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Fettstuhl: Bei diesen Veränderungen am Stuhlgang müssen Sie zum Arzt


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Warnzeichen Fettstuhl
Bei diesen Stuhlveränderungen müssen Sie zum Arzt


Aktualisiert am 20.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Fettstuhl kann auch im Rahmen einer Antibiotikaeinnahme auftreten.Vergrößern des Bildes
Fettstuhl: Er kann auch im Rahmen einer Antibiotikaeinnahme auftreten. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)

Unsere Verdauung verrät viel über unsere Gesundheit. Verändert sich der Stuhl anhaltend und kann man sich dies nicht erklären, ist Vorsicht geboten.

Fettstuhl ist die Folge von Fettverdauungsstörungen, welche mit ernsthaften Krankheiten einhergehen können, die rasch behandelt werden müssen. Besonders, wenn die Veränderung des Stuhlgangs lange anhält, ist dies ein Warnzeichen. Was genau Fettstuhl ist und wie Sie ihn erkennen.

Veränderungen beim Stuhlgang – wann bedenklich?

Farbe, Geruch, Konsistenz: Der Stuhl variiert jeden Tag – abhängig davon, was wir gegessen haben. So färbt Spinat ihn grün und Rote Beete rot. Nach dem Verzehr von Fleisch riecht er strenger als nach einer vegetarischen Mahlzeit. Wer reichlich Zwiebeln, Knoblauch oder Hülsenfrüchte verzehrt, muss mit Blähungen rechnen. Bei einem Magen-Darm-Infekt hat man mit Durchfall zu kämpfen. Und Menschen mit Verstopfungen quälen sich mit besonders festem und nur schwer ausscheidbarem Stuhl.

Solche Veränderungen der Verdauung sind unbedenklich und nur von kurzer Dauer. Bleiben Stuhlveränderungen allerdings bestehen und treten Begleitsymptome wie ein Blähbauch, Übelkeit oder gar Schmerzen oder Blutungen auf, sollten Sie aufmerksam werden und sich ärztlich untersuchen lassen. Und: Auch der sogenannte Fettstuhl gehört zu den Verdauungsstörungen, die Sie nicht ignorieren sollten.

Was ist Fettstuhl?

Fettstuhl, auch Steatorrhoe oder Pankreasstuhl genannt, ist die Folge von Fettverdauungsstörungen. Er kann ein Warnzeichen für schwerwiegende Erkrankungen sein, etwa eine chronische Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), eine Erkrankung von Leber und/oder Gallenwegen, chronische Magen-Darm-Krankheiten wie Morbus Crohn oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Auch wenn operativ Passagen des Dünndarms entfernt wurden (Kurzdarmsyndrom), kann Fettstuhl auftreten.

"Die genannten Erkrankungen stören unter anderem die Fettverdauung, da Enzyme, welche für die Spaltung von Fett nötig sind, nicht in ausreichender Menge von Bauchspeicheldrüse, Galle und Magen produziert werden können", erklärt Univ.-Prof. Elke Roeb, Leiterin der Abteilung Gastroenterologie am Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen und Expertin des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Gastro Liga e. V.

Wie sieht Fettstuhl aus?

Fettstuhl ist die Folge unverdauter Fette, die im Darm wie ein Abführmittel wirken. Fettstuhl kann man gut an der Farbe und Konsistenz erkennen. Er ist lehmfarben und glänzend und hat eine schleimig-schmierige, weiche und voluminöse Beschaffenheit. Er riecht faulig bis sauer und ist im Klowasser an deutlichen Fettaugen erkennbar. Und: Fettstuhl lässt sich nicht ohne weiteres wegspülen. Es bleiben entweder ein schmieriger Film oder Stuhlreste in der Schüssel zurück.

Aufgrund der Fettverdauungsstörung tritt teilweise Schaumbildung auf. In der Regel finden sich unverdaute Speisereste im Stuhl, etwa Salatblätter, da neben den Enzymen für die Fettverdauung oftmals auch andere Verdauungsenzyme beeinträchtigt sind. "Die Diagnose Fettstuhl stellen Ärzte, wenn am Tag mehr als sieben Gramm Fett im Stuhl nachweisbar sind", erklärt die Gastroenterologin. "Begleitende Symptome des Fettstuhls sind häufig Blähbauch, Völlegefühl und Übelkeit. Gewichtsverlust kann auftreten, ebenso Schmerzen bis hin zu Koliken."

(Quelle: Privat)

Univ.-Prof. Dr. med. Elke Roeb ist Internistin, Gastroenterologin, Hepatologin und Intensivmedizinerin. Die Expertin leitet die Abteilung Gastroenterologie am Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen und unterstützt den Wissenschaftlichen Beirat der Gastro-Liga e. V.

Wie gefährlich ist Fettstuhl?

Tritt Fettstuhl einmalig auf, etwa im Rahmen einer Antibiotikaeinnahme oder einer akuten Magen-Darm-Infektion, ist das nicht bedenklich. Bleibt die Stuhlveränderung bestehen, sollte man aufmerksam werden. Anhaltender Fettstuhl deutet auf eine Fettverdauungsstörung und damit auf eine eingeschränkte Funktion eines der Verdauungsorgane hin.

"Diese sollte man kurzfristig ärztlich untersuchen lassen, um schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen vorzubeugen", sagt Roeb. "Eine chronische Pankreatitis ist die häufigste Ursache für Fettstühle. Unbehandelt kann diese die Lebenserwartung verkürzen. Häufigste Ursachen einer chronischen Pankreatitis sind ein hoher Alkoholkonsum über lange Zeit sowie Rauchen."

Wie wird Fettstuhl behandelt?

Die Fettstuhl-Behandlung setzt sich aus zwei Säulen zusammen: Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung sowie die Gabe von Verdauungsenzymen. Die verabreichten Enzyme zur Fettverdauung werden aus Schweinepankreas oder Reispilzen gewonnen. Sie werden zu den Mahlzeiten eingenommen und ersetzen die körpereigenen Enzyme.

Des Weiteren ist es für Betroffene mit einer Fettverdauungsstörung wichtig, darauf zu achten, die Verdauung nicht zu überlasten. Empfohlen ist, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag hinweg zu verzehren. Alkohol und Rauchen gehören auf die Tabu-Liste. Auf Transfettsäuren, wie sie in Fast Food und Fertigprodukten enthalten sind, sollten Betroffene verzichten und stattdessen kleine Mengen mehrfach ungesättigter Fette aufnehmen, wie sie in pflanzliche Ölen enthalten sind.

"Von einem kompletten Verzicht auf Fett ist dringend abzuraten, da der Körper Fette unter anderem braucht, um die Vitamine E, D, K und A aufzunehmen", betont Roeb. "Patientenschulungen sowie die Begleitung durch eine Ernährungsberatung unterstützen Betroffene beim Umgang mit der Erkrankung."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gastro-liga.de: "Die Bauchspeicheldrüse und ihre Erkrankungen". Online-Ratgeber der Gastro-Liga e. V. (Stand: 2017)
  • gesundheit.gv.at: "Chronische Pankreatitis". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 30. September 2028)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Darmentleerung?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021)
  • thieme-connect.de: "Erkrankungen mit Leitbefund Maldigestion". Online-Information von Thieme. (Stand: Aufgerufen am 11. September 2023)
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