1. Legen Sie einen Pflanztopf mit Watte aus.
  2. Geben Sie den Kern in den Pflanztopf.
  3. Gießen Sie alles leicht an.
  4. Halten Sie den Kern in den nächsten Wochen leicht feucht. Erleichtern können Sie sich die Arbeit etwas, indem Sie Frischhaltefolie über den Pflanztopf spannen. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass es genug Löcher gibt, damit die Luftfeuchtigkeit im Topf nicht zu hoch ist. Andernfalls bildet sich schnell Schimmel. Sie können den Topf auch ab und zu "lüften", indem Sie die Folie einige Minuten entfernen.
  5. 24 Grad sind eine gute Temperatur, um den Kern zum Keimen zu bringen.
  6. Nach einigen Wochen bildet sich ein Keimling.
  7. Pflanzen Sie den Keimling in Anzuchterde und stellen Sie den Topf an einen sonnigen, warmen Platz.

Wenn er sich zu einem robusteren Jungbaum entwickelt hat, können Sie ihn in den Garten umsetzen. Ist Ihnen das Züchten zu aufwendig oder gelingt es Ihnen nicht, den Kern zum Keimen zu bringen, können Sie im Gartenfachhandel einen Nektarinenbaum erwerben und diesen in Ihren Garten setzen.

Achtung
Die Pflanzen sind nicht frosthart. Sie sollten Sie daher in sehr kalten Regionen lieber in einen ausreichend großen Kübel setzen, den Sie im Winter an einen geschützten Ort stellen können. Alternativ müssen Sie den empfindlichen Baum zur kalten Jahreszeit ausreichend vor Frost schützen.

Der geeignete Standort

Nektarinenbäume werden zum Ende des Frühjahrs gepflanzt, wenn es keinen Frost mehr gibt. Die exotischen Pflanzen reagieren auf Kälte sensibel und können eingehen.

Wählen Sie einen feuchten, sonnigen Standort, an dem der Baum vor Wind und Regen geschützt ist. Am besten eignet sich ein Beet vor einer sonnenbeschienenen Hauswand. Ein zu sonniger Standort an der Südwand des Hauses kann jedoch dazu führen, dass der Baum früh austreibt.

Der Boden sollte leicht sauer und nährstoffreich sein.

Nektarinenbaum in wenigen Schritten pflanzen

Der junge Steinobstbaum kann ab einem bestimmten Alter einfach in den Garten gepflanzt werden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Heben Sie an der gewünschten Stelle ein Pflanzloch aus. Es sollte doppelt so tief sein, wie die Wurzeln des Baumes lang sind. Um ein ausreichend großes Loch zu haben, können Sie den Baum als Orientierung in den bereits ausgehobenen Bereich stellen.
  2. Lockern Sie die Wurzeln des Baumes ein wenig auf. Vor allem bei gekauften Exemplaren ist der Wurzelballen sehr stark zusammengepresst.
  3. Setzen Sie die Pflanze in das Loch.
  4. Der junge Baum benötigt am Anfang noch etwas Stabilisierung. Setzen Sie daher neben dem Stamm einen Baumpfahl im Abstand von 15 Zentimetern etwa 30 Zentimeter tief in die Erde.
  5. Füllen Sie alles mit ausreichend Humus auf.
  6. Treten Sie die Erde fest. Es sollte weiterhin ein kleiner Erdhaufen sichtbar sein – dieser sinkt nach einigen Tagen und durch die Bewässerung in sich zusammen und bildet sodann eine ebene Fläche mit dem umliegenden Bereich.
  7. Bewässern Sie den Baum mäßig.
  8. Bedecken Sie den Wurzelstock mit feuchtem Humus, damit die Wurzeln nicht austrocknen.
  9. Binden Sie den Stamm an dem Pfahl mit einem Sisalseil fest.

Düngung und Rückschnitt

Nektarinen müssen in Trockenperioden viel mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Die Erde darf nie nass, sondern lediglich feucht sein. Staunässe schadet der Pflanze. Am besten eignet sich Regenwasser für die Bewässerung.

Tipp
Geben Sie etwas Mulch auf die Oberfläche. Dieser hält die Feuchtigkeit im Boden und Sie müssen seltener gießen.

Düngen Sie den Baum nur im Sommer, während der Wachstumsphase. Geben Sie dann bis zur vollen Reife der Früchte alle zwei Wochen Kompost unter das Erdreich.

Damit Ihr Baum viele Früchte trägt, schneiden Sie ihn ab dem dritten Jahr jährlich zurück. Am besten eignet sich das Frühjahr für das Ausdünnen.
Wenn die Äste bereits Knospen ausgebildet haben, lassen Sie alle Äste mit Blüten zwischen den Blattknospen stehen. Aus ihnen reifen die Früchte. Alle anderen Äste können Sie bis auf die Hauptäste zurückschneiden. Einen Schnittplan finden Sie hier. Wenn Ihr Nektarinenbaum jedoch rötliche Wölbungen auf den Blättern ausbildet, müssen Sie ein Fungizid einsetzen und alle Äste entfernen.

Wichtig
Verzichten Sie bei Nektarinenbäumen auf Kalk. Die Pflanze reagiert darauf empfindlich.

Erntezeit: Nur reife Früchte pflücken

Zwischen August und September sind die meisten Früchte reif. Bevor Sie die Nektarinen pflücken, überprüfen Sie mit einem Fingerdruck, ob sie reif sind. Lässt sich die Oberfläche leicht eindrücken, können Sie die Frucht ernten.

Nektarinen lassen sich nur wenige Tage lagern. Um Ihre Haltbarkeit für ein paar Tage zu verlängern, können Sie sie in das Obstfach Ihres Kühlschranks legen.

Rezepte

Mit Nektarinen können Sie beispielsweise einen leckeren Obstkuchen zaubern. Auch andere leckere Süßspeisen sind denkbar:

Nektarinen-Quark-Taschen

Zutaten

Für sechs Portionen benötigen Sie

  • 200 g Blätterteig (TK)
  • 350 g Nektarinen
  • Saft und Schale von 1/2 Zitrone
  • 100 g Magerquark
  • 2 Eigelb
  • 1 Pck. Vanillinzucker
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Milch
  • Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

  1. Rollen Sie die Blätterteigplatten auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche aus.
  2. Schneiden Sie den Blätterteig in Quadrate.
  3. Waschen Sie die gelbfleischigen oder weißfleischigen Nektarinen.
  4. Schneiden Sie die Früchte kreuzweise ein und übergießen Sie sie mit kochendem Wasser. Nun lässt sich die Schale leichter entfernen.
  5. Halbieren Sie die Nektarinen und entfernen Sie den Stein.
  6. Schneiden Sie die Frucht in Spalte.
  7. Beträufeln Sie das Fruchtfleisch mit etwas Zitronensaft.
  8. Heizen Sie den Backofen auf 200 °C vor.
  9. Verrühren Sie den Quark mit einem Eigelb, Vanillinzucker, Zucker, dem restlichen Zitronensaft und der Zitronenschale.
  10. Streichen Sie die Quarkmasse auf die Mitte der Blätterteigplatten.
  11. Klappen Sie die Ecken zur Mitte hin leicht ein und legen Sie einige Nektarinenspalten darauf.
  12. Verrühren Sie das übrige Eigelb mit der Milch und bestreichen Sie damit die Taschen.
  13. Legen Sie alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und backen Sie es im Backofen auf der mittleren Einschubleiste etwa 25 Minuten.
  14. Vor dem Servieren das Ganze mit Puderzucker bestäuben.

Aprikosen-Nektarinen-Schnee

Zutaten

Für vier Portionen benötigen Sie

  • 250 g Aprikosen
  • 250 g Nektarinen
  • Zucker
  • Zitronensaft
  • 3 Blatt Gelatine
  • 3 Eiweiß

Zubereitung

  1. Blanchieren Sie je 250 g Aprikosen und Nektarinen in 300 ml kochendem Wasser für etwa zwei Minuten blanchieren.
  2. Nehmen Sie die Früchte aus dem heißen Wasser heraus. Nun häuten Sie die Früchte und entfernen den Stein.
  3. Schmecken Sie das Wasser mit Zucker und Zitronensaft ab und lassen Sie alles aufkochen.
  4. Garen Sie die Früchte im Wasser für etwa fünf Minuten. Geben Sie anschließend alles in den Mixer und pürieren Sie es gut durch.
  5. Weichen Sie drei Blatt Gelatine in kaltem Wasser ein. Ausdrücken, im heißen Fruchtpüree auflösen und abkühlen lassen.
  6. Schlagen Sie drei Eiweiß zu Schnee auf. Und heben Sie alles unter die die halbfeste Masse.
  7. Füllen Sie das Dessert in kleine Schalen und garnieren Sie den Fruchtschnee mit einer halben Aprikose.
  8. Stellen Sie die Schälchen in den Kühlschrank, bis die Masse fest ist. Dann können Sie das Dessert servieren.

Nektarinen kaufen

Nektarinen werden vor allem in Spanien, Italien und Frankreich angebaut. Sie haben zwischen Juli und September Saison. Früchte, die im Winter angeboten werden, stammen häufig aus Chile oder Südafrika.

Greifen Sie beim Einkaufen am besten zu Früchten, die noch nicht ganz reif sind. Das Fruchtfleisch sollte nur minimal beim Eindrücken nachgeben. Denn je reifer die Früchte sind, desto schneller müssen sie verzehrt werden. Besonders bei den Sommertemperaturen fangen Nektarinen, ebenso wie Pfirsiche, schnell an zu faulen.

So gesund sind Nektarinen

Nektarinen haben – je nach Sorte – durchschnittlich 56 Kilokalorien (233 Kilojoule) pro 100 Gramm. Sie bestehen bis zu 83 Prozent aus Wasser. Darüber hinaus beinhalten die süßen Früchte viel Kalium (bis zu 212 Milligramm pro 100 Gramm) sowie Provitamin A (bis zu 73 Mikrogramm pro 100 Gramm), Vitamin E (bis zu 500 Mikrogramm pro 100 Gramm), Kalzium, und sogar Eisen. 100 Gramm der Früchte liefern bis zu 10 Milligramm Vitamin C.

Aufgrund der Nährstoffe (Vitamin A und Beta-Carotin) sind Nektarinen gut für die Augen und die Haut. Durch das Vitamin E wird die Schutzfunktion der Zellen unterstützt. Sie sind dann weniger anfällig für freie Radikale.

Zehn Mikrogramm Vitamin K stecken in 100 Gramm Nektarinen – das entsprecht etwa 15 Prozent des Tagesbedarfs: Eine Nektarine ist daher ideal, um sowohl das Herz als auch den Kreislauf fit zu halten.

Und: Nektarinen können auch den Blutdruck senken und sollen entwässernd wirken.

Menschen mit einem empfindlichen Magen können die Früchte meist problemlos essen, da Nektarinen wenig Fruchtsäure enthalten.

Tipps zur Überwinterung

Nektarinenbäume vertragen Frost nicht gut. Während der kalten Jahreszeit benötigen sie einen Frostschutz. Haben Sie Ihre Pflanze in einen Kübel gesetzt, holen Sie diesen während des Winters jedoch nicht ins Haus. Dort ist es oft zu warm, zu trocken und zu dunkel.

Es ist wichtig, dass der Nektarinenbaum auch im Winter genügend Tageslicht erhält. Damit der Frost die Wurzeln des Baumes nicht angreift, decken Sie das Wurzelwerk mit Humus, Reisig und Moos ab. Bei extremer Kälte umhüllen Sie den Baum mit Vlies.

Steckbrief

Nektarinenbaum (Prunus persica nectarina)
Standort Sonnig, geschützt vor Wind und Frost
Erde Leicht saurer, kalkarmer Boden, gerne auch sandig, lehmig Humusreich
Düngen In der Wachstumsphase häufig (alle 14 Tage) Kompost als Dünger
pH-Wert Leicht sauer
Gießen Regelmäßig, im Sommer häufiger Staunässe meiden
Blütezeit März, teilweise April bis Mai, rosa, zart rosa
Überwintern Sehr frostempfindlich Besonders die Blüten vor Spätfrost schützen
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gartenjournal
  • Mein schöner Garten
  • Eatsmarter
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