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Magendurchbruch: Symptome und Behandlung


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Kann tödlich enden
So äußert sich ein Magendurchbruch


Aktualisiert am 11.10.2024Lesedauer: 4 Min.
Arzt tastet den Bauch eines jungen Mannes abVergrößern des Bildes
Bei einem Magendurchbruch ist die Bauchdecke stark gespannt. (Quelle: NanoStockk/getty-images-bilder)
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Ein Magendurchbruch führt meist zu heftigen Symptomen – und ist lebensbedrohlich. Lesen Sie, wie er sich bemerkbar macht und was die Ursachen sind.

Bei einem Magendurchbruch ist eine krankhafte Öffnung in der Magenwand entstanden. Fachleute bezeichnen einen Magendurchbruch als Magenperforation.

Durch die Öffnung kann Mageninhalt – bestehend aus Magensäure, Speiseresten, Gallenflüssigkeit und Keimen – in die freie Bauchhöhle gelangen. Dann besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung. Daher ist ein Magendurchbruch immer ein medizinischer Notfall.

Achtung

Bei möglichen Anzeichen einer Magenperforation sollte sofort der Rettungsdienst (112) gerufen werden. Keinesfalls sollten Betroffene etwas essen oder trinken.

Was sind die Symptome eines Magendurchbruchs?

Ein Magendurchbruch macht sich anfangs durch plötzlich einsetzende, sehr starke Bauchschmerzen bemerkbar, die oft oberhalb des Nabels zu spüren sind. Die Schmerzen können bis in den Schulterbereich und den Rücken ausstrahlen.

Ist Mageninhalt in den Bauchraum ausgetreten, entwickeln sich im weiteren Verlauf zunehmend Anzeichen einer Bauchfellentzündung. Die Schmerzen gehen auf den gesamten Bauchraum über. Die Bauchdecke fühlt sich bretthart an und ist berührungsempfindlich. Zu weiteren Symptomen zählen

  • schneller Herzschlag,
  • kalter Schweiß,
  • Appetitlosigkeit sowie
  • Übelkeit und Erbrechen.

Unter Umständen lassen die Beschwerden zunächst nach einigen Stunden nach. Das heißt jedoch nicht, dass sich der Gesundheitszustand tatsächlich gebessert hat. Im Gegenteil: Kurze Zeit später verschlechtert sich das Befinden erneut. Ohne rasche Behandlung droht ein Kreislaufschock. Die Patientin oder der Patient hat starke Bauchschmerzen, Fieber, Schwindel und wird eventuell ohnmächtig.

Wichtiger Hinweis

In bestimmten Fällen fallen die Symptome weniger stark aus. Dies kann zum Beispiel bei älteren Personen vorkommen oder bei Menschen, die Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppressiva) einnehmen.

Hauptursache Magengeschwür

In den meisten Fällen ist ein Magendurchbruch die Folge eines Magengeschwürs (Ulcus ventriculi, Ulkuskrankheit).

Normalerweise schützt die Magenschleimhaut den Magen vor Keimen und den aggressiven Verdauungssäften. Wenn die Schleimhaut jedoch beschädigt und/oder in ihrer Funktion beeinträchtigt ist, ist dieser Schutz nicht mehr ausreichend gegeben. Es kann sich eine Wunde in der Magenwand bilden – ein Magengeschwür.

Zu häufigen Ursachen eines Magengeschwürs zählen eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori und die jahrelange Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika. Welche weiteren Ursachen ein Magengeschwür auslösen können, lesen Sie hier.

Wichtig zu wissen

Nicht jedes Magengeschwür führt zu einem Magendurchbruch. Vielmehr handelt es sich um eine seltene Komplikation. Schätzungen zufolge brechen etwa 5 von 100 Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre durch, wobei dies bei Zwölffingerdarmgeschwüren deutlich häufiger vorkommt.

Oft entsteht eine Magenperforation durch Magengeschwüre, die auf die jahrelange Einnahme von Schmerzmitteln zurückzuführen sind. Solche Mittel können die Magenschleimhaut in ihrer Funktion stören, sodass Magensäure die Magenwand angreift.

Bei Personen, die immer wieder oder sehr lange mit Magengeschwüren zu tun haben, ist das Risiko für einen Magendurchbruch erhöht. Zu weiteren Risikofaktoren zählen das Alter, bestimmte schwere Vorerkrankungen und die Einnahme von Gerinnungshemmern.

Warnzeichen Blutungen

Bevor ein Magendurchbruch entsteht, kann ein Magengeschwür zu Blutungen führen. Dann sind bereits Blutgefäße in der Magenwand beschädigt.

Mögliche Anzeichen einer Blutung sind

Bei solchen Beschwerden ist rasche ärztliche Abklärung nötig, um Komplikationen wie einen Magendurchbruch zu verhindern.

Magendurchbruch: Welche weiteren Ursachen sind möglich?

Selten sind andere Erkrankungen oder Verletzungen für einen Magendurchbruch verantwortlich. Dazu zählen etwa:

  • bösartige Magentumoren (Magenkrebs) oder Tochtergeschwulste (Metastasen) im Bereich des Magens
  • Verletzungen von außen, etwa im Rahmen eines Verkehrsunfalls oder durch einen Messerstich in den Bauch
  • Verletzungen von innen, etwa während einer Magenspiegelung
  • Verschlucken von ätzender Flüssigkeit

Wie wird ein Magendurchbruch festgestellt?

Um zu prüfen, ob es sich tatsächlich um einen Magendurchbruch handelt, werden im Krankenhaus Röntgenaufnahmen vom Brust- und Bauchbereich angefertigt.

Lässt sich anhand der Aufnahmen Luft (und manchmal auch Flüssigkeit) im Bauchraum nachweisen, die aus dem Magen ausgetreten ist, spricht das für eine Magenperforation. In manchen Fällen ist zusätzlich eine Computertomografie notwendig, um die Diagnose zu sichern.

Wie wird ein Magendurchbruch behandelt?

Ein Magendurchbruch endet ohne frühzeitige Therapie fast immer tödlich. Besonders wichtig ist, dass der Mageninhalt nicht mehr in den Bauchraum gerät. Daher muss die Öffnung im Magen so rasch wie möglich operativ geschlossen werden.

Ist ein Geschwür die Ursache für den Magendurchbruch, operiert die Chirurgin oder der Chirurg dieses heraus. In schweren Fällen kann es nötig sein, dass sie oder er einen Teil des Magens entfernt.

Hat sich eine Bauchfellentzündung entwickelt, muss die Ärztin oder der Arzt gründlich den Bauchraum spülen. Entstandene Entzündungsflüssigkeit wird zudem über einen dünnen Schlauch (Drainage) nach außen geleitet.

Ist der Durchbruch auf ein Magengeschwür durch das Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen, wird die Ärztin oder der Arzt nach der Operation Medikamente verschreiben, um die Keime zu beseitigen.

Magengeschwür frühzeitig behandeln lassen

Magenerkrankungen sollten Betroffene ernst nehmen. Wer immer wieder Beschwerden hat, die auf ein Magengeschwür hinweisen, sollte sich untersuchen lassen. (Welche Symptome auf ein Magengeschwür hinweisen, lesen Sie hier). Gegebenenfalls wird die Ärztin oder der Arzt eine Magenspiegelung vorschlagen.

Durch eine frühzeitige Behandlung lässt sich das Risiko für Komplikationen wie einen Magendurchbruch senken. Ein Magengeschwür wird gewöhnlich mit Medikamenten behandelt, welche die Produktion von Magensäure hemmen. Denn je weniger Magensäure im Magen vorhanden ist, desto besser kann das Geschwür abheilen. In der Regel kommen Medikamente aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) zum Einsatz. Dazu zählen etwa die Wirkstoffe Pantoprazol und Omeprazol.

Wenn das Magengeschwür durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wurde (dies lässt sich zum Beispiel durch eine Gewebeprobe im Rahmen der Magenspiegelung nachweisen), sind zusätzlich zu einem Protonenpumpenhemmer weitere Medikamente (zwei verschiedene Antibiotika und ein Bismut-Kalium-Salz) nötig, um den Erreger loszuwerden. Mehr zur Therapie eines Magengeschwürs lesen Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2025". Eigenverlag, Köln 2024
  • "Peptisches Geschwür". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: Januar 2023)
  • "Magenperforation". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulcuskrankheit" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/001 (Stand: Juli 2022)
  • "Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 21.11.2021)
  • "Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.8.2021)
  • Bornemann, R., Gaber, E.: "Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre" (PDF). Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 55, Robert Koch-Institut, Berlin 2013
  • Largiadèr, F., Saeger, H., Keel, M.: "Checkliste Chirurgie". Thieme, Stuttgart 2016
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