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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflanzen Japanische Zierkirsche: Blütentraum im Garten
Die Japanische Zierkirsche zählt gewiss zu den Highlights im Frühling: Wenn die unzähligen zartrosa Blüten die Gärten verzaubern, fühlt man sich wie im Märchen. Platz sollte sich eigentlich leicht finden: Die Zierkirsche wächst auch als Hochstamm oder säulenförmig. Die Blütezeit der Zierkirsche reicht von April bis in den Juni hinein. Mit der richtigen Pflege gibt es nicht nur eine wunderschöne Blüte, sondern lassen sich auch Krankheiten vermeiden.
Im Hausgarten spielen Zierkirschen eine besonders dekorative Rolle. "In den meisten Fällen werden Zierkirschen als einzelner Baum, quasi als Hausbaum im Garten an exponierter Stelle gepflanzt", sagt Marita Ley, Baumschulerin aus Meckenheim. Es gibt aber auch Zierkirschen, die als Sträucher wachsen. Die Verzweigung der Äste beginnt knapp über dem Boden, so dass sie auch als guter Sichtschutz taugen.
Zierkirsche an sonnigen Standort pflanzen
Grundsätzlich wachsen Zierkirschen an fast allen Standorten. Ley empfiehlt aber gute, natürlich gewachsene Erde. "Der Boden sollte frisch bis feucht und zugleich tiefgründig, lehmhaltig und nährstoffreich sein", sagt die Gehölzexpertin. Hobbygärtner wählen möglichst sonnige Standorte aus.
Krankheiten bei der Zierkirsche
Die Zierkirsche ist pflegeleicht. Hin und wieder tritt aber die Spitzendürre auf. Diese Pilzkrankheit wird auch als Monilia bezeichnet. Wie der deutsche Name sagt, sterben die Triebspitzen ab. Meist tritt die Krankheit direkt nach der Blüte auf. "Es ist wichtig, die befallenen Äste bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden", empfiehlt die Baumschulerin Ley. An der Schnittstelle sollte das Holz frisch und hell sein. Braune Verfärbungen im Querschnitt sind ein Zeichen dafür, dass das Holz befallen ist. Hobbygärtner müssen auch darauf achten, dass die Beete sauber sind. "Alle Blätter der Pflanzen sollten im Herbst abgesammelt werden, so dass die Pilzsporen entfernt werden", sagt Ley.
Perfekter Standort bewahrt die Zierkirsche vor Krankheiten
Hobbygärtner können auch auf Nummer sicher gehen: Laut Ley wird seit langem beobachtet, dass die starktriebigen Sorten wie "Kanzan" teilweise frei von Monilia sind. Dagegen werden dünntriebige Sorten wie "Kiku-shidare-zakura" häufig befallen. "Grundsätzlich kann man sagen, dass gute Standorte und Pflege – also perfekte Böden, keine Staunässe, gute Pflanzenernährung – dazu beitragen, die Pflanzengesundheit bei Zierkirschen über Jahrzehnte sicherzustellen", führt Ley aus.
Zierkirsche nach der Blüte schneiden
Zierkirschen kann man direkt nach der Blüte auslichten. Die Zweige werden dazu mit einer guten Schere direkt am Stamm abgeschnitten und niemals nur gekürzt. In Form schneiden muss man gerade junge Zierkirschen kaum und sollte damit in den ersten Jahre auch besser warten.
Verschiedene Formen der Zierkirsche
Es gibt zahlreiche verschiedene Zierkirschen. Besonders hübsch sind natürlich die Blüten, die in Weiß und verschiedenen Rosatönen erblühen. "Daneben sind es die verschiedenen Wuchsformen, die die Pflanzen attraktiv machen", erläutert die Baumschulerin. Sie unterscheidet zwischen dem säulenförmigen, dem überhängenden, dem trichter- und dem kugelförmigen Wuchs. Die Sorte "Amanogawa" bildet beispielsweise eine schlanke Säule, die vollständig von der Blütenwolke umhüllt wird.
Für den kleineren Hausgarten empfiehlt Ley die Hängezierkirsche "Kiku-shidare-zakura". Das Straßenbild in den Städten wird häufig durch die trichterförmigen Baumkronen der Sorte "Kanzan" geprägt. "Besonders reizvoll ist bei vielen Sorten auch die Stammrinde", sagt Ley. Manche haben eine feuerrote oder rötlich glänzende, schimmernde Rinde. Darunter hebt Ley die Zierkirsche "Schmittii" und die Sorte "Rancho" von Prunus sargentii hervor.
Japanische Zierkirsche und Kirschbäume unterscheiden
Das Gehölz hat nichts mit Kirschbäumen zu tun. Unter Kirschen versteht man grundsätzlich die Bäume, die essbare Früchte tragen. Die wilde Vogel-Kirsche (Prunus avium) zählt daher beispielsweise ebenfalls nicht dazu. Die Zierkirsche wird häufig auch Japanische Kirsche genannt, denn sie ist dort weit verbreitet. Man feiert sogar das Kirschblütenfest Hanami. "Der Begriff Hanami besteht aus den chinesischen Schriftzeichen für Blume (hana) und Betrachtung oder Schau (mi) und heißt nichts anderes als Blütenschau", erläutert Michael Kuhl, wissenschaftlicher Mitarbeiter im EKO-Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf.