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Knöterich-Unkraut im Garten: Praktische Tipps zur Bekämpfung


Die unterschätzte Problempflanze
Schützen Sie Ihren Garten vor dem japanischen Knöterich

Der japanische Knöterich breitet sich unaufhaltsam aus und bedroht Ökosysteme sowie Infrastrukturen. Was hilft im Kampf gegen das aggressive Unkraut?

Aktualisiert am 13.07.2024|Lesedauer: 5 Min.
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Wo er wächst, hat kaum eine andere Pflanze Platz: Der japanische Knöterich hat große Blätter und schnell wachsende, bis zu drei Meter hohe Stängel. Er breitet sich aggressiv aus und bildet dichte Bestände. Ämter warnen vor dem Gewächs. Aber wie können Sie das Unkraut bekämpfen?

imago images 168072357Vergrößern des Bildes
Blüte des Japanischen Flügelknöterich: Der Japanische Flügelknöterich blüht vom Spätsommer bis in den Herbst. (Quelle: IMAGO/Gottfried Czepluch/imago)

Wie erkenne ich den japanischen Knöterich?

Die invasive Pflanze gedeiht sowohl auf nasser, nährstoffreicher Erde als auch auf trockenen, mageren Kiesböden, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Gewächse bevorzugen jedoch Regionen rund um Fließgewässer.
Seine hohe Anpassungsfähigkeit macht das Unkraut entsprechend gefährlich.

In Europa gibt es überwiegend zwei verschiedene Arten, die als Problempflanze eingestuft werden: die Riesenstaude, den Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica) und die Zierpflanze, den Sachalin-Staudenknöterich (Fallopia sachalinensis).

Beide Gewächse ähneln sich sehr. Sie haben hohle, kräftige Stängel und einen dichten Wuchs, mit dem sie andere Pflanzen verdrängen. Unterscheidungsmerkmale sind die großflächigen Blätter. Beim Japan-Staudenknöterich sind diese etwa 12 Zentimeter breit, 20 Zentimeter lang und leicht ledrig. Beim Sachalin-Staudenknöterich sind die Blätter 20 Zentimeter breit, 40 Zentimeter lang und weich.

Allerdings: Es gibt auch Kreuzungen zwischen den Arten, was das Unterscheiden erschwert.

Woher stammt der japanische Knöterich?

Ursprünglich stammt der japanische Knöterich aus Ostasien. Er wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze beziehungsweise Riesenstaude nach Europa eingeführt – erst nur in Großbritannien, dann im restlichen Kontinent.

Wie kann ich den Knöterich bekämpfen?

Lediglich ein sachgerechtes Konzept, das regelmäßig und beständig umgesetzt wird, hilft laut Pflanzenschutzdienst Niedersachsen, die Ausbreitung der invasiven Art einzudämmen. Dazu zählen:

  • Mechanische Entfernung
    Ziehen Sie den Knöterich mit der Hand aus dem Boden, sobald Sie ihn entdecken. Idealerweise nach einem Regenguss, denn dann ist der Boden besonders locker und das Unkraut kann leichter samt seiner Wurzeln entfernt werden. Verwenden Sie bei Bedarf einen Unkrautstecher.
  • Abdeckung
    Dunkeln Sie bewucherte Stellen großflächig über mehrere Wochen hinweg mit dickem Pappkarton ab, sodass kein Licht mehr auf den Boden drängt. Die Pflanzen unter der Abdeckungen gehen ein. Nach einigen Wochen entfernen Sie den Karton und entsorgen alle abgestorbenen Pflanzen gründlich in der Restmülltonne. Nachdem sich der Boden einige Tage von der Abdunklung erholt hat, bepflanzen Sie ihn neu.
  • Abflammen
    Auf versiegelten Flächen können Sie den Knöterich abflammen. Die Prozedur muss mehrmals im Jahr wiederholt werden.
    Beachten Sie beim Abflammen unbedingt die geltenden Sicherheitsmaßnahmen, um einen möglichen Brand zu verhindern.
  • Beweidung
    Der Pflanzenschutzdienst Niedersachsen sieht positive Effekte durch die Beweidung betroffener Flächen mit Schafen und/oder Ziegen.
  • Rasenpflege
    Vertikutieren, düngen und mähen Sie Ihren Rasen, damit dieser widerstandsfähiger gegen Unkraut wie Horn-Sauerklee wird. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie hier.
    Darüber hinaus ist Rasenkalk ein gutes Mittel, um Unkraut wie Sauerklee zu bekämpfen. Wie Sie dabei vorgehen sollten, lesen Sie hier.

Wie verhindere ich, dass sich der japanische Knöterich bei mir ausbreitet?

Um zu verhindern, dass sich der japanische Knöterich in Ihrem Garten ausbreitet, greifen Sie zu folgende Maßnahmen:

  • Schnelles Handeln
    Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Garten auf ein Knöterich-Befall hin. Je früher Sie ihn entdecken, desto einfacher ist seine Bekämpfung.
  • Gründliche Entfernung
    Graben Sie den Knöterich einschließlich der Wurzeln und Rhizome aus. Selbst kleine Wurzelstücke können zu neuem Wachstum führen.
  • Fachgerechte Entsorgung
    Entsorgen Sie alle Pflanzenteile des Knöterichs über den Hausmüll und nicht über den Kompost oder die Biotonne. Dadurch verhindern Sie eine weitere Verbreitung der gefährlichen Pflanze.
  • Regelmäßige Kontrolle
    Überwachen Sie die ehemals von der invasiven Pflanze bewucherten Bereiche regelmäßig auf nachwachsende Knöterich-Pflanzen. Entfernen Sie diese umgehend.
  • Ausbreitung begrenzen
    Errichten Sie physische Barrieren wie Wurzelsperren oder Barrieren aus undurchlässigem Material (Unkrautvlies), um die Ausbreitung des Knöterichs einzudämmen.

Führen Sie diese Maßnahmen regelmäßig durch, um sicherzustellen, dass der japanische Knöterich keine Chance hat, sich erneut in Ihrem Garten auszubreiten.

Welche Hausmittel helfen gegen den japanischen Knöterich?

  • Kochendes Wasser
    Übergießen Sie den japanischen Knöterich mit kochendem Wasser. Die Hitze tötet die Pflanze ab. Wiederholen Sie die Prozedur mehrmals hintereinander, damit das kochende Wasser auch bis zur Wurzel dringt. Andernfalls stirbt das Gewächs nur oberflächlich ab und treibt neu aus. Ziehen Sie dann das Gewächs samt Wurzeln aus dem Boden oder den Fugen vorsichtig heraus.
  • Unkrautvlies
    Vor dem Anlegen eines Beetes oder Pflastern Ihrer Einfahrt sollten Sie ein Unkrautvlies auslegen. Das unterdrückt das Wachstum, wenn es als Schutzschicht auf die Erde gelegt wird.

Was hilft nicht gegen den japanischen Knöterich?

Aktuell sind keine weiteren Hausmittel bekannt, die gegen das Unkraut helfen.
Hausmittel wie Essig oder Salz sind bei der Bekämpfung des japanischen Knöterichs nicht effektiv und schaden der Umwelt.

Auch mechanische Maßnahmen wie das Mähen oder das Mulchen reichen in der Regel nicht aus, um den japanischen Knöterich langfristig zu bekämpfen.

Welche Schäden richtet der japanische Knöterich an?

Der japanische Knöterich verdrängt heimische Pflanzenarten durch seine schnelle Ausbreitung und die starken Wurzeln, wodurch es in einigen Regionen quasi zu einer Knöterich-Monokultur kommt. Das Landschaftsbild wird stark und nachhaltig verändert.

Breitet sich der Knöterich auf landwirtschaftlich genutzten Flächen aus, geht dort die Produktivität merklich zurück.

Weitere Probleme bereitet die invasive Art in der Wasserwirtschaft. Die Abflussdynamik von Fließgewässern wird beeinträchtigt, denn die Wurzeln stabilisieren den Boden nicht ausreichend, wodurch die Uferfestigkeit und Deichsicherheit sinkt. Die Folgen bei Hochwasser und Sturmflut sind signifikant.

Wächst der Knöterich an Gebäuden, Wegen oder Mauern, können seine Rhizome zu Rissen im Mauerwerk oder Fundament führen. Auch Asphalt oder Pflastersteine durchwuchert das Gewächs. Der Bodenbelag kann aufreißen, was den Straßenverkehr behindert. Gebäude und Mauern büßen an Stabilität ein.

Wieso sollte ich den japanischen Knöterich bekämpfen?

Es ist wichtig, den japanischen Knöterich zu bekämpfen, da er eine ernsthafte Bedrohung für die lokale Biodiversität darstellt und Infrastrukturen beschädigen kann.

Ist der japanische Knöterich giftig?

Nein, der japanische Knöterich ist weder für Menschen noch Tiere giftig.

Ist der japanische Knöterich gefährlich?

Ja, der japanische Knöterich ist aufgrund seiner invasiven Natur, seiner Resistenz und seines aggressiven Wachstums und der Schäden, die er verursachen kann, als gefährlich einzustufen.

Welches Herbizid hilft gegen den Japanischen Knöterich?

Die Wirkstoffe in Unkrautvernichtern schaden oftmals nicht nur der invasiven Art, sondern vielmehr der heimischen Flora und Fauna. Wir raten daher davon ab, Herbizide zu verwenden.

Welche Pflanzen verdrängt der japanische Knöterich?

Der japanische Knöterich verdrängt eine Vielzahl heimischer Pflanzenarten, insbesondere in feuchten und nährstoffreichen Böden.

Fazit

Der japanische Knöterich ist eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Flora und Infrastruktur. Um seine Ausbreitung zu stoppen, sind gezielte Maßnahmen wie mechanische Entfernung notwendig, die kontinuierlich angewendet und wiederholt werden müssen. Denn mit anderen Mitteln lässt sich das Wachstum der invasiven und aggressiven Pflanze nicht eindämmen. Frühzeitiges Handeln ist nicht nur deswegen wichtig. Es verhindert auch Schäden an Wegen und Gebäuden und schützt die Biodiversität.

Verwendete Quellen
  • pflanzenschutzdienst-niedersachsen.de "Knöterich"
  • lra-bgl.de "Knöterich"
  • mein-schoener-garten.de "Knöterich"
  • landwirtschaftskammer.de "Knöterich"
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