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Herbstzeitlose: Giftige Inhaltsstoffe der Zwiebelblume


Herbstzeitlose: Giftige Inhaltsstoffe der Zwiebelblume
Verwechslungsgefahr: Diese beliebte Gartenpflanze ist hochgiftig

Die Herbstzeitlose ist eine hübsche, krokusähnliche Zwiebelblume, die sehr giftig ist. Kleine Mengen des Alkaloids Colchicin können eine tödliche Wirkung haben. Häufig werden die Blätter der Giftpflanze mit Bärlauch verwechselt, was immer wieder zu Vergiftungen mit tödlichem Ausgang führt.

Aktualisiert am 25.03.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, jb
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Die Griechen nannten die giftige Herbstzeitlose "Ephemoren", was übersetzt so viel wie "Die an einem Tag Tötende" bedeutet. So hübsch die Zwiebelblume anzuschauen ist, Berührungen mit ihr sollten Sie vermeiden. Falls dies unumgänglich ist, zum Beispiel beim Ein- und Umpflanzen im Garten, achten Sie darauf, dass Ihre Handschuhe und Hände nach dem Anfassen nicht mit den Schleimhäuten des Mundes in Kontakt kommen.

Blühende Herbstzeitlose: Colchicum autumnale sehen auf den ersten Blick aus wie Krokusse.Vergrößern des Bildes
Blühende Herbstzeitlose: Colchicum autumnale sehen auf den ersten Blick aus wie Krokusse. (Quelle: bellanatella/getty-images-bilder)

Wirkung der giftigen Zwiebelblume

Der Hauptgiftstoff der Herbstzeitlosen ist das Alkaloid Colchicin, das nach Angaben des Fachbereichs Pharmazie der Uni Mainz Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Zu den Symptomen bei Vergiftung zählen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blutungen
  • Durchfälle

Auch der Tod durch Atemlähmung bei vollem Bewusstsein nach ein bis zwei Tagen kann möglich sein.

Diese Teile der Herbstzeitlose sind besonders giftig

Daneben enthält die Herbstzeitlose aber noch rund 20 weitere Alkaloide, darunter die giftigen Stoffe Colchicosid und Demecolsin. Die höchste Konzentration der giftigen Stoffe befindet sich in der Zwiebelknolle und den Samenschalen. Allerdings gelten alle Teile der Pflanze als extrem giftig für Menschen und Tiere. Besonders gefährlich: Die Laubblätter der Zwiebelblume, die im Frühling wachsen, werden oft mit dem beliebten und schmackhaften Bärlauch (Allium Ursinum) verwechselt! Für Sammler ist es lebensbedrohlich, die Unterschiede nicht zu kennen.

Auch die im Spätsommer geöffneten Blüten sind giftig und sollten keinesfalls berührt werden. Kinder sollten nicht in die Nähe der Blumen gelassen werden. Die tödliche Dosis des Giftstoffes Colchicin liegt bei 20 Milligramm – das entspricht etwa fünf Gramm der Samen oder fünfzig Gramm der Blätter der Pflanze.

Neben dem Tod durch Atemlähmung können die Giftstoffe auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden wie Nierenversagen, Lungenödemen, Haarausfall oder zum Koma führen. Auch beim Lagern, Trocknen und Kochen der Pflanze bleibt die giftige Wirkung bestehen.

Unterschiede erkennen

Bärlauch wird oft mit den Blüten der Herbstzeitlose oder Maiglöckchen verwechselt. Dabei gibt es markante Merkmale, mithilfe derer Sie die gesunden von den giftigen Pflanzen leicht unterscheiden können:

Geruch

Bärlauch riecht nach Knoblauch. Die Herbstzeitlose sowie die Maiglöckchen haben eher einen bitter, herben Geruch.

Blätter

Bärlauch hat weiche Blätter. Ihre Oberfläche ist glänzen, die Unterseite hingegen matt. Die Blätter der Herbstzeitlosen sind schmal und glänzen sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite. Bei Maiglöckchen glänzt nur die Unterseite. Sowohl bei Maiglöckchen als auch bei der Herbstzeitlosen sind die Blätter fest.

Auch die Anzahl der Blätter kann Hilfe beim Unterschieden bieten: Bärlauch hat oft nur ein Blatt pro Stängel, Herbstzeitlose und Maiglöckchen hingegen mehrere.

Was bei einer Vergiftung zu tun ist

Besonders tückisch: Die Wirkung der Giftstoffe tritt meist erst Stunden nach der Aufnahme durch den Mund ein, sodass die Betroffenen die Erscheinungen oft nicht in einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Pflanze stellen. Bei ersten Symptomen, zu denen ein Brennen im Mund- und Rachenraum, Erbrechen, Durst und Übelkeit zählen, müssen Sie umgehend ein Krankenhaus aufsuchen.

Auch für Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch für Pferde und Rinder ist die Zwiebelblume giftig und kann tödlich sein. Ziegen sollen die Giftstoffe hingegen nichts anhaben können. Colchicin, das Gift der Herbstzeitlosen, greift in den Prozess der Zellteilung ein. Medizinisch wird es, auch in der Homöopathie, bei der Behandlung von Gicht und Rheuma verwendet.

Herbstzeitlose im Garten pflanzen

Die Herbstzeitlose wächst vor allem auf nährstoffreichen Wiesen und Feldern. Hier kann sie bis zu 20 Zentimeter groß werden. Da sich die Pflanze über Seitensprossen vermehrt, findet man sie an diesen Standorten oft in einer großen Stückzahl vor.

Doch nicht nur in freier Natur kommen die Blüten vor. Sie können Sie auch in Ihren Garten pflanzen, beispielsweise als Unterpflanzen von Pfaffenhütchen oder Japanischem Ahorn. Die Zwiebeln der Herbstzeitlose, die Sie zwischen Juli und September setzen sollten, können Sie im Gartenfachhandel kaufen. Hier werden verschiedene Sorten angeboten, die sich vor allem in ihrer Blütenfarbe unterscheiden. Setzen Sie die Knollen 15 bis 20 Zentimeter tief im Abstand von rund 20 Zentimetern zueinander in den Boden. Bei Krokusszwiebeln reicht ein Loch, das sechs bis zehn Zentimeter tief ist. Der Standort sollte sonnig und der Boden nährstoffreich und feucht sein. Geben Sie zusätzlich noch etwas organischen Volldünger in das Pflanzloch, damit die Krokusse und Co. gut entwickeln.

Zwischen August und Oktober sind nur die Blüten der Herbstzeitlosen zu sehen. Die Blätter sind hingegen nur im Frühjahr vorhanden. Diese sollten Sie übrigens im Sommer entfernen, um die Blüte zu fördern.

Pflegesteckbrief

Herbstzeitlose
(Colchicum autumnale)
Standort Sonnig bis halbschattig
Erde Sandig, lehmiger Boden, humusreich
pH-Wert Alkalisch bis schwach sauer
Gießen Regelmäßig, im Sommer häufiger
Staunässe meiden
Blütezeit August bis Oktober, rosa, pink, weiß
Überwintern winterhart
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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