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Epilepsie: Grand mal Anfall - Ursachen und Symptome


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Hirnerkrankung
Grand mal-Anfall: Der bekannteste epileptische Anfall

hm (CF)

Aktualisiert am 21.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Ausreichend Schlaf ist wichtig, um die Anzahl der Epilepsie-Anfälle zu reduzieren.Vergrößern des Bildes
Ausreichend Schlaf ist wichtig, um die Anzahl der Epilepsie-Anfälle zu reduzieren. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Grand mal-Anfall ist die bekannteste Form der Epilepsie. Er verläuft in bis zu vier typischen Phasen – in der letzten Phase des Anfalls fällt der Betroffene meist in einen tiefen Schlaf. Häufige Auslöser sind Schlafmangel, vergessene Tabletten, Drogen oder Alkoholentzug. Lesen Sie hier, was Sie über die Krankheit wissen sollten und wie Sie Betroffenen helfen können.

Was sind die Ursachen einer Epilepsie?

Epilepsie ist streng genommen keine Krankheit sondern vielmehr ein Merkmal verschiedener Hirnerkrankungen. Die Ursachen der Krampfanfälle sind meist neurologische Erkrankungen. Laut der "Apotheken Umschau" erlebt ein Drittel der Betroffenen epileptische Anfälle als Kind. Gerade in dieser Entwicklungsphase können Reifungsprozesse im Gehirn oder Infekte gepaart mit einer Reizung der Sinnesorgane einen Anfall auslösen.

Weitere mögliche Auslöser sind laut der "Epilepsie Selbsthilfegruppe Hamburg" unter anderem zu wenig Schlaf, am Tag zuvor vergessene Tabletten, Alkohol oder Alkoholentzug sowie Drogen, aufgeregtes Atmen und Dämmerlicht.

Der Grand mal-Anfall: Symptome und typischer Verlauf

Der Grand mal-Anfall beginnt gelegentlich mit einer sogenannten Aura, die für die Betroffenen durch eine Art Vorgefühl geprägt sein kann. Viele empfinden dies jedoch als eher unspezifisch. In der folgenden tonischen Phase wird der Betroffene ohnmächtig, alle Muskeln versteifen sich – dadurch stürzt der Patient häufig und kann sich Verletzungen zuziehen.

Nun folgt die klonische Phase, in der es zu Zuckungen der Arme und Beine kommt. Auch die Zunge kann zucken; häufig zeigt sich dann Schaum vor dem Mund. Möglicherweise verfärben sich Mund und Gesicht blau.

In der letzten Phase des Anfalls, der Erholungsphase, verfällt der Betroffene in einen tiefen Schlaf, der entweder Sekunden oder Stunden dauern kann.

Kann man mit Epilepsie etwa nie mehr Autofahren?

Die Erkrankung stellt viele Betroffene vor die Frage, ob man mit Epilepsie noch Autofahren kann. "Diese Frage lässt sich nicht mit einem Satz beantworten", sagt Dr. A. Kowalik und erklärt im Forum "Deutsche Gesellschaft für Epileptologie e.V." weiter: "Wer an Epilepsie leidet, muss mindestens ein Jahr anfallsfrei sein, bevor er oder sie wieder privat Auto fahren darf." Ein Taxi- oder Krankenwagenfahrer dürfe allerdings quasi nie mehr fahren, es sei denn er blieb fünf Jahre lang ohne Medikamente anfallsfrei.

Erste-Hilfe-Maßnahme heißt Betroffene nicht allein lassen

Grundsätzlich können Sie nichts tun, um den Epilepsie-Anfall zu verkürzen – üblicherweise hört er früher oder später von selbst wieder auf. Lassen Sie jedoch den Betroffenen nicht allein und sorgen Sie dafür, dass bei Bedarf ein Arzt gerufen wird. Versuchen Sie, Verletzungen bei Stürzen oder Ähnlichem zu verhindern, indem Sie beispielsweise gefährliche Gegenstände entfernen. Beobachten Sie vor allem während der Erholungsphase die Zunge des Betroffenen: Die Atemwege müssen frei bleiben.

Die Apotheken Umschau empfiehlt, den Betroffenen umgehend in die stabile Seitenlage oder Bauchlage zu bringen. Wenn der Anfall länger als fünf Minuten dauert, sollten Sie unbedingt einen Notarzt rufen. Bei einer bekannten Epilepsie solle am besten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, ob es Sinn macht spezielle "Notfall-Medikamente" aus der Hausapotheke zu verabreichen.

Ist Epilepsie heilbar und welche Medikamente können helfen?

Einige Gewohnheiten im Alltag können helfen, die Häufigkeit von epileptischen Anfällen zu mindern, so die "Apotheken Umschau". Betroffene sollten nach Möglichkeit Schlafentzug vermeiden und auch Alkohol lediglich in Maßen genießen. Eine ketogene Diät, die eine Art modifizierte Atkins-Diät darstellt, kann ebenfalls Erfolge erzielen.

Oftmals kommt eine medikamentöse Therapie zum Einsatz. Hierzu sollte der Arzt die genaue Form der Anfälle diagnostizieren, da die Dosierung der Medikamente je nach Art der Epilepsie unterschiedlich ausfällt. Die "Anfallsblocker", sogenannte Antikonvulsiva, senken das Risiko an vermehrten Anfällen. Der Arzt beobachtet mögliche Nebenwirkungen, um die richtige Dosierung zu finden und erhöht sie nach Bedarf, bis das richtige Maß gefunden ist. Epilepsie ist in der Regel nicht durch Medikamente heilbar.

Teilweise können Operationen angewandt werden, da bestimmte Hirnbereiche Ausgangspunkt der Anfälle sein können. Durch den Eingriff kann die Epilepsie gemindert oder gar geheilt werden; die OP ist allerdings sehr risikoreich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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