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Zahl der Demenzkranken steigt weltweit rasant


Studie der WHO
Darum steigt die Zahl der Demenzkranken weltweit so stark

Von dpa
Aktualisiert am 02.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Erinnerung schulen: Eine Bewohnerin einer Pflegestation spielt "Memory".Vergrößern des Bildes
Erinnerung schulen: Eine Bewohnerin einer Pflegestation spielt "Memory". (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Mit höherem Alter wächst das Risiko einer Demenzerkrankung. Jeder kann aber etwas tun, um sich davor so gut wie möglich zu schützen, berichtet die Weltgesundheitsorganisation. Zentraler Aspekt: der eigene Lebensstil.

Die Zahl der Demenzkranken wird laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rasant steigen. Bis 2030 dürften weltweit rund 40 Prozent mehr Menschen mit Demenz leben als heute. Betroffen waren 2019 nach Schätzungen weltweit etwa 55 Millionen Menschen, wie die WHO berichtet.

In Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die positive Botschaft: Viele Menschen könnten ihr Risiko, an Demenz zu erkranken, deutlich reduzieren, etwa durch einen gesünderen Lebensstil, gute Schulbildung und intakte Sozialkontakte.

Das sind Risikofaktoren für Demenz

"Schulbildung baut Hirnreserven auf", sagte WHO-Expertin Katrin Seeher in Genf. Als Risikofaktoren für Demenz nannte sie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und soziale Isolation. Rauchen und Alkohol trinken gehören nach WHO-Angaben ebenfalls dazu. Auch ein Schutz des Gehirns, etwa durch das Tragen eines Helmes bei bestimmten Aktivitäten, dämme das Risiko von Demenz ein, sagte Seeher.


Einer der Hauptgründe für die steigenden Zahlen ist die Tatsache, dass Menschen dank besserer Lebensbedingungen deutlich älter werden als frühere Generationen. Mit dem Alter steigt generell das Risiko nicht übertragbarer Krankheiten, darunter Demenz.

"Demenz raubt Millionen Menschen das Gedächtnis, die Unabhängigkeit und die Würde, aber sie raubt uns anderen auch die Menschen, die wir kennen und lieben", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

"Die Welt lässt Menschen mit Demenz im Stich"

Demenz ist meist eine fortschreitende Krankheit, in deren Verlauf Betroffene kognitive Fähigkeiten verlieren, etwa in Bezug auf Gedächtnis, Orientierung und Sprache, Verstehen, Lernen, Planen und Einschätzen. Auch die emotionalen und sozialen Fähigkeiten können langsam verloren gehen.

Dies passiert mit fortschreitendem Alter öfter, aber auch Krankheiten oder Verletzungen können Veränderungen im Gehirn und damit Demenz auslösen, darunter Schlaganfälle, Unfälle oder die Alzheimer-Krankheit.

Die meisten Länder seien auf die wachsende Zahl von Demenzkranken nicht genügend vorbereitet, so die WHO. "Die Welt lässt Menschen mit Demenz im Stich", sagte Tedros. Es müsse mehr getan werden, um Betroffene bei einem Leben in Würde zu unterstützen und Betreuerinnen und Betreuer nicht allein zu lassen. "Menschen mit Demenz sowie ihre Familien und Betreuerinnen und Betreuer erleben Diskriminierung aufgrund des Alters, Stigma und soziale Ausgrenzung. Das darf in unseren Gesellschaften keinen Platz haben", so die WHO.

Die WHO stellt die seit 2019 in Deutschland entwickelte nationale Demenzstrategie als gutes Beispiel vor. Sie soll dafür sorgen, dass Menschen mit Demenz "in der Mitte der Gesellschaft" bleiben, wie es darin heißt. Sie lobt auch die regionalen Alzheimer-Gesellschaften für ihren Einsatz während der Corona-Pandemie. Sie hätten Informationsmaterial, Podcasts und Videos erstellt, um Menschen mit Demenz und ihre Betreuer in der Zeit zu unterstützen.

Das Interesse an der Erforschung von Medikamenten gegen Demenz sei nach vielen enttäuschenden klinischen Studien gesunken, schreibt die WHO. Allerdings hätten die USA beispielsweise ihre jährlichen Investitionen in die Alzheimer-Forschung von 631 Millionen Dollar 2015 auf 2,8 Milliarden Dollar (rund 2,4 Milliarden Euro) 2020 ausgeweitet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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