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Divertikulitis: Wann ist eine OP nötig?


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Erschwerter Verlauf
Divertikulitis – wann ist eine OP nötig?


Aktualisiert am 15.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Arzt tastet den Bauch eines Mannes ab.Vergrößern des Bildes
Eine Divertikulitis lässt sich oftmals auch ohne Operation behandeln. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)

Häufig ist eine Divertikulitis nicht derart schwer, dass sie eine OP erfordert. Wann ein operativer Eingriff dennoch nötig sein kann.

Bei einer Divertikulitis haben sich kleine Ausstülpungen in der Darmwand (sogenannte Divertikel) entzündet und rufen oft schmerzhafte Symptome hervor. Meist lässt sich eine Divertikulitis jedoch ohne Operation behandeln. Eine OP kann allerdings notwendig sein, wenn im Verlauf der Divertikelentzündung schwere Komplikationen auftreten. Das ist bei weniger als 10 von 100 Erkrankten der Fall. Häufig muss dann sofort operiert werden.

Aber auch wenn sich eine schwere Divertikulitis trotz bisheriger Therapiemaßnahmen nicht bessert oder Beschwerden fortwähren, kann unter Umständen eine Operation infrage kommen. Da in dieser Situation weniger Zeitdruck besteht, lässt sie sich besser planen als im Falle von Komplikationen. Vor der OP gilt es jedoch, den Nutzen solch eines Eingriffs gegen dessen Risiken abzuwägen.

Divertikulitis: Diese Komplikationen erfordern eine OP

Im Rahmen einer schweren Divertikulitis können sich verschiedene Komplikationen entwickeln, die einen operativen Eingriff nötig machen. Zu diesen zählen beispielsweise:

  • schwere Divertikelblutungen
  • Eiteransammlungen (Abszesse)
  • Darmdurchbruch (Darmperforation)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Fisteln

Divertikelblutungen

Eine Divertikelblutung kann sich entwickeln, wenn im Divertikel ein kleines Blutgefäß reißt. Dann kommt es zu schmerzlosen Blutungen aus dem Darm und/oder zu Blut auf dem Stuhl. In leichten Fällen hört die Blutung von allein auf. Hält sie weiter an, lässt sie sich meist im Rahmen einer Darmspiegelung stoppen. Gelingt dies nicht oder blutet es sehr stark, ist häufig eine (Not-)Operation nötig.

Abszesse

Bei einem Abszess sammelt sich Eiter in einer abgeschlossenen Gewebehöhle. Gelingt es bei einer Divertikulitis nicht, den Eiter über eine Drainage abfließen zu lassen, kann eine Chirurgin oder ein Chirurg den Abszess in einer OP ausräumen. Dabei entfernt er oder sie in der Regel auch den betroffenen Darmabschnitt.

Darmdurchbruch (Perforation) und Bauchfellentzündung (Peritonitis)

Reißt bei einer Divertikulitis in den entzündeten Bereichen die Darmwand ein (sogenannter Darmdurchbruch), kann Stuhl oder auch Eiter in den Bauchraum austreten. Die darin enthaltenen Keime rufen rasch eine (oft lebensbedrohliche) Bauchfellentzündung hervor, die eine Notoperation erfordert. Bei dieser wird der Bauchraum zuerst ausgespült. Anschließend wird vorübergehend ein künstlicher Darmausgang angelegt.

Den beschädigten Darmabschnitt entfernt der Arzt oder die Ärztin meist erst bei einem zweiten operativen Eingriff mehrere Monate danach. Dann sind die Entzündungen abgeklungen, was die OP weniger riskant macht. Der künstliche Darmausgang wird dabei zurückverlegt, sodass nach der Operation wieder eine normale Darmentleerung möglich ist.

Darmverschluss (Ileus) oder Darmverengung (Stenose)

Durch vorangegangene Darminfektionen entstehen manchmal Vernarbungen, die den Darm verengen oder sogar verschließen. Ist die Passage nur verengt, ist keine OP nötig. Tritt bei einer Divertikulitis jedoch ein Darmverschluss auf, muss operiert werden.

Fisteln

In manchen Fällen bilden sich bei einer Divertikulitis schlauchartige Verbindungen (sogenannte Fisteln) vom Darm zu anderen Organen aus, etwa zur Blase, Gebärmutter, Scheide oder Haut. Dann können Bakterien oder auch Stuhl in den verbundenen Bereich übertreten und dort Infektionen hervorrufen. Da sich Fisteln in der Regel nicht von selbst schließen, ist eine Operation vonnöten.

Gut zu wissen

Sofern möglich, werden Ärzte und Ärztinnen bei einer Divertikulitis immer versuchen, minimalinvasiv zu operieren. Anstatt eines großen Bauchschnitts sind dann nur kleine Schnitte in der Bauchdecke nötig, um die OP-Geräte einzuführen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 4.1.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 4.1.2023)
  • "Divertikulose, Divertikelkrankheit und Divertikulitis". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 7.12.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Divertikelkrankheit/Divertikulitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/20 (Stand: November 2021)
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