Harmlos oder gefährlich? Was hinter plötzlichem Augenflimmern stecken kann
Haben Sie manchmal ein Flimmern vor den Augen, sehen Blitze oder Zickzack-Linien? Dann könnten Sie unter Augenmigräne leiden. Welche Hausmittel die Beschwerden lindern und welche Ursachen Augenflimmern noch haben kann, lesen Sie hier.
Augenflimmern: Mögliche Ursachen
Unter Augenflimmern – medizinisch als Flimmerskotom bezeichnet – versteht man den teilweisen Verlust der Sehkraft in einem bestimmten Bereich des Gesichtsfeldes. Die Sehstörungen werden in der Regel von flimmernden Lichterscheinungen in Form von Punkten, Zacken oder Blitzen begleitet. Das Flimmern kann einseitig oder in beiden Augen gleichzeitig und sowohl im Zentrum als auch am Rande des Sichtfeldes auftreten. Zudem ist das Augenflimmern auch bei geschlossenen Augen wahrnehmbar.
Die Ursachen für ein Flimmerskotom können ganz unterschiedlich sein. Oft stecken ein Nährstoffmangel, Übermüdung, Stress oder eine Überanstrengung der Augen – beispielsweise durch langes Arbeiten am Computer – dahinter. Häufig sind die Sehstörungen auch ein Vorbote für Migräne. Mögliche Begleiterscheinungen sind Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Nackenschmerzen und Kopfschmerzen. Die Symptome halten dann meist 15 bis 30 Minuten an und verschwinden nach dem Schlafen oder wenn der Stress nachlässt.
Ursachen und Auslöser für Augenflimmern im Überblick:
- Übermüdung
- geringer Blutzuckerspiegel (Unterzuckerung)
- Nährstoffmangel (vor allem Zink sowie Vitamin A, B und C)
- Stress
- Überanstrengung der Augen
- Migräne (mit Aura)
- Grüner Star
- neurologische Erkrankungen (Augenmigräne, Epilepsie)
- Medikamente, Drogen
- Durchblutungsstörungen, Schlaganfall
Halten die Symptome hingegen länger als eine Stunde an, kann das ein Anzeichen für eine ernsthafte Augenerkrankung sein. Dazu zählen beispielsweise:
- Grüner Star (Glaukom)
- Aderhautentzündung
- Glaskörper-Abhebung, bei der sich die Netzhaut ablöst
Suchen Sie daher schnellstmöglich einen Arzt auf, denn diese Krankheiten können unbehandelt zur Erblindung führen.
Wenn das Augenflimmern deutlich kürzer anhält, aber dafür öfter auftritt, kann es sich um eine Augenmigräne handeln. Dann sollten Sie sich ebenfalls unbedingt ärztlich untersuchen lassen.
Was ist Augenmigräne?
Bei der Augenmigräne (ophathalmische Migräne) handelt es sich nicht um eine Erkrankung der Augen, sondern um eine neurologische, also die Nerven betreffende Krankheit. Ursache sind vermutlich Durchblutungsstörungen in dem Bereich des Gehirns, der für die Verarbeitung visueller Reize zuständig ist.
Symptome bei Augenmigräne
Die Symptome der Augenmigräne sind meist sehr unangenehm und äußern sich in Sehstörungen wie Augenflimmern, bunten Zickzack-Linien oder Lichtblitzen. Anders als bei der normalen Migräne mit Aura geht die Augenmigräne nicht zwangsläufig mit Kopfschmerzen einher, und wenn, sind diese meist weniger ausgeprägt. Das Flimmern vor den Augen oder Teilausfälle des Gesichtsfelds sind in der Regel nur vorübergehend und dauern etwa fünf bis zehn Minuten. Die Symptome verschwinden normalerweise nach Abklingen einer Attacke wieder vollkommen.
Behandlung: Erste Hilfe bei Augenmigräne
Auch wenn dies natürlich im ersten Moment beängstigend wirkt, sind starke Migräne-Medikamente zunächst nicht notwendig. In der Regel helfen schon einfache Maßnahmen, damit die Attacke abklingt und Sie sich bald wieder besser fühlen.
Wenn Sie die ersten Anzeichen einer bevorstehenden Attacke spüren, sollten Sie versuchen, sich etwas Ruhe zu gönnen. Dabei ist es hilfreich, sich in einen dunklen, ruhigen Raum zurückzuziehen. Leichte Kopfschmerzmittel können die Schmerzen ebenfalls lindern. Allerdings sollten Sie sich, was die Dosierung und den Zeitraum der Einnahme angeht, von einem Arzt beraten lassen, denn Medikamente können immer Nebenwirkungen haben.
Hausmittel gegen Augenmigräne
Betroffene können die Symptome lindern, indem sie kalte Kompressen auf die Augen oder in den Nacken legen. Alternativ helfen Kneipp'sche Güsse, bei denen Sie Ihre Beine und Arme abwechselnd mit kaltem und warmem Wasser abbrausen und diesen Vorgang mehrmals wiederholen.
Auch Wechselbäder für die Füße wirken manchmal lindernd auf die Symptome einer Augenmigräne. Für ein Fußbad füllen Sie je eine Schüssel mit kaltem und heißem Wasser. Für fünf Minuten kommen die Füße ins heiße Wasser, anschließend für zehn Sekunden ins kalte Wasser. Bereits nach zwei bis drei Durchgängen mit anschließender Gymnastik zur Aufwärmung ist mit einer Besserung zu rechnen.
Entspannungsübungen wie beispielsweise autogenes Training können ebenfalls langfristig die Symptome einer Augenmigräne lindern. Ansonsten gilt: Immer ausreichend trinken, um den Flüssigkeitshaushalt stabil zu halten.
Ursachen der Augenmigräne
Die Ursachen der Augenmigräne sind medizinisch noch nicht ausreichend geklärt. Helles Licht oder andauernder Stress können ein Auslöser für das Auftreten der Attacken sein. Als weitere Faktoren gelten Hormonschwankungen, plötzlicher Wetterumschwung oder starker Alkoholkonsum.
Augenflimmern: Wann zum Augenarzt?
Sollten Sie häufig oder besonders heftiges Augenflimmern haben, sollten Sie dringend einen Augenarzt aufsuchen, denn hinter den Sehstörungen können auch ernsthafte Erkrankungen stecken – beispielsweise Grauer Star, eine Netzhautablösung oder sogar ein Schlaganfall.
Um Spätfolgen wie eine mögliche Erblindung zu verhindern, ist es wichtig, dass Sie sich bei Augenflimmern gründlich von einem Spezialisten untersuchen lassen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
- iagnostik, Akuttherapie und Prophylaxe der Migräne. Online-Information der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG). (Stand: Aufgerufen am 7. Februar 2022)
- Selbstmedikation bei Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp. Online-Information der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG). (Stand: Aufgerufen am 7. Februar 2022)
- Migräne. Online-Information von gesundheitsinformation.de, einem Angebot des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 16. Mai 2018)