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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schlafstörung Nächtlicher Harndrang: Arztbesuch oder Selbsthilfe?
Nykturie, wie nächtlicher Harndrang von Medizinern genannt wird, kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Wenn die Blasenschwäche nachts vehement auftritt, ist ein erholsamer Schlaf nahezu unmöglich. Erfahren Sie hier, was Betroffene tun können.
Ursachen für Nykturie ärztlich abklären
Besonders von älteren Menschen wird nächtlicher Harndrang als unvermeidbare Alterserscheinung wahrgenommen. Dass sie die Blasenschwäche nachts aus dem Bett treibt, erdulden die meisten Betroffenen. Nächtliches Wasserlassen ist innerhalb eines bestimmten Rahmens tatsächlich nicht weiter besorgniserregend. Von einer Nykturie wird erst gesprochen, wenn man von der Blasenschwäche nachts öfter als zweimal aus dem Schlaf gerissen wird.
Selbstverständlich ist dabei auch die Menge an Flüssigkeit ausschlaggebend, die vor dem Schlafengehen aufgenommen wird. Hat jemand überdurchschnittlich viel getrunken, ist nächtlicher Harndrang durchaus normal.
Sollten Sie bei normalen Trinkmengen nachts öfter als zweimal zur Toilette müssen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Schließlich beeinträchtigt nächtlicher Harndrang nicht nur den Schlaf und damit die Lebensqualität. Nykturie kann auch ein Hinweis sein für andere Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Herzschwäche. Daher sollten die Ursachen der Erkrankung unbedingt abgeklärt werden.
Wie wird nächtlicher Harndrang behandelt?
Zunächst gilt es, die Ursache der nächtlichen Inkontinenz zu identifizieren, denn davon ist die weitere Behandlung abhängig. Hierzu werden in der Regel diverse Tests durchgeführt, beispielsweise auf Blut und Zucker im Urin. Weiterhin wird ein Blutbild erstellt. Häufig untersuchen Ärzte die betroffene Körperregion per Ultraschall. Bei Männern kann das Abtasten der Prostata wertvolle Informationen liefern.
Sobald die Ursache bekannt ist und gezielt behandelt wird, kann die Blasenschwäche nachts spürbar nachlassen. Wenn nächtlicher Harndrang keine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung ist, handelt es sich in der Regel um eine sogenannte überaktive Blase oder eine reduzierte Blasenkapazität. Hier kann ein gezieltes Blasentraining die Symptome lindern. Auch eine medikamentöse Behandlung kann die Schlafphasen bei Nykturie spürbar verlängern.
Was können Sie selbst tun?
Um nächtlichen Harndrang zu vermindern, sollten Sie den Großteil Ihrer täglichen Trinkmenge – etwa zwei Drittel – möglichst vor 18 Uhr zu sich nehmen. Darüber hinaus kann ein Toilettentraining langfristig helfen. Dabei sollten Betroffene ihre Blase nach einem strengen Zeitplan entleeren. Die Zeitabstände werden nach und nach vergrößert, um der Dranginkontinenz entgegenzuwirken.
Nichtsdestotrotz sollten Sie nicht aus Scham vor einem Arztbesuch zurückschrecken. Nur so können ernsthafte Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.