Sinn oder Unsinn? Umfrage: Das halten die Deutschen vom Gelben Sack
"Am Ende landet doch eh alles am selben Ort", verteidigen viele Mülltrenn-Muffel gerne ihre Einstellung. Wie viele sind derselben Meinung?
Seit 2022 müssen laut Verpackungsgesetz über 63 Prozent der im Gelben Sack oder der Gelben Tonne entsorgten Abfälle recycelt werden. Das kann aber nur funktionieren, wenn der Müll richtig getrennt wird. Was "richtig"bedeutet, wird an drei kleinen Beispielen deutlich:
Denn beispielsweise muss der Alu-Deckel vom Joghurtbecher getrennt werden, damit beides richtig wiederverwertet werden kann (mehr dazu erfahren Sie hier). Dasselbe gilt für Kunststoffverpackungen, die mit einer Banderole aus Kunststoff oder Papier ummantelt sind. Diese muss vor dem Entsorgen entfernt werden (lesen Sie hier mehr dazu). Und auch der Kunststoffschraubverschluss sollte von der Alutube gedreht und separat entsorgt werden, damit beides recycelt werden kann.
Angesichts der strikten Vorgaben stellt sich der eine oder andere schnell die Frage: Ist der Gelbe Sack überhaupt sinnvoll, wenn so viele Punkte beachtet werden müssen, damit der Abfall am Ende auch recycelt werden kann?
Gelber Sack: sinnvoll oder Schwachsinn?
Diese Frage hat das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von t-online rund 5.000 Nutzern gestellt. Das Ergebnis: Nur Zwei Drittel halten den Gelben Sack und die Gelbe Tonne für sinnvoll. Jeder Fünfte ist hingegen der Meinung, dass die zusätzliche Möglichkeit der Mülltrennung sinnlos ist und deswegen abgeschafft werden könnte.
Der Großteil der Bevölkerung hält also weiterhin am Gelben Sack / der Gelben Tonne fest. Und das kommt vor allem der Umwelt zugute.
Auffällig ist, dass vor allem Befragte über 65 Jahren den Gelben Sack und die Gelbe Tonne für sinnvoll halten, obwohl die Möglichkeit der Müllentsorgung erst 1991 eingeführt wurde. Die Generation, die die Einführung also quasi bewusst miterlebt hat, ist hingegen weniger begeistert davon, wie die Aufschlüsselung zeigt.
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- Umfrage-Ergebnisse von Civey. Befragungszeitraum: 14. und 15.02.2023. Teilnehmer: 5.001 Bundesbürger ab 18 Jahren. Methode: Online