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Hausmittel gegen Gerstenkorn: Was bringen Homöopathie, Wärme & Co?


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Von Wärme bis Lidrandpflege
Hausmittel gegen Gerstenkorn: Was bringen Homöopathie, Wärme & Co?


28.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau mit Wattestäbchen am Auge: Welche Hausmittel helfen gegen das Gerstenkorn?Vergrößern des Bildes
Eine Frau mit Wattestäbchen am Auge: Welche Hausmittel helfen gegen das Gerstenkorn? (Quelle: Fuse/getty-images-bilder)
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Ein Gerstenkorn am Augenlid ist zwar in der Regel harmlos, aber äußerst störend. Viele Betroffene versuchen, die Heilung mit verschiedenen Hausmitteln zu beschleunigen – zum Beispiel mit Wärme, Salben oder Homöopathie. Welche Hausmittel bei einem Gerstenkorn helfen und was Sie keinesfalls tun sollten.

Wenn sich plötzlich ein eitriger Knoten am Lidrand entwickelt, der bei Druck schmerzt, könnte es sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln. Dann sind Bakterien in eine der kleinen Drüsen am Ober- oder Unterlid eingedrungen und haben eine Entzündung ausgelöst.

Ein Gerstenkorn heilt fast immer von allein ab. Jedoch ist Geduld gefragt: Meist dauert es ein bis zwei Wochen, bis sich der pickelähnliche Knoten zurückgebildet hat. Anstelle eines Arztbesuchs setzen manche auf verschiedene Hausmittel, um das Gerstenkorn so schnell wie möglich loszuwerden.

Aber hilft das? Fest steht: Viele Hausmittel wie Wärme, Lidrandpflege oder Salben können sicher nicht schaden. Möglicherweise tragen sie zum Heilungsprozess bei. Ob oder inwiefern solche Hausmittel jedoch wirklich bei einem Gerstenkorn helfen, ist bislang nicht ausreichend durch Studien belegt.

Gerstenkorn: Homöopathie als Hausmittel?

Manche schwören auf homöopathische Mittel, um ein Gerstenkorn zum Abheilen zu bringen.

Anhänger der Homöopathie gehen unter anderem davon aus, dass eine Substanz, die bei Gesunden bestimmte Beschwerden hervorruft, genau diese Beschwerden bei einem Kranken heilen kann. Dabei gilt: Je stärker verdünnt die Substanz, desto wirksamer soll sie sein. Daher sind homöopathische Produkte – zum Beispiel Zuckerkügelchen (Globuli) – oft so stark verdünnt, dass sich darin kein Wirkstoff mehr nachweisen lässt.

Solange sich das Gerstenkorn nicht ausbreitet und zu starken Beschwerden führt, können homöopathische Mittel vermutlich nicht schaden. Allerdings gibt es keinerlei Beweise dafür, dass Homöopathie – über einen Placeboeffekt hinaus – auch tatsächlich hilft. Daher sollten Sie im Zweifel lieber einen Arzt um Rat fragen.

Wärme als Hausmittel bei einem Gerstenkorn

Bislang ist nicht ausreichend erforscht, inwieweit Wärme als Hausmittel bei einem Gerstenkorn hilft. Trotzdem wird diese Maßnahme auch von Fachleuten häufig empfohlen.

Wichtig: Es sollte sich um trockene Wärme handeln. Gut geeignet ist zum Beispiel die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe. Behandeln Sie das betroffene Auge drei- bis viermal täglich für jeweils 10 bis 15 Minuten.

Feuchte Wärme, zum Beispiel eine feuchte Kompresse, ist hingegen als Hausmittel bei einem Gerstenkorn ungeeignet. Durch die Feuchtigkeit weicht die umgebende Haut auf, sodass Krankheitserreger leichter eindringen und sich ausbreiten können.

Bei wiederkehrenden Gerstenkörnern: Lidrandpflege als Hausmittel

Ein mögliches Hausmittel bei einem Gerstenkorn ist die sogenannte Lidrandhygiene. Sie soll die Poren öffnen und dazu beitragen, dass Eiter und Sekrete besser aus den Drüsen abfließen können.

Zu Lidrandpflege einen sich zum Beispiel spezielle Reinigungstücher oder Reinigungsflüssigkeiten, die auf ein Wattepad oder eine Kompresse aufgetragen werden. Solche Reinigungsprodukte erhalten Sie in der Apotheke. Auch eine vorsichtige Massage des Lidrands wird häufiger empfohlen.

Regelmäßige Lidrandpflege kann vor allem für Personen sinnvoll sein, die häufiger mit Lidrandentzündungen und/oder Gerstenkörnern zu tun haben.

Salbe, Gel & Co: Hilfe aus der Apotheke

Unterstützend können rezeptfreie Augentropfen, Salben oder Gele die Symptome eines Gerstenkorns lindern. Entsprechende Medikamente erhalten Sie in der Apotheke. Sie enthalten zum Beispiel antiseptische oder abschwellende Wirkstoffe.

Antibiotisch wirkende Salben oder Augentropfen, die die ursächlichen Bakterien bekämpfen, sind hingegen rezeptpflichtig. Der Arzt oder die Ärztin wird sie verschreiben, wenn das Gerstenkorn sehr ausgeprägt ist.

Hausmittel: Gerstenkorn ausdrücken?

Das Gerstenkorn einfach wie einen Pickel ausdrücken – das stellen sich manche Betroffene als geeignetes Hausmittel vor. Das ist allerdings keine gute Idee: Wer eigenmächtig versucht, das Hordeolum zu beseitigen, riskiert, dass Keime in das umgebende Gewebe geraten. Im schlimmsten Fall führt dies zu einer Entzündung der Augenhöhle.

Versuchen Sie in keinem Fall, ein Gerstenkorn auszudrücken.

Ausbreitung verhindern: Auf Hygiene achten

Damit sich die Bakterien nicht weiter ausbreiten können, ist Hygiene besonders wichtig:

  • Vermeiden Sie es, sich ins Auge bzw. Gesicht zu fassen
  • Reiben Sie sich nicht die Augen
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, insbesondere, nachdem Sie das infizierte Auge berührt haben
  • Teilen Sie Handtücher nicht mit anderen, damit diese sich nicht anstecken

Gerstenkorn: Wann Hausmittel nicht reichen

In den meisten Fällen heilt ein Gerstenkorn von allein wieder ab. Manchmal ist es jedoch mit Abwarten und Hausmitteln nicht getan.

Im Zweifel sollten Sie lieber einmal mehr ärztlichen Rat holen als zu wenig. So lassen sich mögliche Komplikationen rechtzeitig erkennen und behandeln. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt andere mögliche Erkrankungen ausschließen.

Suchen Sie vorsichtshalber eine Arztpraxis auf, wenn Sie starke Beschwerden haben, sich die Symptome nicht innerhalb weniger Tage bessern oder sogar zunehmen und/oder wenn neue Beschwerden hinzukommen.

Auch wenn Sie immer wieder Gerstenkörner entwickeln, sollten Sie einen Termin in der Arztpraxis vereinbaren. Möglicherweise steckt dann eine andere Erkrankung dahinter, die die Entstehung von Gerstenkörnern begünstigt – etwa Diabetes mellitus. Erster Ansprechpartner kann die Hausärztin oder der Hausarzt sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Burk, A., Burk, R.: Checkliste Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2018
  • Hordeolum. Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 9.1.2018)
  • Frings, A., Geerling, G., Schargus, M.: Rotes Auge – Leitfaden für den Nicht-Ophthalmologen. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 114, Heft 17, S. 302-312 (28.4.2017)
  • Entzündungen der Augenlider. Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 10.10.2017)
  • Hof, H., Dörries, R.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Leitlinie Nr. 10 des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V.: Hordeolum / Chalazion. Online-Publikation: www.dog.org (Stand: 2011)
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