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Madenwürmer: Welche Symptome bei einem Befall auftreten


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Typische Anzeichen
Diese Symptome weisen auf Madenwürmer hin


Aktualisiert am 09.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann kratzt sich am Hintern.Vergrößern des Bildes
Ein starker Juckreiz im Analbereich, der vor allem nachts auftritt, kann auch ein Hinweis auf Madenwürmer sein. Im Vergleich zu Kindern erkranken Erwachsene allerdings seltener daran. (Quelle: macrostar/getty-images-bilder)
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Bei Madenwürmern ist vor allem starker nächtlicher Juckreiz im Analbereich typisch. Wie es zu dem Jucken kommt und welche Symptome noch auftreten.

Madenwürmer zählen zu den häufigsten Wurmerkrankungen in europäischen Ländern. Ein Befall tritt vor allem bei Kindern zwischen vier und elf Jahren auf, kann jedoch auch Erwachsene treffen.

Zu einer Ansteckung kommt es in der Regel, wenn infektiöse Wurmeier über den Mund aufgenommen und verschluckt werden. In knapp zwei Drittel der Fälle zeigen sich dann etwa zwei bis sechs Wochen später erste Symptome. Madenwürmer treten nur bei Menschen auf – Tiere werden von den Parasiten nicht befallen.

Typisches Anzeichen: Nächtlicher Juckreiz im Analbereich

Typisch für Madenwürmer ist ein starkes Jucken im Analbereich, das insbesondere in der Nacht auftritt, wenn der Körper in Ruhe ist. Der Juckreiz kann das Durchschlafen erschweren und damit einhergehend weitere Beschwerden hervorrufen.

Der nächtliche Juckreiz am Po entsteht, weil die Madenwurm-Weibchen nachts aus dem Darm in Richtung After wandern, um in den Hautfalten des Analbereichs ihre Eier abzulegen. Hin und wieder sind die etwa neun bis zwölf Millimeter langen, oft stark beweglichen Würmer sogar kurz nach dem Aufwachen noch am After sichtbar oder dem Stuhl aufgelagert. Die Madenwurmeier hingegen sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Durch den gestörten Nachtschlaf sind viele Betroffene in der Folge tagsüber müde und haben Konzentrationsprobleme. Kinder wirken durch die juckreizbedingten Schlafprobleme am Tag zudem häufig gereizt und unruhig. Kleinere Kinder zeigen ihre Beschwerden unter Umständen dadurch an, dass sie auf dem Po über den Boden rutschen oder viel mit den Beinen zappeln. Manche Kinder beginnen bei einem Madenwurmbefall möglicherweise, nachts wieder ins Bett zu machen.

Der nächtliche Juckreiz am Po ist oft derart ausgeprägt, dass es schwerfällt, ihm nicht nachzugeben. Vor allem kleine Kinder kratzen sich bei Madenwürmern deshalb im Analbereich (häufig unbemerkt im Schlaf). Das kann einen Befall aufrechterhalten, wenn die Finger später in den Mund genommen werden. Denn die Eier haften sehr gut, auch an den Fingern und unter den Fingernägeln.

Nicht selten führt das Kratzen außerdem zu (teils deutlichen) Hautverletzungen am After. Diese können Bakterien eine Eintrittspforte bieten. Bei Madenwürmern bilden sich deshalb in manchen Fällen als Folge Ekzeme, die mit Rötungen und einem Wärmegefühl einhergehen, oder Eiteransammlungen (Abszesse) im Analbereich.

Seltene Symptome bei Madenwurmbefall

Bei einem Befall leben die ausgewachsenen Madenwürmer bis zum Ende ihres Lebenszyklus im Dickdarm – meist handelt es sich um einige wenige bis mehrere Hundert Exemplare. Insbesondere in bestimmten Abschnitten, nämlich in Blinddarm, Wurmfortsatz und Grimmdarm, finden sich oft größere Mengen. Eine große Anzahl an Madenwürmern im Darm kann in seltenen Fällen zu Magen-Darm-Beschwerden führen und Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder wässrigen Durchfall hervorrufen. Inwiefern sie bei Blinddarmentzündungen möglicherweise eine Rolle spielen könnten, ist bislang unklar.

In sehr seltenen Fällen kann es zudem vorkommen, dass die Madenwürmer bei Mädchen oder Frauen vom Analbereich in den Genitalbereich wandern – also in den äußeren Schambereich (Vulva) oder auch in die Scheide (Vagina) – und dort Symptome wie Entzündungen und Juckreiz hervorrufen. Unter Umständen können bei ihnen auch Harnwegsinfekte mit einem Madenwurmbefall zusammenhängen, wenn die Würmer vom Darm in den Intimbereich gelangen und Darmbakterien dorthin verschleppen.

Madenwürmer: Nicht immer treten Symptome auf

In mehr als einem Drittel der Fälle rufen Madenwürmer gar keine oder nur wenige Symptome hervor, sodass ein Befall auch unbemerkt verlaufen kann. Fehlt der Juckreiz im Analbereich, ist das Risiko einer Selbstansteckung geringer, sofern eine ausreichende Händehygiene besteht und insbesondere nach dem Stuhlgang die Hände gewaschen werden.

Dann verschwinden die Madenwürmer unter Umständen nach einigen Wochen von selbst, sobald sie ihren Lebenszyklus beendet haben: Weibliche Exemplare leben im Durchschnitt etwa 100 Tage, männliche Exemplare sterben bereits kurz nach der Befruchtung. Ein nachweislicher Befall mit Madenwürmern sollte jedoch ärztlich behandelt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 22.6.2022)
  • Wurmerkrankungen. Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 22.5.2022)
  • Rawla, P., et al.: Enterobius Vermicularis. Online-Informationen von StatPearls (Stand: 12.12.2021)
  • Wendt. S., et al.: Diagnostik und Therapie des Madenwurmbefalls. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 116, Heft 13, S. 213-219 (2019)
  • Von Stebut, E.: Reisedermatosen. Springer, Berlin Heidelberg 2015
  • Suttorp, N., et al.: Infektionskrankheiten. Thieme, Stuttgart 2004
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