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Studie: Alte Menschen können neue Gehirnzellen entwickeln


Studie überrascht Forscher
Können ältere Menschen wirklich neue Gehirnzellen entwickeln?

Von afp
06.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Gehirnaktivität im Alter: Viele ältere Menschen können ihre kognitiven und emotionalen Fähigkeiten länger behalten, als bisher angenommen.Vergrößern des Bildes
Gehirnaktivität im Alter: Viele ältere Menschen können ihre kognitiven und emotionalen Fähigkeiten länger behalten, als bisher angenommen. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Menschen könnten auch noch im hohen Alter in der Lage sein, neue Gehirnzellen zu bilden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler der Columbia University in New York in der US-Fachzeitschrift "Cell Stem Cell" veröffentlichten.

Ältere Menschen können neue Gehirnzellen bilden

Ältere Menschen könnten ähnlich wie Jüngere tausende neue Nervenzellen im Hippocampus bilden, erklärt die Hauptverfasserin der Studie, Maura Boldrini. Auch die Größen der untersuchten Gehirnteile glichen sich über die Altersgruppen hinweg.

Ihre Forschung konzentrierte sich auf den sogenannten Hippocampus. Dieser liegt tief im Innern des Gehirns und koordiniert Lernfähigkeit und Erinnerungen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass viele ältere Menschen ihre kognitiven und emotionalen Fähigkeiten länger behalten könnten, als bisher angenommen.

Die Wissenschaftler untersuchten Gehirnproben von 28 Menschen im Alter zwischen 14 und 79, die plötzlich verstorben waren. Sie hätten nach "neu gebildeten Nervenzellen und dem Zustand der Blutgefäße" geforscht, heißt es in der Studie.

Studie widerspricht anderen Forschungsergebnissen

Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu denen einer Anfang März 2018 in "Nature" veröffentlichten Studie, wonach im Hippocampus nach dem 13. Lebensjahr keine neuen Zellen mehr gebildet werden. Studienleiter Arturo Alvarez-Buylla von der University of California in San Francisco zeigte sich dementsprechend von der Columbia-Studie nicht überzeugt.

Die Zellen würden sich in "Form und Aussehen" sehr von denen unterscheiden, die bei jungen Menschen gefunden würden, erklärt Alvarez-Buyllas Labor in einer Mitteilung. Es gebe keine "schlüssigen Beweise" für eine Neubildung von Zellen bei Erwachsenen.

Beweise für Zellneubildung bei Erwachsenen sind nicht schlüssig

Boldrini verweist darauf, dass ihr Forschungsteam schockgefrostete Hirnproben verwendet habe. Die chemisch konservierten Proben, die die Wissenschaftler aus Kalifornien benutzt hatten, könnten die Ergebnisse beeinflusst haben.

Die Hirnforschung gewinnt angesichts einer alternden Weltbevölkerung an Bedeutung. Wissenschaftler versuchen den Alterungsprozess des Gehirns besser zu verstehen, um Krankheiten wie Demenz verhindern oder besser behandeln zu können.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP
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