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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartengestaltung Stauden in Kübeln pflanzen
Pflanzkübel eignen sich nicht nur zur Begrünung von Balkon und Terrasse, sondern lassen sich auch gut für die Gartengestaltung einsetzen. Eine schön arrangierte Schale im Vorgarten zieht beispielsweise alle Blicke auf sich und schafft so Struktur im Garten. Je nach Jahreszeit lässt sich ein Kübel zudem rasch neu bepflanzen und umgestalten. Tipps für Hobbygärtner, wie sie besonders effektvoll Stauden in Kübeln einsetzen können.
Mit ihren Blüten und den grünen Blättern schaffen Stauden in Kübeln den Eindruck, mitten im blühenden Beet zu sitzen. Obendrein locken manche Pflanzen-Arrangements mit süßem Nektar auch Schmetterlinge, Bienen und Hummeln an. Das schaffen beispielhaft Schmetterlingspflanzen wie Duftnesseln (Agastache), Astern, Fetthennen (Sedum telephium), Sommer-Phlox, Disteln, Prachtscharten (Liatris) oder der Rote Sonnenhut (Echinacea), erläutert die Landschaftsarchitektin Bettina Rehm-Wolters. Kräuter wie Thymian, Oregano, Rosmarin und Salbei ergänzen das Bild.
Am besten sehr ähnliche Töpfe verwenden
Für so einen schönen Anblick reichen auf einer Terrasse oder einem Balkon schon zwei oder drei nebeneinander stehende oder in Stufen arrangierte Töpfe mit blumentragender Bepflanzung. Die Buchautorin Rehm-Wolters empfiehlt Töpfe, die genau gleich aussehen oder wenigstens aus dem selben Material bestehen.
Auch Blattschmuck-Stauden einsetzen
Hobbygärtner griffen beim Kauf jedoch häufig zu bereits blühenden Pflanzen, sagt Staudengärtner Klaus-Peter Manig. "Diese Pflanzen blühen allerdings nur ein paar Wochen." Er rät daher, auch Blattschmuck-Stauden aufzustellen. Dazu zählt etwa das Purpurglöckchen (Heuchera) aus der Familie der Steinbrechgewächse.
Die meist immergrüne Pflanze mit herzförmig gelappten, grünen oder rötlichen Blättern blüht von Mai bis August weiß, rosa oder rot. Sie erreicht eine Wuchshöhe von rund 50 Zentimetern. Die buschig wachsende Pflanze mit fein verzweigten Rispen ist anspruchslos und eignet sich für schattige und sonnige Plätze.
Wicken klettern in die Höhe
Die bis zu zwei Meter hohen, mehrjährigen Staudenwicken (Lathyrus latifolius) sind Kletterpflanzen, die mit einem Gerüst im Kübel gut gebändigt werden können. "Sie blühen unter anderem grün, rot oder gestreift", sagt Manig. Je öfter sie für einen Blumenstrauß geschnitten werden, desto üppiger blühen die Wicken. Einen betörenden Duft verströmen jedoch nur die einjährigen Duft-Wicken, deren bunte Schmetterlingsblüten sich von Juni bis September öffnen.
Auf einem warmen Balkon gedeihen robuste Pflanzen
Für den Balkon, auf dem es sehr heiß werden kann, empfiehlt Staudenexperte Manig sehr robuste Pflanzen, etwa Lavendel, Heiligenkraut, Fetthennen und Schleierkraut. Das mehrjährige Rosenschleierkraut (Gypsophila 'Rosenschleier') hängt mit seinen kleinen, hellrosa gefüllten Blüten über den Topfrand. Schneidet man es nach der ersten Blüte zurück, blüht es im Herbst noch einmal.
Nicht jede Pflanze eignet sich für den Kübel
Doch nicht alle Beetstauden sind für die Kübelkultur geeignet, sagt der Garten- und Landschaftsarchitekt Martin Haberer. Denn viele hätten hohe Ansprüche an Wasser, Düngung und auch Pflege. Er nennt als Beispiel den Rittersporn (Delphinium) und die Pfingstrose (Paeonia), deren Wurzeln tief in den Boden reichen. "Ein Kübel ist da einfach zu klein, außerdem ist der Delphinium dann anfällig gegen Mehltau", erklärt Haberer. "Zudem entsteht immer wieder Staunässe." Er rät auch davon ab, Zwiebeln wie Tulpen oder Narzissen in Töpfe zu pflanzen, da diese den kalten Winter in Gefäßen nicht überstehen und faulen.
Gräser haben ihren besonderen Reiz
Hingegen eignen sich nach Ansicht von Manig für die Bepflanzung im Topf auch Gräser. Der Staudenzüchter und Garten-Philosoph Karl Foerster (1874-1970) nannte sie "das Haar der Mutter Erde", und einen Garten ohne Gräser fand er einfach "grässlich". Igeliger Bärenfell-Schwingel, graziles Moskitogras oder flaumiges Lampenputzergras würden das ganze Jahr bis in den Winter hinein wirken, sagt Manig. Nur das Chinaschilf (Miscanthus sinensis) würde er nicht in einen beengten Platz wie einen Topf pflanzen: "Dafür benötigt man einen sehr großen Kübel, viel Wasser und Dünger."
Sukkulenten für den Kübel
In einen 50-Zentimeter-Kübel auf dem Balkon würde Haberer auch Sukkulenten pflanzen: "Die sind meist immergrün, also ausdauernd attraktiv." Hauswurzen etwa gebe es in allen möglichen Farben und Rosetten-Formen. Im Frühsommer würden sie auch blühen. "Dazu würde ich noch einen aufrechten Stein und eine Zwergkonifere als senkrechtes Element verwenden", empfiehlt er. "Kaufen Sie eine gute Balkonblumenerde und mischen Sie bei den Sukkulenten Sand und Splitt dazu. Auch eine gute Drainage mit Blähton ist in Kübeln wichtig, damit keine Staunässe entsteht."
Um den Rand zu kaschieren, eignen sich wiederum Stauden, etwa die diversen Arten von Fetthennen (Sedum). Diese gibt es in verschiedenen Farben und für verschiedene Blühzeiten. Die 40 bis 60 Zentimeter hoch wachsende Sedum aizoon 'Aurantiacum' blüht von Juli bis August leuchtend gelb, die 20 Zentimeter hohe Sedum album blüht von Juni bis September weiß und die nur 10 Zentimeter hohe Sedum album 'Coral Carpet' blüht von Mai bis Juni rot. Außerdem färbt sie ihr sommergrünes Laub im Winter auffallend kupferrot.
Prachtkerze und Glockenblume sind ein Traumpaar
"Für einen Topf, der in der Mitte des Gartens stehen soll und deshalb eine gute Fernwirkung haben soll, würde ich eine federleichte, aber üppig wachsende Prachtkerze (Gaura) vorschlagen", sagt Rehm-Wolters. Dazu passe eine Glockenblume mit weißen Blüten, die sich malerisch über den Topfrand legen kann. Für die Expertin ein perfektes Duo für eine Topfbepflanzung.