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Magenspiegelung (Gastroskopie): Ablauf, Dauer, Vorbereitung


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Ablauf, Dauer, Vorbereitung
Das passiert bei einer Magenspiegelung


Aktualisiert am 15.02.2024Lesedauer: 5 Min.
Patient mit Bauchschmerzen beim ArztVergrößern des Bildes
Bei starken oder länger anhaltenden Magenbeschwerden kann eine Magenspiegelung sinnvoll sein. (Quelle: vittaya25/getty-images-bilder)
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Die Magenspiegelung ist eine Routineuntersuchung. Eine Narkose ist normalerweise nicht nötig – wer nichts mitbekommen will, kann aber ein Beruhigungsmittel erhalten.

Eine Magenspiegelung ermöglicht einen Blick in das Innere von Speiseröhre, Magen und einem Teil des Zwölffingerdarms. Dabei schiebt die Ärztin oder der Arzt einen etwa einen Zentimeter dicken Schlauch über Mund und Speiseröhre bis in den Magen vor. Am Ende des Schlauchs befindet sich eine Kamera mit einer Lampe. Dieses Untersuchungsinstrument heißt Gastroskop.

Die aufgenommenen Bilder werden auf einen Bildschirm übertragen. So kann die Ärztin oder der Arzt sehen, ob sich Entzündungen, Geschwüre, Blutungen, Engstellen, Krampfadern oder andere Veränderungen in diesen Körperbereichen befinden.

Mithilfe einer Magenspiegelung lassen sich bestimmte Erkrankungen feststellen oder ausschließen. Dazu zählen zum Beispiel

  • eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis),
  • ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder
  • bösartige Tumoren von Speiseröhre oder Magen.

Durch den Schlauch des Gastroskops können weitere Instrumente bis in den Magen vorgeschoben werden. Zum Beispiel kann die Ärztin oder der Arzt mit einer kleinen Zange Gewebeproben (Biopsien) entnehmen – etwa, wenn der Verdacht besteht, dass ein bösartiger Tumor vorliegt. Die Proben werden dann im Labor untersucht.

Ist eine Magenspiegelung schlimm?

Eine Magenspiegelung tut nicht weh und dauert nur wenige Minuten. Allerdings kann dabei – trotz Betäubung des Rachens – ein Würgereiz auftreten, der von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Die Vorstellung, einen Schlauch schlucken zu müssen, ist vielen Menschen unangenehm. Daher bieten Arztpraxen in der Regel ein Beruhigungsmittel ("Schlafspritze") an.

Wann ist eine Magenspiegelung nötig?

Eine Magenspiegelung kann bei bestimmten akuten oder länger anhaltenden Beschwerden nötig sein. Dazu gehören zum Beispiel Symptome wie

  • anhaltendes oder immer wiederkehrendes Sodbrennen
  • anhaltende Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen
  • anhaltende oder wiederholte Magenschmerzen
  • Probleme beim Schlucken
  • starke, ungewollte Gewichtsabnahme
  • schwarz gefärbter Stuhlgang

Ein schwarz gefärbter Stuhl kann darauf hinweisen, dass im oberen Abschnitt des Magen-Darm-Trakts Blutungen aufgetreten sind – zum Beispiel durch ein Geschwür.

Nach einer Magenoperation kann eine Gastroskopie zum Einsatz kommen, um den Erfolg des Eingriffs zu kontrollieren. Auch kann während der Magenspiegelung direkt eine Behandlung erfolgen: Zum Beispiel können Krampfadern in der Speiseröhre oder im Magen während der Gastroskopie verödet werden.

Die Kosten für eine Magenspiegelung übernimmt normalerweise die Krankenkasse.

Die Untersuchung verschlafen: Narkose bei Magenspiegelung?

Viele Personen wünschen sich, von der Magenspiegelung so wenig wie möglich mitzubekommen. Eine tiefe Narkose ist bei der kurzen Untersuchung in der Regel nicht nötig. Sie stellt vielmehr eine Ausnahme da. Patientinnen und Patienten können aber auf Wunsch ein kurz wirksames Beruhigungsmittel erhalten. Je nach Dosis und Art des Medikamente können sie die Untersuchung weitgehend "verschlafen", sodass sie nichts mitbekommen.

Häufig kommen für den Dämmerschlaf die Wirkstoffe Propofol und Midazolam zum Einsatz. Die Ärztin oder der Arzt wird vor dem Eingriff darüber aufklären, ob und in welcher Form eine Sedierung infrage kommt und mit welchen Risiken und Nebenwirkungen sie verbunden sein kann.

Anders als bei einer tiefen Narkose hält die Wirkung der Beruhigungsmittel nur kurz an. Schon wenige Minuten nach der Untersuchung sind die Patientinnen und Patienten wieder wach. Nach einer kurzen Ausruhphase in der Praxis können sie wieder nach Hause.

Vor der Magenspiegelung: Was Sie beachten müssen

Steht eine Magenspiegelung an, wird Sie die Ärztin oder der Arzt über mögliche Risiken, Nebenwirkungen und den genauen Ablauf informieren. Vor der Untersuchung müssen Sie eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Um den Magen gut einsehen zu können, sollte er möglichst leer sein. Daher ist es wichtig, nüchtern zu sein: Vor der Untersuchung sollten Sie für einige Stunden nichts essen und trinken. Wie lange genau, wird die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen besprechen.

Gerinnungshemmende Medikamente erhöhen das Risiko für Blutungen während der Magenspiegelung. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, die die Blutgerinnung hemmen ("Gerinnungshemmer"), muss diese daher unter Umständen einige Tage vorher vorübergehend absetzen – nach ärztlicher Absprache.

Patientinnen und Patienten, die sich für ein Beruhigungsmittel entschieden haben, dürfen anschließend nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Daher empfiehlt es sich, sich schon vor der Magenspiegelung um eine Person zu kümmern, die Sie nach Hause begleitet – oder gegebenenfalls ein Taxi zu organisieren. In einigen Praxen ist das Abholen durch eine Begleitperson ausdrücklich erwünscht.

Ablauf & Dauer: Das passiert bei einer Magenspiegelung

Eine Magenspiegelung wird normalerweise ambulant durchgeführt. Das bedeutet, Sie können schon kurze Zeit nach der Untersuchung wieder nach Hause gehen.

Vor der Magenspiegelung wird ein Betäubungsmittel in Mund und Rachen gesprüht. So wird der Würgereiz unterdrückt, der beim Herunterschlucken des Schlauches entstehen würde. Hat die Patientin oder der Patient einen herausnehmbaren Zahnersatz, wird dieser vorübergehend entfernt. Durch Platzierung eines Schutzrings oder Röhrchens zwischen den Zähnen wird verhindert, dass das Gastroskop nicht beschädigt wird (etwa durch versehentliches Draufbeißen).

Während der Spiegelung liegt die Patientin oder der Patient auf einer Liege. Für eine Magenspiegelung eignet sich die linke Seite besonders gut. Falls die Person ein Beruhigungsmittel gewünscht hat, wird dieses in eine Vene gespritzt.

Anschließend folgt die eigentliche Magenspiegelung:

  • Das Gastroskop wird langsam über den Mund in die Speiseröhre eingeführt.
  • Anschließend schiebt die Ärztin oder der Arzt das Gastroskop weiter in den Magen und bis zum Beginn des Zwölffingerdarms vor. Um bessere Sicht zu bekommen, kann etwas Luft in den Magen gepustet werden.
  • Mithilfe der am Gastroskop befestigten Kamera lassen sich am Bildschirm Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm am Bildschirm begutachten.
  • Mit einer kleinen Zange, die durch den Schlauch geschoben wird, kann die Ärztin oder der Arzt aus verdächtigen Bereichen Gewebeproben entnehmen. Dieser Eingriff ist schmerzfrei.
  • Gegebenenfalls kann direkt eine Behandlung erfolgen, etwa, wenn Krampfadern verödet werden müssen.
  • Am Ende der Untersuchung zieht die Ärztin oder der Arzt das Gastroskop wieder vorsichtig heraus.

Die Spiegelung dauert etwa fünf bis zehn Minuten.

Nach der Spiegelung

Nach der Magenspiegelung fühlt sich der Rachen möglicherweise noch etwas betäubt an. Patientinnen und Patienten sollten erst nach Abklingen der Betäubung wieder etwas essen, trinken oder Tabletten einnehmen, um sich nicht zu verschlucken.

Wer ein Beruhigungsmittel erhalten hat, erholt sich zunächst noch eine Weile in einem Aufwachbereich. Anschließend sollte man sich von einer Begleitperson nach Hause bringen lassen oder ein Taxi rufen.

Wichtige Information
Wenn Sie ein Beruhigungsmittel bekommen haben, dürfen Sie vorübergehend weder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen noch Maschinen bedienen. In der Regel ist das nach 12 bis 24 Stunden wieder möglich – wann genau, hängt vom jeweiligen Medikament und der Dosis ab.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Magenspiegelung ist ein Routineverfahren, das im Allgemeinen gut verträglich ist. Nach der Untersuchung kann sich der Mund- und Rachenraum noch vorübergehend betäubt anfühlen. Auch Heiserkeit ist eine mögliche Nebenwirkung. Befindet sich noch Luft im Magen-Darm-Trakt, kann sich dies durch vermehrtes Aufstoßen oder ein Völlegefühl bemerkbar machen. Diese Symptome klingen jedoch nach kurzer Zeit von selbst ab.

Wenn die Patientin oder der Patient ein Beruhigungsmittel erhalten hat, kann sie oder er noch für mehrere Stunden müde sein und Konzentrationsprobleme haben.

Zu schweren Komplikationen kommt es nur selten. Dazu zählen etwa Verletzungen durch das Gastroskop, stärkere Blutungen nach einer Gewebeentnahme oder Störungen der Atmung oder der Herz-Kreislauf-Funktion durch das Beruhigungsmittel. Das Risiko für solche Nebenwirkungen ist jedoch sehr gering.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Gastroskopie. Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Abrufdatum: 12.1.2022)
  • Gastroskopie. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Dezember 2021)
  • Was passiert bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie)? Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.8.2021)
  • Hahn, J.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2021
  • Patientenleitlinie Magenkrebs. Online-Informationen des Leitlinienprogramms Onkologie der AWMF, Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und Deutschen Krebshilfe e.V. : www.krebshilfe.de (Stand: Mai 2013)
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