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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Störender Bewegungsdrang Unruhige Beine nachts – welche Hausmittel helfen?

Wenn unruhige Beine nachts immer wieder den Schlaf stören, ist das für Betroffene häufig eine Qual. Inwiefern Hausmittel die Beschwerden lindern können.
Viele Menschen kennen das unangenehme Gefühl: Vor allem abends oder nachts verspüren sie in den Beinen ein schwer erträgliches Kribbeln, Ziehen oder Reißen – oft verbunden mit dem Drang, sich zu bewegen. Das sogenannte Restless-Legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine) kann den Schlaf erheblich beeinträchtigen und auch das Einschlafen erschweren.
Wer dann nachts von solchen akuten Beschwerden aufwacht, fragt sich, was sich tun lässt, um endlich wieder einzuschlummern. Die gute Nachricht: Vor allem in leichten Fällen können bestimmte Hausmittel meist schon ausreichend Linderung verschaffen.
Unruhige Beine nachts: Was sind die Ursachen?
Was genau das Restless-Legs-Syndrom verursacht, ist noch nicht vollends geklärt. Wahrscheinlich trägt eine gestörte Signalübertragung im Gehirn zusammen mit anderen Einflüssen dazu bei, dass es insbesondere abends und nachts, aber auch tagsüber (etwa bei längerem Sitzen) zu unruhigen Beinen kommen kann.
Folgende Faktoren können das Beschwerdebild begünstigen:
- Nährstoffmangel (vor allem Eisen, möglicherweise aber auch Vitamin B12 oder Folsäure)
- familiäre Veranlagung
- andere bestehende Erkrankungen (wie Parkinson, Polyneuropathie, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Diabetes)
- Schwangerschaft (vor allem im letzten Drittel)
- Medikamente (wie bestimmte Antidepressiva, Antihistaminika, Neuroleptika)
Darüber hinaus können auch bestimmte Lebensstilfaktoren unruhige Beine beim Einschlafen oder nachts fördern. Dazu zählen zum Beispiel der Konsum von Alkohol oder koffeinhaltigen Getränken, Rauchen, mangelnde Bewegung oder vermehrter Stress.
Unruhige Beine nachts: Mit Hausmitteln Abhilfe schaffen
Sind die Symptome eher mild oder treten die unruhigen Beine nur gelegentlich nachts auf, bessern sich die Beschwerden möglicherweise bereits mit einfachen Hausmitteln. (Sind die Symptome hingegen sehr stark, reichen solche Hausmittel in der Regel nicht, um unruhige Beine in der Nacht zu lindern. Dann kann unter Umständen eine Behandlung mit Medikamenten nötig sein. Mehr dazu lesen Sie hier.)
Bei akuten Beschwerden in der Nacht kann es sich womöglich positiv auswirken, die Beine zu massieren, zu dehnen oder kühlende Gele aufzutragen.
Auch eine Änderung der Lebensgewohnheiten kann dazu beitragen, dass unruhige Beine nachts seltener auftreten. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen wie diese:
- Eisen-, Vitamin-B12- und Folsäurewerte checken lassen: Vor allem ein Eisenmangel, aber auch ein Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure kann unruhige Beine begünstigen. Ob es im Falle eines Mangels reicht, sich ausgewogen zu ernähren oder Nahrungsergänzungsmittel eine Option sind, sollten Betroffene mit ihrem Arzt besprechen.
- Regelmäßige Schlafroutine: Feste Schlafenszeiten und abendliche Rituale signalisieren dem Körper, dass es Zeit zum Ausruhen ist, und können das Einschlafen erleichtern.
- Schlafumgebung optimieren: Ein ruhiges, dunkles und kühles Schlafzimmer ohne Ablenkungen fördert einen erholsamen Schlaf. Auf Fernsehen, Smartphone oder Essen im Bett sollte verzichtet werden. Auch Aufregung vor dem Schlafengehen (wie aufwühlende Filme oder belastende Gespräche) sollte vermieden werden.
- Stimulierende Substanzen weglassen: Auf koffeinhaltige oder alkoholische Getränke sowie Nikotin sollten Betroffene am besten schon ab dem Nachmittag verzichten. Denn diese können die Symptome verstärken.
- Moderate körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung, wie leichtes Ausdauertraining, das die Beine beansprucht (zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Walking, Spaziergänge), kann die Symptome lindern. Auch Gymnastik- oder Dehnübungen wirken sich förderlich aus. Übermäßige körperliche Anstrengung sollte jedoch insbesondere vor dem Schlafengehen vermieden werden, da sie die Beschwerden verschlimmern kann.
- Massagen: Die Beine zu massieren, kann entspannend wirken und die Beschwerden verringern. Ob auch Wärmeanwendungen helfen, müssen Betroffene ausprobieren – mitunter kann Wärme die Beschwerden auch verstärken.
- Entspannung: Methoden wie Yoga oder Tai-Chi können helfen, den Körper zu beruhigen und die Symptome zu verringern. Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sind bei unruhigen Beinen hingegen eher nicht zu empfehlen. Denn diese verschlimmern die Beschwerden mitunter.
Wichtig: Welche Hausmittel und Maßnahmen im Einzelfall am besten helfen, müssen Betroffene austesten. Verbessern sich die unruhigen Beine nachts dadurch kaum oder gar nicht, halten die Beschwerden an oder sind sehr stark, ist ein Arzttermin ratsam.
- Online-Informationen der Deutschen Restless Legs Vereinigung: www.restless-legs.org (Abrufdatum: 28.3.2025)
- "Restless-Legs-Syndrom (RLS)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 13.3.2025)
- "Restless-Legs-Syndrom". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.9.2024)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: "Restless-Legs-Syndrom (RLS) und Periodic Limb Movement Disorder (PLMD)" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030/081 (Stand: 25.6.2022)
- "Patientenratgeber Restless-Legs-Syndrom und periodische Gliedmaßenbewegung" (PDF). Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin: www.dgsm.de (Stand: 19.8.2021)
- "Restless-Legs-Syndrom". Online-Informationen der Bundesärztekammer: www.bundesaerztekammer.de (Stand: Mai 2020)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.