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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kinder und Erwachsene Madenwürmer – erkrankt nur der Mensch?
Ein Madenwurm-Befall wirft oft Fragen auf, wenn auch Hund oder Katze zur Familie gehören. Besteht ein Ansteckungsrisiko für Mensch und Tier?
Madenwürmer zählen europaweit zu den häufigsten Wurmerkrankungen bei Menschen. Schätzungen zufolge ist weltweit gesehen gut jeder Zweite mindestens einmal in seinem Leben von einer Infektion betroffen.
Zwar können sich sowohl Kinder als auch Erwachsene mit Madenwürmern anstecken, die Darmparasiten kommen jedoch vor allem bei Kindern zwischen vier und elf Jahren häufig vor, also im Kindergarten- und Grundschulalter. Kinder unter zwei Jahren sind hingegen eher selten von Madenwürmern betroffen.
Unbehandelt kann sich ein Madenwurm-Befall in Gemeinschaftseinrichtungen oder in der Familie sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen schnell verbreiten. Denn die Wurmeier haften gut an Händen und Gegenständen und sind leicht übertragbar.
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Familienmitglieder und engere Kontaktpersonen mitbehandeln
Als typisch für Madenwürmer gelten Beschwerden wie ein starker nächtlicher Juckreiz im Analbereich. Da ein Befall jedoch oft auch ohne eindeutige Symptome einhergeht, sollten bei einem Nachweis der Würmer innerhalb der Familie zur Sicherheit am besten immer gleich alle Mitglieder (egal, ob Kinder oder Erwachsene) und andere enge Kontaktpersonen mit Wurmmitteln behandelt werden.
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Mit Madenwürmern in Kindergarten oder Schule gehen
Madenwürmer beim Kind stehen einem Schul- oder Kindergartenbesuch prinzipiell nicht im Weg. Allerdings sollten Eltern daran denken, Familien, Freunde oder andere Personen, die einen engeren Kontakt zum Kind haben, über den Befall zu informieren. Wichtig ist außerdem, auf entsprechende Hygienemaßnahmen zu achten – insbesondere auf regelmäßiges Händewaschen nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
Eine Pflicht für Eltern, den Madenwurm-Befall der Schule oder dem Kindergarten zu melden, besteht genau genommen nicht. Dennoch kann dies ratsam sein, damit sich die Madenwürmer nicht weiter in der Gemeinschaftseinrichtung ausbreiten und auf entsprechende Hygiene geachtet werden kann. Kleinere Kinder mit Madenwürmern sollten Eltern oder Erziehende im Kindergarten möglichst zur Toilette begleiten und gegebenenfalls beim Händewaschen unterstützen.
Madenwürmer: Keine Gefahr durch Haustiere
Wer Haustiere wie Hunde oder Katzen hat, kann beruhigt sein: Madenwürmer befallen ausschließlich Menschen. Haustiere können sich bei Kindern oder Erwachsenen nicht mit den Würmern anstecken und auch umgekehrt sind Haustiere kein Reservoir für Madenwürmer. Bei einem Befall in der Familie besteht entsprechend kein Grund, neben der Behandlung der Menschen zusätzlich den Hund oder die Katze zu entwurmen.
Unabhängig von einem Madenwurm-Befall bei Erwachsenen oder Kindern ist es dennoch ratsam, Haustiere regelmäßig zu entwurmen. Denn auch wenn Hund oder Katze keine Madenwürmer bekommen, gibt es andere Würmer (wie Band- oder Spulwürmer), die von den Tieren auf den Menschen übergehen und zu Krankheiten führen können. Wie häufig eine Entwurmung ratsam ist, kann sich dabei je nach Haltungsbedingungen unterscheiden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Wurmerkrankungen". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 3.8.2022)
- "Würmer bei Kindern (Madenwürmer)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 3.11.2021)
- "Ihr Haustier richtig entwurmen". Online-Informationen des European Scientific Counsel Companion Animal Parasites: www.esccap.de (Stand: Dezember 2020)
- Wendt. S., et al.: "Diagnostik und Therapie des Madenwurmbefalls". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 116, Heft 13, S. 213-219 (2019)
- "Wurmbefall & Wurmkrankheit bei Kindern". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 29.3.2019)