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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zwangsstörung Kontrollzwang: Zwanghaftes Kontrollieren im Alltag
Der Begriff Kontrollzwang wird recht häufig verwendet – doch was genau bedeutet er eigentlich? Lesen Sie hier, was die Zwangsstörung ausmacht, und wie Betroffene Hilfe finden können.
Gegebenheiten immer wieder überprüfen: Der Kontrollzwang
Ein Kontrollzwang zeigt sich oft in bestimmten Alltagssituationen, die wohl zunächst einmal jeder nachvollziehen kann: Sie verlassen die Wohnung, laufen die Treppe hinunter, raus auf die Straße – und fragen sich plötzlich "Habe ich die Wohnungstür auch wirklich abgeschlossen?" Ruhe finden Sie erst, wenn Sie noch einmal die Treppe erklimmen und die Tür überprüfen.
Wer unter einem Kontrollzwang leidet, der erfährt durch dieses Überprüfen keine Absicherung. Vielmehr steigt bei Betroffenen anschließend das Bedürfnis, das Ganze nochmal zu überprüfen – was wiederum oftmals nicht zu einer Beruhigung führt. So kommt ein Kreislauf zustande.
Unter den Zwangsstörungen nimmt der Kontrollzwang einen recht prominenten Platz ein – rund 60 Prozent aller Zwangsstörungen sind laut dem Medizinportal "Onmeda" Kontrollzwänge.
Kontrollzwang: Ursachen der Erkrankung
Der Kontrollzwang beginnt oft schleichend. Nimmt er immer weiter zu, kann er den Alltag des Betroffenen sehr beeinträchtigen. Betroffene sind sich dem übertriebenen Kontrollieren häufig bewusst, können es aber dennoch nicht abstellen. Dem zugrunde liegen oft ausgeprägte Ängste und Unsicherheiten.
Wie genau eine solche Zwangsstörung entsteht, ist jedoch nicht genau geklärt. Oftmals haben Betroffene in den Genen eine gewisse Veranlagung zu einer Zwangsstörung. Menschen, bei denen Zwangsstörungen in der Familie liegen, neigen häufiger dazu. Die Krankheit muss jedoch nicht zum Ausbruch kommen. Einschneidende Lebensereignisse, Ängste und Stress können jedoch Auslöser sein.
Die Behandlung der Zwangsstörung
Bei einem Kontrollzwang empfiehlt sich eine Therapie. Bleibt diese aus, kann die Zwangsstörung unter Umständen einen chronischen Verlauf nehmen. Häufig kommen weitere Probleme hinzu, beispielsweise unterschiedliche Ängste und Sorgen, ein allgemeines Unwohlsein oder auch Schlafschwierigkeiten. In der Folge ist der Betroffene in seinem Alltag stark eingeschränkt.
Häufig kommt eine Psychotherapie infrage, beispielsweise eine Verhaltenstherapie. Hier erkennen Patienten zunächst die Ursachen für die Zwangsstörung und lernen anschließend, diese möglichst vollständig hinter sich zu lassen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.