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Strompreis senken: Experten warnen vor Risiken für Infrastruktur und Klima


Mögliche Folgen
Strompreis senken: Geht das wirklich?

Von t-online, jb

07.02.2025 - 09:39 UhrLesedauer: 2 Min.
Energiekosten: Die Netzgebühren machen einen nicht unerheblichen Teil des Strompreises aus.Vergrößern des Bildes
Energiekosten: Die Netzgebühren machen einen erheblichen Teil des Strompreises aus. (Quelle: deepblue4you/getty-images-bilder)
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Vor der Wahl versprechen viele Parteien niedrigere Strompreise. Die Pläne umfassen Steuersenkungen und die Reform von Netzentgelten, doch Experten warnen vor möglichen Folgen.

Vor der Bundestagswahl versprechen viele Parteien, die Strompreise zu senken. Zum Beispiel durch die Senkung der Stromsteuer, die Abschaffung der CO2-Abgabe oder die Reform der Netzentgelte. Was bedeutet das?

Netzentgelte reduzieren

Netzentgelte werden vom (Anschluss-)Netzbetreiber erhoben. Sie gewähren den Zugang zum Stromtransport- und -verteilungssystem und sind entfernungsunabhängig, erklärt die Bundesnetzagentur. Es ist demnach eine Gebühr für die Nutzung des Stromnetzes. Die Netznutzungsentgelte werden also für den Erhalt und den Ausbau des Stromnetzes benötigt. Eine Senkung der Netzentgelte könnte demnach zulasten der Strominfrastruktur gehen.

Die Höhe der Netzentgelte ist je nach Anschlussnetzbetreiber unterschiedlich (Details sehen Sie hier). Die Differenzen ergeben sich unter anderem durch die Auslastung des Netzes, nach Alter und Qualität der Leitungen, die Notwendigkeit des Stromnetzausbaus und weitere Faktoren. Allerdings: Es ist staatlich geregelt, wie hoch das Entgelt maximal sein darf.

Stromsteuer senken

Die Stromsteuer soll Anreize schaffen, den Energieverbrauch zu senken sowie die Verwendung erneuerbarer Energien zu stärken. Laut dem Bundesfinanzministerium bringt die Stromsteuer dem Bund jährlich sieben Milliarden Euro ein. Der Großteil dieses Steueraufkommens fließt in den zusätzlichen Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung. Eine Steuersenkung würde demnach zulasten der Rentenversicherung gehen.

Die Stromsteuer beträgt 2,05 Cent je Kilowattstunde und macht aktuell sieben Prozent des Strompreises aus.

CO2-Abgaben senken oder abschaffen

Unter anderem auf Benzin, Diesel, Gas und Heizöl wird eine CO2-Steuer erhoben, die dadurch teurer werden. Die Abgabe soll somit dazu führen, dass fossile Brenn- und Kraftstoffe unattraktiver werden und Verbraucher und Industrie vermehrt zu erneuerbaren Energien greifen.

Die CO2-Steuer fließt in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung (Klimafonds). Mit den Einnahmen soll der Klimaschutz vorangebracht und der Umbau verschiedener Wirtschaftszweige in Richtung der erneuerbaren Energien finanziert werden, erklärt "Finanztip.de". Dazu zählt beispielsweise der Ausbau des Schienennetzes, der Aufbau der Wasserstoffindustrie, der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos oder die Förderung für den Bau energieeffizienter Gebäude, so die Experten. Allerdings kann ein Teil der Einnahmen auch anderweitig verwendet werden, beispielsweise für Steuersenkungen, heißt es in dem Bericht "Optionen zur Verwendung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung".

Der CO2-Preis beträgt aktuell 55 Euro/Tonne. Ab 2026 erhöht sich der Preis auf bis zu 65 Euro/Tonne. Für die darauffolgenden Jahre prognostizieren Experten einen Anstieg der Steuer auf bis zu 200 Euro (Details dazu hier). Die CO2-Steuer wird im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems erhoben – hier lag der CO2-Preis pro Tonne bei etwa 83 Euro/Tonne (Januar 2024). Einige Länder in Europa haben allerdings auch nationale CO2-Steuern eingeführt. Am höchsten ist sie in der Schweiz: Dort kostet eine Tonne CO2-Ausstoß 118,33 Euro – in Polen sind es hingegen nur 13,27 Euro (Stand 2024).

Übrigens: Auch andere Länder wie Japan, Mexiko oder Kanada haben eine CO2-Steuer eingeführt.

Verwendete Quellen

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