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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herpes in der Schwangerschaft So gefährlich kann Lippenherpes fürs Baby sein
Lippenherpes in der Schwangerschaft ist zunächst kein Grund zur Panik. Wenn sich die Fieberbläschen an den Lippen zeigen, sollten Sie dennoch einige Dinge beachten, um das ungeborene Baby nicht zu gefährden.
Herpes: erhöhtes Infektionsrisiko in der Schwangerschaft
Herpes in der Schwangerschaft ist keine Seltenheit. Rund 90 Prozent der Menschen sind mit dem Herpes-Simplex-Virus infiziert. Einmal angesteckt, verbleibt das Virus das ganze Leben über im Körper und kann jederzeit aktiv werden. Dies passiert vor allem, wenn das Immunsystem geschwächt ist.
Die hormonellen Schwankungen während der Schwangerschaft begünstigen eine Reaktivierung des Virus'. Die dann auftretenden Herpesbläschen sind jedoch harmlos und können meist leicht behandelt werden. Auch für das ungeborene Kind ist ein Ausbruch während der Schwangerschaft nicht gefährlich. Eine Übertragung des Virus' von der Mutter auf das Kind kann auf diese Weise nicht erfolgen. Während der Schwangerschaft und auch einige Zeit nach der Geburt ist das Baby über die sogenannte Leih-Immunität geschützt: Besitzt die Mutter Antikörper gegen den Herpes-Simplex-Virus, werden diese auf das Kind übertragen.
So überträgt sich Herpes von Mutter auf Kind
Es gibt drei Möglichkeiten, wie das Herpes-Simplex-Virus von der Mutter auf das Kind übertragen werden kann:
- transplazentär: über den Mutterkuchen (etwa 5 % der Fälle)
- intrapartal: während der Geburt (etwa 85 %)
- postpartal: nach der Geburt (etwa 10 %)
Eine Ansteckung mit dem Virus während der Schwangerschaft ist eher selten und nur dann möglich, wenn sich die Herpes-Viren im Blut der Mutter befinden (so genannte Virämie), zum Beispiel in Folge einer Erstinfektion mit dem Herpes-Simplex-Virus während der Schwangerschaft. In diesem Fall kann es sogar zu einer Fehlgeburt kommen. Da sich die Mehrheit der Menschen jedoch bereits im Kindesalter mit dem Herpes-Virus ansteckt, ist dies extrem selten. Ist die Mutter mit Genitalherpes infiziert, können die Viren außerdem über die Vagina in die Gebärmutter aufsteigen. Dies geschieht allerdings erst kurz vor der Geburt, wenn der Muttermund geöffnet ist und die Viren leichteren Zugang haben.
Bricht bei der Schwangeren Genitalherpes ab der 36. Schwangerschaftwoche aus, muss das Baby zum Schutz vor einer Ansteckung per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden, da sich das Herpes andernfalls direkt auf das Kind übertragen würde, während es den Geburtskanal passiert. Mögliche Folgen wären neben Bläschenbildung auf der Haut auch Fieber, Krämpfe sowie Entzündungen der Augen und des Gehirns.
Neben der Ansteckung beim Geschlechtsverkehr kann Genitalherpes auch über den infektiösen Speichel eines Menschen entstehen. Daher sollte bei Lippenherpes in der Schwangerschaft auf Oralsex mit dem Partner verzichtet werden. Auch nach der Geburt ist besondere Vorsicht geboten: Das Neugeborene hat noch kein voll entwickeltes Immunsystem und ist daher viel anfälliger für Infektionen, sodass der Herpes-Virus leicht übertragen werden kann.
kann jedoch schwerwiegendere Folgen als bei Erwachsenen haben.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.