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Chronische Divertikulitis: Welche Symptome treten auf?


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Wiederkehrende Entzündung
Chronische Divertikulitis – auf diese Symptome gilt es zu achten


Aktualisiert am 21.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Mann mit Bauchschmerzen links: Eine chronische wiederkehrende Divertikulitis kann immer wieder akute Beschwerden hervorrufen.Vergrößern des Bildes
Eine chronische wiederkehrende Divertikulitis kann immer wieder akute Beschwerden hervorrufen. (Quelle: Fabio Camandona/getty-images-bilder)
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Kommt es immer wieder zu einer akuten Divertikulitis, gilt sie als chronisch-rezidivierend. Was für Symptome treten auf und welche Behandlung hilft?

Liegt eine akute Divertikulitis vor, haben sich im Dickdarm kleine Aussackungen in der Wand entzündet. Das kann mit schmerzhaften Symptomen einhergehen. In den meisten Fällen verläuft die Entzündung unkompliziert und heilt nach etwa einer Woche aus. Häufig kommt es danach zu keiner weiteren Divertikulitis.

Bei etwa zwei von zehn Betroffenen entzünden sich die Divertikel in den Jahren danach allerdings mindestens noch einmal. In manchen Fällen tritt eine akute Divertikulitis sogar immer wieder erneut auf. Dann sprechen Fachleute von einer chronisch-rezidivierenden, das heißt wiederkehrenden Divertikulitis. Oft verlaufen auch die erneuten Entzündungsschübe ohne weitere Komplikationen wie etwa Eiteransammlungen (Abszesse). Ausschließen lassen diese sich jedoch nicht.

Erfahren Sie in den nächsten Kapiteln, welche Symptome sich bei einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis zeigen und wie die Behandlung aussieht.

Chronische (wiederkehrende) Divertikulitis: Mögliche Symptome

Bei einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis treten über längere Zeit hinweg immer wieder erneut Symptome einer akuten Divertikelentzündung auf. Als typisch gelten vor allem anhaltende Schmerzen im linken Unterbauch und leichtes Fieber.

Häufig setzen die Bauchschmerzen dabei plötzlich ein und ähneln denen einer Blinddarmentzündung, nur dass die Beschwerden links statt rechts auftreten. Im linken Unterbauch lässt sich zudem oft eine walzenartige Struktur ertasten, die bei Druck von außen schmerzt.

Flammt die chronische Divertikulitis wieder auf, können sich daneben weitere Symptome zeigen, wie etwa Verstopfung, Blähungen oder Übelkeit. Eher selten kommt es auch zu Erbrechen.

Geht eine chronische rezidivierende Divertikulitis in eine akute Entzündung über, kann es darüber hinaus in manchen Fällen zu Symptomen kommen, die im ersten Moment nicht mit dem Darm in Zusammenhang gebracht werden. So berichten manche Betroffene etwa von Schmerzen beim Wasserlassen oder häufigem Wasserlassen in der Nacht. Dabei strahlen die Schmerzen oft in den Unterbauch aus. Solche Symptome können sich entwickeln, wenn die Entzündung von der angrenzenden Darmwand auf die Blase übergreift und diese reizt.

Nimmt die Divertikelentzündung einen schweren Verlauf, findet sich unter Umständen auch Blut im Stuhl.

Chronische (wiederkehrende) Divertikulitis: Wie lässt sie sich behandeln?

Bei einer akuten Divertikulitis unterscheidet sich die Therapie nicht danach, ob die Entzündung zum ersten Mal auftritt oder bereits häufiger vorkam. Wichtig für die Behandlung ist vielmehr, ob es sich um eine leichte, unkomplizierte Divertikelentzündung handelt oder dabei Komplikationen auftreten.

Während eine leichte, unkomplizierte Divertikulitis oft ohne Antibiotika auskommt und auch zu Hause behandelt werden kann, sind bei einer komplizierten Divertikulitis antibiotische Mittel und eine Behandlung im Krankenhaus normalerweise die Regel.

Eine Operation lässt sich in den meisten Fällen umgehen: Sie ist bei weniger als 10 von 100 Betroffenen nötig. Kommt es im Verlauf der Divertikulitis zu schweren Komplikationen wie einem Darmdurchbruch oder einer Bauchfellentzündung, kann eine OP jedoch unumgänglich sein.

Inwiefern ein operativer Eingriff vor Komplikationen bei einer wiederkehrenden Divertikulitis schützt, ist hingegen unklar. Wahrscheinlich ist ein vorbeugender Effekt eher gering. Haben Betroffene auch außerhalb der immer wieder aufflammenden akuten Entzündungen Symptome, die chronisch auftreten, kann eine Operation die Beschwerden jedoch möglicherweise lindern. Da operative Eingriffe aber immer mit Risiken verbunden sind, sollten diese gut überlegt sein.

Chronische wiederkehrende Divertikulitis: Lässt sich das Risiko senken?

Bisher gibt es keine Möglichkeit, nach einer durchgestandenen Divertikulitis sicher zu verhindern, dass sich erneut Divertikel entzünden. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist für die Gesundheit im Allgemeinen zwar förderlich und scheint dazu beitragen, dass sich weniger Divertikel in der Darmwand bilden. Ob sie auch dabei hilft, dass sich bereits bestehende Divertikel seltener entzünden, ist unklar.

Von Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAR (wie Ibuprofen, Diclofenac) ist bei einer akuten Divertikulitis abzuraten. Denn sie können das Risiko für Komplikationen wie Darmblutungen oder einen Darmdurchbruch erhöhen.

Teilweise werden bei einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis Behandlungen mit Antibiotika (wie Rifaximin) oder dem entzündungshemmenden Wirkstoff Mesalazin angeboten, um neuen Entzündungen vorzubeugen. Diese scheinen Studien zufolge das Risiko einer erneuten Divertikulitis jedoch nicht zu senken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 13.3.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.3.2023)
  • "Divertikulose, Divertikelkrankheit und Divertikulitis". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 31.1.2023)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Divertikelkrankheit/Divertikulitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/20 (Stand: November 2021)
  • "Divertikulitis". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2020)
  • "Divertikulitis, Divertikelkrankheit". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 28.8.2020)
  • "Divertikulose und Divertikulitis". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 30.5.2018)
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