Zu viel Schonung ist falsch Welcher Sport für Herzpatienten geeignet ist
Viele Herzpatienten schonen sich - dabei ist Bewegung bei den meisten Leiden eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Herz zu stärken und dessen Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die Deutsche Herzstiftung e.V. gibt Tipps, welche Sportarten Herzpatienten gut tun.
"Wer sich regelmäßig ausdauernd bewegt, bremst eine Erkrankung der Herzkranzgefäße und senkt dadurch das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche", schreibt die Stiftung in einer Pressemitteilung. Allerdings sollten Patienten mit ihrem Arzt klären, wie stark sie sich belasten dürfen, bevor sie mit dem Sport beginnen.
Radfahren, Walken, Joggen, Rudern
Körperliche Anstrengungen lassen Puls und Blutdruck hochschnellen. Eine zu starke Belastung kann daher für Herzpatienten gefährlich werden. Moderate Bewegung hingegen wirkt sich positiv aus.
"Von den moderaten Ausdaueraktivitäten wissen wir, dass sie die günstigsten Effekte auf das Herz von Patienten mit koronarer Herzkrankheit haben: also flottes Gehen, Radfahren, Walken, Joggen, Rudern oder Schwimmen. Betroffene können diese Aktivitäten leicht bei niedriger bis moderater Intensität durchführen", sagt Professor Stephan Gielen vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Kardiologe am Universitätsklinikum Halle (Saale).
Fünfmal pro Woche 30 Minuten aktiv werden
Die Experten empfehlen ein Training von mindestens 30 Minuten fünfmal in der Woche. Damit ließen sich gleich mehrere Effekte erzielen: "Die Leistungsfähigkeit und die Lebenserwartung der Patienten verbessern sich. Auch verringert sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte", erklärt Gielen. Zusätzlich werden Blutdruck, Blutfette sowie Gewicht und damit wesentliche Risikofaktoren für Herzkrankheiten gesenkt.
Krafttraining nur nach Rücksprache mit dem Arzt
Krafttraining kann für Patienten mit Koronaren Herzkrankheiten ebenfalls sinnvoll sein - allerdings nur mit niedriger Last und häufigen Wiederholungen, wie die Herzstiftung mitteilt. Zudem sollten Betroffene mit ihrem Arzt klären, ob Krafttraining überhaupt in Frage komme.
Von Ballsportarten raten die Herzexperten eher ab, weil es dabei punktuell zu hohen Belastungen kommen kann. Der Ehrgeiz, einen Ball noch erreichen zu wollen, kann dabei schaden.
Schwimmen ist nicht für jeden Herzpatienten geeignet
Schwimmen gilt im Allgemeinen als günstige Sportart, weil die Bewegung gleichmäßig ist und die Belastung dosiert werden kann. Wer allerdings unter schweren Herzrhythmusstörungen leidet, sollte unbedingt seinen Arzt um Rat fragen, da es zu Ohnmachtsanfällen kommen kann. "Generell sollte die Entscheidung für Schwimmen vom Arzt getroffen werden, (...), zum Beispiel bei Patienten mit einer Minderdurchblutung des Herzmuskels oder einer Herzmuskelschwäche", so die Herzstiftung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.