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Schrotschusskrankheit erkennen und vorbeugen


Jetzt vorbeugen
Schrotschusskrankheit: Sie befällt Bäume und Sträucher

Sie kann bei Steinobst auftreten und die Ernte gefährden oder auch Ziergehölze wie den Kirschlorbeer befallen: die sogenannte Schrotschusskrankheit. Wie Sie diese erkennen und was Sie dagegen tun können.

Aktualisiert am 02.03.2021|Lesedauer: 3 Min.
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Wer freut sich nicht auf knackige Süßkirschen oder leckere Pflaumen aus dem eigenen Garten? Umso größer ist die Ernüchterung für den Hobbygärtner, wenn er an den vor allem jungen Blättern seines Obstbaums aufgehellte Punkte bemerkt, die sich im weiteren Verlauf rotbraun verfärben.

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Die Blätter des beliebten Ziergehölzes sind von der Schrotschusskrankheit befallen.Vergrößern des Bildes
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Die Blätter des beliebten Ziergehölzes sind von der Schrotschusskrankheit befallen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Was ist die Schrotschusskrankheit?

Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Baum an der Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophila) erkrankt ist – da die Blätter wie von Schrotkugeln durchschossen aussehen. Aus diesem Grund heißt die Pflanzenkrankheit so. Schuld ist ein Pilz namens Wilsonomyces carpophilus.

Bei welchen Pflanzen tritt sie auf?

Die Schrotschusskrankheit befällt vor allem Steinobst, zum Beispiel:

Der Pilz tritt aber auch bei Ziergehölzen wie dem Mandelbäumchen (Prunus dulcis), der Japanischen Zierkirsche (Prunus serrulata) oder dem Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) auf – einer der häufigsten Heckenpflanzen.

In welcher Jahreszeit tritt sie auf?

Besonders stark tritt die Krankheit in beziehungsweise nach einem feuchten Frühjahr auf. In dieser Zeit werden die Pflanzen durch anhaltenden Regen, Nässe und niedrige Temperaturen geschwächt – und sind daher besonders anfällig.

Das können Sie vorbeugend tun

Es ist empfehlenswert, proaktiv die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um etwaige Anzeichen der Krankheit frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Beim Kauf neuer Obstbäume und Ziergehölze sollten Sie weniger anfällige Sorten auswählen. Beispielsweise sind das bei der Süßkirsche:

  • Königskirsche Typ Gatterstadt
  • Abels Späte
  • Hausmüller Mitteldicke
  • Büttners Rote Knorpel.

Unser Tipp
Vermeiden Sie beim Setzen von neuen Obstbäumen Standorte, die vor Kälte und Nässe ungeschützt sind und so der Schrotschusskrankheit Vorschub leisten können.

Befallene Blätter zurückschneiden

Ist eine Pflanze von der Schrotschusskrankheit befallen, sollten Sie schnell handeln, um ein weiteres Ausbreiten zu stoppen. So sollten Sie vorgehen:

  • Schneiden Sie die befallenen Blätter mit einer Gartenschere großzügig zurück.
  • Entfernen Sie auch die betroffenen Triebe und kürzen Sie diese bis auf das gesunde Holz.
  • Sammeln Sie nach dem Rückschnitt auf dem Boden liegendes Pflanzenmaterial sorgfältig auf.
  • Entsorgen Sie alle von der Krankheit befallenen Pflanzenteile ausschließlich im Biomüll.

Info
Der Komposthaufen eignet sich nicht zum Entsorgen. Der Grund: Der Schadpilz könnte sich durch die Feuchtigkeit erneut in Ihrem Garten ausbreiten.

Krankheit biologisch bekämpfen

Viele Hobbygärtner setzen bei der biologischen Bekämpfung der Schrotschusskrankheit auf Tonerdepräparate sowie Netzschwefel. Beide sind im gut sortierten Gartenhandel erhältlich. Führen Sie diese Behandlungen vom Frühjahr (März) bis in den Hochsommer (August) durch.

Außerdem kann es helfen, wenn Sie vorbeugend die Baumscheibe mulchen und in der näheren Umgebung anfälliger Bäume und Ziergehölze zum Beispiel Farn, Knoblauch oder Zwiebeln pflanzen.

Sind Früchte befallener Pflanzen essbar?

Neben den Blättern der Obstbäume sind auch meist die Früchte von der Schrotschusskrankheit betroffen. Anfangs können Sie Kirschen, Pflaumen oder Aprikosen noch roh essen und für die Weiterverarbeitung nutzen.

Je weiter der Befall allerdings fortschreitet, desto ungenießbarer wird auch die Frucht. Vom Verzehr ist daher abzuraten – egal, ob roh oder weiterverarbeitet. Auf dem Boden liegende Früchte sollten im Biomüll entsorgt werden.

Kirschlorbeer ist besonders anfällig

Der Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus den warmen Gefilden des Orients. Der Sprung in unsere Breitengrade liegt bereits viele Jahrhunderte zurück. Dennoch hat sich die Pflanze bis heute nicht vollständig akklimatisiert, sodass neu gepflanzte Kirschlorbeeren eine regelrechte Stressphase durchleben.

Währenddessen sind sie – ähnlich wie ein Mensch mit einem geschwächten Immunsystem – besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Diese Schwäche macht sich der winterresistente Schadpilz Stigmina carpophilum, der Auslöser der Schrotschusskrankheit, zunutze.

Einige Kirschlorbeerarten gelten als anfälliger als andere: Die Sorte Reynvaanii ist häufigstes Opfer des Schadpilzes. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte die Pflanze mit einem Pilzbekämpfungsmittel vorbeugend behandelt werden – und zwar sobald die ersten Blätter im Frühjahr erscheinen.

Verwendete Quellen
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  • Gartendialog: Schrotschusskrankheit an Kirsche, Birne & Co. – Kann man die Früchte essen?
  • Grüne Liga Berlin e.V.: Schrotschusskrankheit
  • Mein schöner Garten: Schrotschusskrankheit
  • NDR-Ratgeber Garten: Schrotschusskrankheit natürlich bekämpfen
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