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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abhilfe schaffen Krampfadern schmerzen? Was jetzt helfen kann
Wenn Krampfadern Schmerzen oder andere Beschwerden bereiten, kann dies das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Was können Betroffene tun?
Krampfadern (Varizen) sind erweiterte Venen, die direkt unter der Haut liegen und bläulich-violett hervorschimmern. Meist zeigen sie sich an den Waden oder den Beininnenseiten. Während manche Krampfadern eher unauffällig sind, treten andere als knotig verdickte Stränge hervor.
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Zu Krampfadern kann es kommen, wenn die Venenwände und -klappen geschwächt sind. Mithilfe der Venenklappen kann der Körper das sauerstoffarme Blut entgegen der Schwerkraft zum Herzen zurücktransportieren. Funktionieren diese nicht richtig, staut sich das Blut in den oberflächlichen Beinvenen, wodurch diese anschwellen und hervortreten.
Krampfadern können Schmerzen bereiten
Häufig empfinden Betroffene vor allem das Aussehen der Krampfadern als störend. Die erweiterten Venen können jedoch auch Schmerzen oder andere Beschwerden hervorrufen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Aussehen der Krampfadern nichts mit dem Ausmaß der Symptome zu tun haben muss. Auffällige, knotig verdickte Venen können genauso mit oder ohne Beschwerden einhergehen wie kleine, unauffällige Krampfadern.
Machen sich die Krampfadern nicht nur optisch, sondern auch durch Beschwerden bemerkbar, kann das Wohlbefinden darunter leiden. Mögliche Symptome bei Krampfadern sind zum Beispiel:
- Schweregefühl in den Beinen
- geschwollene Knöchel oder Beine
- spannende, juckende Haut
- schmerzhafte nächtliche Wadenkrämpfe
- Schmerzen in den Beinen
Häufig nehmen die Beschwerden nach langem Sitzen oder Stehen zu und verschlimmern sich gegen Abend. Ebenso können Krampfadern bei warmem Wetter stärker schmerzen und auch andere Beschwerden zunehmen. Denn bei Wärme weiten sich die Blutgefäße, was die Funktion der ohnehin geschwächten Venenklappen zusätzlich beeinträchtigt.
Krampfadern: Wie lassen sich Schmerzen lindern?
Sofern Krampfadern bislang eher gelegentlich mit leichten Schmerzen oder anderen leichten Symptomen einhergehen, lassen sich diese oft bereits mit einfachen Maßnahmen lindern. Hier stellen wir Ihnen drei davon vor. Regelmäßig angewendet, können diese etwaigen Beschwerden zudem bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Mehr dazu, wie sich Krampfadern vorbeugen lässt, lesen Sie hier.
Beine öfter hochlegen
Machen sich Krampfadern unangenehm bemerkbar, kann es helfen, die Beine hochzulegen – idealerweise über Herzhöhe. Das unterstützt den Rückfluss aus den Beinvenen in Richtung Herz und entlastet die Gefäße.
Beine regelmäßig bewegen
Regelmäßige Bewegung fördert den Blutfluss und trägt dazu bei, das in den Beinvenen aufgestaute Blut abzutransportieren. Positiv wirken sich alle Bewegungsformen aus, die die Muskelpumpe in den Waden aktivieren. Das lässt sich insbesondere durch Ausdauersportarten wie Joggen, Walken oder Radfahren, aber auch durch einfaches Spazierengehen erreichen.
Empfehlenswert sind außerdem Sportarten wie Schwimmen oder Aquajogging, denn der Wasserdruck von außen verengt die Blutgefäße und wirkt dadurch ähnlich wie eine Kompressionsbehandlung.
Darüber hinaus kann sogenannte Venengymnastik dabei helfen, die Muskelpumpe in den Waden zu aktivieren – also etwa im Sitzen die Fersen zu heben und wieder zu senken. Die verschiedenen Übungen lassen sich sowohl im Sitzen als auch im Stehen oder Liegen ausführen.
Beine mit kaltem Wasser abduschen
Wenn die Beine im Laufe des Tages anschwellen, sich schwer anfühlen oder schmerzen, kann kaltes Abbrausen helfen. Durch das kühle Wasser ziehen sich die Gefäße im Bein zusammen, wodurch die Krampfader-Beschwerden in der Regel nachlassen.
Beginnen Sie immer mit der äußeren Fußkante und fahren Sie dann mit dem kühlen Wasserstrahl langsam außen am Bein entlang hoch in Richtung Leiste. Dort wechseln Sie die Richtung und bewegen den Wasserstrahl an der Beininnenseite entlang wieder langsam nach unten zum Fuß.
Kompressionsstrümpfe bei Krampfadern
Wer häufiger Schmerzen oder andere Symptome durch Krampfadern hat, kann den Blutrückfluss aus den Beinen zudem mit Kompressionsstrümpfen unterstützen und dadurch Beschwerden vorbeugen. Die Kompressionsstrümpfe sollten dazu idealerweise direkt nach dem Aufstehen angezogen werden, wenn das Bein noch nicht angeschwollen ist.
Ob Kompressionsstrümpfe infrage kommen und welche Stärke beziehungsweise Klasse zu empfehlen ist, sollten Betroffene mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.
Krampfadern schmerzen: Wann zum Arzt?
Krampfadern gehen nicht immer mit Beschwerden einher. Treten in den Beinen jedoch häufiger Schmerzen, ein Gefühl der Schwere, juckende und spannende Haut oder Schwellungen auf, ist es ratsam, die mögliche Ursache ärztlich abklären zu lassen. So lässt sich eine passende Behandlung finden, sei es durch konservative Maßnahmen oder indem Krampfadern entfernt werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen der Deutsche Gesellschaft für Phlebologie: www.phlebology.de (Abrufdatum: 3.9.2024)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 3.9.2024)
- Online-Informationen der Deutschen Venen-Liga: venenliga.de (Abrufdatum: 3.9.2024)
- "Venenerkrankungen: Was kann ich selbst tun?" Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 23.7.2024)
- "Krampfadern". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 2.1.2023)