Ischias: Welche Schlafposition den Schmerz erträglich macht

Trotz Schmerzen schlafen

So finden Sie bei Ischias die richtige Schlafposition

Wer Schmerzen hat, findet nur schwer erholsamen Schlaf: Das kennen auch Menschen mit Ischias. Welche Schlafposition dann helfen kann, erfahren Sie hier.

Ischias steht für Ischiasschmerzen – fachsprachlich auch Ischialgie oder Ischiassyndrom genannt. Gemeint sind damit Schmerzen, die praktisch überall entlang des Ischiasnervs zu spüren sein können: vom unteren Rücken über das Gesäß bis ins Bein oder in den Fuß.

Ischiasschmerzen können stark ausgeprägt sein und sich brennend, scharf oder stechend anfühlen. Betroffene nehmen meist eine Schonhaltung ein und belasten beim Aufstehen aus dem Liegen nur das gesunde Bein. Denn sie spüren schon von sich aus, dass Ischias haltungsabhängig ist. Auch die richtige Schlafposition kann die Schmerzen erträglicher machen.

Ob es bei Ischias günstiger ist, eine Schlafposition in Seiten- oder Rückenlage einzunehmen, lässt sich nicht pauschal sagen. Ausschlaggebend ist, wie sich die jeweilige Position anfühlt. Darum gilt: ausprobieren. Sogar zeitweilig auf dem Bauch zu schlafen ist in Ordnung, solange die Ischiasschmerzen dadurch nicht zunehmen. Viele Menschen mit Ischias finden die Schmerzen im Liegen besonders dann erträglicher, wenn sie

• in Seitenlage ein kleines, festes Kissen zwischen die angezogenen Knie legen.
• in Rückenlage ein oder mehrere feste Kissen unter die Knie legen.

Kälte (etwa in Form einer Kühlkompresse) oder Wärme (zum Beispiel eine Heizdecke) kann zusätzlich helfen, die Schmerzen zu lindern. Wenn bei starkem Ischias Schlaf in jeder Position unmöglich erscheint, können Betroffene vorübergehend – am besten nach ärztlicher Rücksprache – auch auf rezeptfreie Schmerzmittel (wie Ibuprofen oder Paracetamol) zurückgreifen.

Wer trotz Ischias dank schmerzarmer Schlafposition und/oder Schmerzmitteln nachts schlafen kann, fühlt sich am nächsten Morgen oft schon besser. Die Schmerzen können sich aber im Laufe des Tages wieder verschlimmern – etwa durch längeres Sitzen oder Stehen. Dagegen helfen folgende Tipps:

• Immer auf einen geraden Rücken achten.
• Langes Sitzen, Stehen und Liegen vermeiden.
• Wenn langes Sitzen oder Stehen nicht vermeidbar ist, regelmäßig die Position verändern.

Für zwischendurch bietet sich auch die sogenannte Stufenlagerung an, um bei Bedarf den unteren Rücken zu entlasten und dadurch Ischias schnell zu lindern. In dieser Position liegt man auf dem Rücken, hat die Oberschenkel bei gebeugten Knien rechtwinklig an den Körper herangezogen und die Unterschenkel abgelegt – etwa auf einem Hocker, Kissenstapel oder Würfel.

Sich tagsüber körperlich zu schonen oder gar Bettruhe einzuhalten, ist hingegen nur ausnahmsweise bei besonders schwerem Ischias ratsam – und höchstens für ein bis zwei Tage. Denn zu langes Liegen verstärkt die Schmerzen und beeinträchtigt die Genesung. Fachleute empfehlen daher, aktiv zu bleiben, so gut es geht: Dann klingen Ischiasschmerzen für gewöhnlich schon bald von allein wieder ab.

Wenn bei Ischias weder eine eigentlich günstige Schlafposition noch andere Eigenmaßnahmen Linderung verschaffen, die Schmerzen besonders stark sind, sich verschlimmern oder nach einer Woche immer noch da sind, ist es ratsam, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Sofortige ärztliche Hilfe ist dringend zu empfehlen bei

• plötzlichen, sehr starken oder beidseitigen Ischiasschmerzen
• Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Bein
• neu auftretenden Problemen mit der Darm- oder Blasenkontrolle

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Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Bei Ischias kann eine geeignete Schlafposition helfen, Schlaf und somit Erholung zu finden. Für viele Menschen sind die Schmerzen im Liegen erträglicher, wenn sie etwa in Seitenlage ein Kissen zwischen die angezogenen Knie oder in Rückenlage mehrere Kissen unter die Knie klemmen. Wer dann noch tagsüber auf eine gute Körperhaltung achtet und nach Möglichkeit in Bewegung bleibt, kann normalerweise mit einer baldigen Besserung der Ischiasschmerzen rechnen. Besonders starke, hartnäckige oder zusätzliche Beschwerden sind jedoch ärztlich abzuklären.