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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verlauf und Endstadium CUP-Syndrom – wie entwickelt sich die Erkrankung?
Das CUP-Syndrom ist eine Krebserkrankung mit meist schlechter Prognose. Wie sie verläuft und was im Endstadium zu erwarten ist.
Eine Krebserkrankung entsteht, wenn gesunde Körperzellen sich unkontrolliert teilen und zu einem bösartigen Tumor entwickeln. Dieser ist gefährlich, weil er zerstörerisch in umliegendes Gewebe einwandert und irgendwann zu "streuen" beginnt. Das heißt, er bringt Absiedlungen hervor, die andere Organe befallen, sogenannte Metastasen.
Sobald sich Metastasen gebildet haben, ist die Erkrankung schwieriger zu behandeln. Wenngleich sich der Tumor selbst in vielen Fällen entfernen lässt, gelingt es nicht immer, alle Metastasen zu beseitigen. Die Heilungsaussichten hängen unter anderem davon ab, welches Organ betroffen ist und wie aggressiv die Krebserkrankung wächst.
Beim CUP-Syndrom sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung meist gering. Die Erkrankten haben Metastasen, der Krebs befindet sich bei ihnen also bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und wächst aggressiv. Der Tumor selbst lässt sich indes nicht ausfindig machen, somit auch nicht entfernen. CUP steht für Cancer of Unknown Primary, also Krebs mit unbekanntem Primärtumor. Das Syndrom macht etwa zwei bis vier Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen aus.
Wie entwickelt sich das CUP-Syndrom?
Prinzipiell entwickelt sich das CUP-Syndrom wie andere Krebserkrankungen auch: Durch zufällige Veränderungen im Erbgut werden gesunde Körperzellen zu Krebszellen und wachsen zu einem bösartigen Tumor heran, der Metastasen bildet.
Im Unterschied zu anderen Krebserkrankungen ist der ursprüngliche Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose allerdings nicht mehr auffindbar. Wie genau es dazu kommen kann, ist nicht hinlänglich geklärt. Es gibt aber verschiedene Erklärungsansätze.
Einer davon besagt, dass der Ursprungstumor fälschlicherweise für eine gutartige Wucherung gehalten und im Rahmen eines chirurgischen Eingriffes entfernt wurde. Eine andere mögliche Erklärung lautet, dass der Tumor sehr klein ist, weshalb er sich mit den verfügbaren Untersuchungsmethoden nicht feststellen lässt und keine Symptome hervorruft.
Womöglich wächst der Tumor kaum oder nur sehr langsam, wohingegen sich seine Metastasen rasch vermehren und im Körper vermehren. Oder der Körper hat das Wachstum dieses Tumors in Schach halten können – nicht aber dessen Ausbreitung.
Ebenso unklar wie die genauen Entstehungsmechanismen des CUP-Syndroms sind die Risikofaktoren dafür – also die gesundheitlichen Voraussetzungen, die sein Auftreten begünstigen. Fachleute vermuten, dass unter anderem Rauchen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie starkes Übergewicht dazu zählen.
CUP-Syndrom – welche Beschwerden sind im Verlauf zu erwarten?
Beim CUP-Syndrom handelt es sich um ein vielgestaltiges Krankheitsbild, das sehr unterschiedlich verlaufen kann. Der Verlauf ist von verschiedenen Einflüssen abhängig. Maßgeblich ist insbesondere, aus welchem Gewebe die Tumorzellen hervorgegangen sind, wie schnell sie wachsen und in welchem Organ oder Gewebe sie sich befinden.
Bei einem Großteil der Erkrankten entstehen mehrere Metastasen in verschiedenen Organen und Geweben gleichzeitig. In vielen Fällen siedeln sich die Metastasen in Lymphknoten, Leber, Knochen, Lunge, Brustfell und/oder Gehirn an.
Von den betroffenen Organen beziehungsweise Geweben hängen auch die Symptome der Erkrankung ab. Zahlreiche Beschwerden können im Verlauf eines CUP-Syndroms auftreten.
Beispielsweise kann es zu Schmerzen in Brust, Bauch oder Knochen kommen. Auch ständige Müdigkeit oder andauernde Erschöpfung sowie Appetitlosigkeit oder ein unbeabsichtigter Gewichtsverlust sind mögliche Anzeichen. Darüber hinaus können die Lymphknoten geschwollen sein.
Wichtig: All diese und weitere mögliche Symptome des CUP-Syndroms können jedoch auch auf viele andere und weitaus harmlosere Erkrankungen hindeuten. Klingen sie nicht binnen kurzer Zeit von selbst ab, ist es ratsam, sie ärztlich abklären zu lassen.
CUP-Syndrom – Verlauf bis zum Endstadium
Mitunter kann die Behandlung das Fortschreiten der Krankheit verzögern. Bei der Mehrheit der Erkrankten verläuft das CUP-Syndrom aber so aggressiv, dass es sich auch durch verschiedene therapeutische Maßnahmen nicht vollständig unter Kontrolle bringen lässt. Die Chance auf eine Heilung besteht in der Regel nicht.
Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso stärker setzt sie dem Körper zu. Entsprechend verschlechtert sich das Befinden der Betroffenen häufig binnen weniger Monate. Die Behandlung zielt somit oftmals vor allem darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Rund 75 von 100 Menschen mit CUP-Syndrom sterben im ersten Jahr, nachdem die Erkrankung bei ihnen festgestellt wurde. Wer mit einem CUP-Syndrom mehr als fünf Jahre lebt, gilt als Langzeitüberlebender. Eine sichere Einschätzung zur Lebenserwartung kann jedoch nur die Ärztin oder der Arzt abgeben, die beziehungsweise der die Erkrankung diagnostiziert hat.
Wie hoch die Überlebenschancen einer erkrankten Person sind und wie lange sie voraussichtlich noch leben wird, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich die Erkrankung durch eine rechtzeitige Behandlung so weit in den Griff bekommen, dass die oder der Betroffene noch fünf Jahre oder länger damit lebt.
Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich bislang nur wenige Metastasen gebildet haben, die sich aufgrund ihrer günstigen Lage gut operieren oder bestrahlen lassen. Oder auch, wenn die Metastasen Eigenschaften einer bestimmten Krebsart aufweisen, welche sich in der Regel gut behandeln lässt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Information des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ): www.krebsinformationsdienst.de (Abrufdatum: 15.3.2024)
- "CUP-Syndrom – Tumorerkrankung mit unbekanntem Primärtumor". Online-Informationen von SpringerMedizin: www.springermedizin.de (Stand: 15.4.2023)
- "CUP Syndrom – Krebserkrankungen mit unbekanntem Primärtumor." Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO): www.onkopedia.com (Stand: Juni 2023)