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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Akute Beschwerden Colitis ulcerosa: Wie sich ein Schub bemerkbar macht
Eine Colitis ulcerosa verläuft oft in Schüben. Lesen Sie, wie sich ein Schub äußert, was ihn auslösen kann und wie lange die Beschwerden anhalten.
Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Sie macht sich zumeist schubartig bemerkbar: Phasen mit Symptomen wechseln sich mit beschwerdefreien Abschnitten ab.
Schon gewusst?
Etwa fünf von 100 Erkrankten haben dauerhaft Beschwerden. Bei ihnen verläuft die Erkrankung also nicht in Schüben.
Wie äußert sich ein Schub?
Während eines Schubs sind einzelne Darmabschnitte oder auch der gesamte Dickdarm entzündet.
Zu typischen Anzeichen zählen dann:
- Durchfall, der blutig und/oder schleimig sein kann,
- krampfartige Bauchschmerzen, oft im linken Unterbauch.
Erkrankte Personen haben mehrmals täglich Durchfall. Oft ist dem Stuhl dabei Blut oder Schleim beigemischt – ein Zeichen, dass die Entzündung den Darm angegriffen hat. Ein Schub kann sich aber auch ohne Blut im Stuhl bemerkbar machen.
Mitunter fühlen sich Betroffene während eines Schubs schwach und abgeschlagen. In manchen Fällen kommt es zudem zu Fieber. Darüber hinaus können viele weitere Symptome auftreten. Welche, lesen Sie hier.
Klingt die Entzündung ab, lassen auch die Symptome wieder nach.
Schweregrade von Schüben
Wie ausgeprägt die Beschwerden während eines Schubs sind, ist vor allem davon abhängig, wie stark und ausgedehnt die Entzündung ist. Fachleute unterscheiden verschiedene Schweregrade eines Schubs:
- geringgradig: weniger als vier Durchfälle pro Tag, kein Fieber, geringes Krankheitsgefühl;
- mäßiggradig: zwischen vier und sechs Durchfälle pro Tag, Temperatur bis 38 Grad Celsius, deutliches Krankheitsgefühl;
- schwer/fulminant: mehr als sechs Durchfälle pro Tag, Temperatur über 38 Grad Celsius, schweres Krankheitsgefühl, erhöhter Puls.
Was sind die Auslöser eines Schubs?
Wie genau Colitis ulcerosa entsteht, ist noch unklar. Auch steht nicht fest, welche Faktoren einen Schub auslösen können.
Stress und psychische Belastung lösen die Erkrankung selbst nicht aus. Allerdings können sie den Verlauf einer Colitis ulcerosa beeinflussen. Wahrscheinlich können sie einen akuten Schub begünstigen. Außerdem kann ein Schub länger anhalten, wenn sich die erkrankte Person sehr gestresst fühlt. Möglicherweise sind auch Infektionen des Darms ein Auslöser für einen akuten Schub.
Während einer beschwerdefreien Phase (Remission) kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, so zum Beispiel der Wirkstoff Mesalazin. Ziel dieser sogenannten Erhaltungstherapie ist es, die Zeit bis zum nächsten Schub zu verlängern. Setzen erkrankte Personen die Medikamente plötzlich ab oder vergessen sie die Einnahme, kann dies einen Schub begünstigen.
Wie lange dauert ein Schub?
Wie lange ein Schub dauert und wie oft Schübe auftreten, ist individuell sehr verschieden und lässt sich nicht vorhersagen. In manchen Fällen bildet sich ein Schub innerhalb weniger Tage zurück, in anderen halten die Beschwerden Wochen oder Monate an. Auch die Intensität und Art der Symptome variieren.
Medikamente tragen dazu bei, dass ein akuter Schub milder verläuft und rascher abklingt. Es stehen Arzneimittel aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen und in verschiedenen Stärken zur Verfügung. Welche Behandlung am besten geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, wie stark der Schub ist. Geht ein Schub nicht weg, wird die Ärztin oder der Arzt gegebenenfalls ein anderes Medikament vorschlagen oder die Dosis anpassen. In manchen Fällen kann auch eine Operation sinnvoll sein.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Was ist Colitis ulcerosa?" Online-Informationen der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung: www.dccv.de (Abrufdatum: 24.10.2022)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2022". Eigenverlag, Köln 2021
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Colitis ulcerosa" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/009 (Stand: April 2021)
- Baenkler, H., et al.: "Kurzlehrbuch Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2015