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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Oft zu spät erkannt Das sind die Warnzeichen für Lungenkrebs
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr weit über 50.000 Menschen an Lungenkrebs. Das Tückische: Die Erkrankung macht sich meist erst spät bemerkbar. Anerkannte Früherkennungsuntersuchungen gibt es nicht. Bei welchen Warnzeichen Sie aufmerksam werden sollten.
Laut RKI gehört Lungenkrebs zu den Krebserkrankungen mit einer eher ungünstigen Prognose. Das Fünf-Jahres-Überleben liegt in Deutschland für Frauen bei 21 Prozent und für Männer bei 16 Prozent. Doch wie bei allen Krebsarten sind die Überlebensaussichten stark von dem Zeitpunkt abhängig, an dem der Tumor entdeckt wird. Doch genau das ist bei Lungenkrebs der Knackpunkt, da die Tumoren im frühen Stadium meist keine Beschwerden verursachen, so das RKI. Die Erkrankung werde meist spät und oft zufällig entdeckt.
Keine Früherkennungsuntersuchungen für Lungenkrebs
Trotz der Gefahren werden für Lungenkrebs bisher keine gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen empfohlen. Doch warum ist das so? "Es gibt Studien, die gezeigt haben, dass das Risiko für falsch-positive Befunde durch die als IGeL-Leistungen (privat zu zahlende Gesundheitsleistungen) angebotene Computertomografie (CT) relativ hoch ist", erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
Wie die Expertin erklärt, besteht das Risiko, dass Veränderungen in der Lunge festgestellt werden, die vielleicht gar nicht bedenklich sind. Aber das weiß der Arzt zu Beginn nicht. Was dann folgt, sind aufwendige Untersuchungen und unter Umständen ein für den Patienten sehr belastender, operativer Eingriff.
Strahlenbelastung beim Röntgen und einer CT nicht unterschätzen
Auch das Risiko der Strahlenbelastung beim Röntgen oder einer CT fließen in die Entscheidung mit ein, keine Früherkennungsuntersuchungen anzubieten. Zwar gebe es Studien, welche die Möglichkeiten einer Früherkennung für Lungenkrebs testen, aber diese seien nur für Risikopatienten angedacht, beispielsweise langjährige Raucher, weiß Weg-Remers.
Warnzeichen des Körpers ernst nehmen
Es bleibt also nichts weiter übrig, als den eigenen Körper aufmerksam zu beobachten. So empfiehlt die Deutsche Krebshilfe, den Arztbesuch nicht länger aufzuschieben, wenn sich ein lang bestehender Husten wie Raucherhusten plötzlich ändert, es zu Atemnot kommt oder Schmerzen im Brustkorb auftreten. Lähmungen, starke Schmerzen, Bluthusten sowie Gewichtsverlust und Schwäche zählen ebenfalls zu den Warnzeichen, die abgeklärt werden sollten.
Wachsam sollte man auch sein, wenn eine Bronchitis oder eine Erkältung sich trotz Behandlung mit Antibiotika nicht bessere, warnt die Krebshilfe. Und auch die Experten des KID raten: Wer wochenlang Husten habe, solle zum Arzt gehen.
Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins
Nach Angaben des RKI ist Rauchen der größte Risikofaktor für ein Lungenkarzinom. Rund 90 Prozent der Männer und mindestens 60 Prozent der Frauen, die an diesem Krebs erkrankt sind, haben aktiv geraucht, teilt das Institut mit. Doch auch Passivrauchen erhöht das Risiko. "Die beste Vorsorge für Raucher ist, mit dem Rauchen aufzuhören", bringt es Weg-Remers auf den Punkt.
Diese Schadstoffe meiden
Des Weiteren ist es ratsam, Asbest zu meiden, der oft in alten Gebäuden zu finden ist. Auch das Edelgas Radon, das in manchen Teilen Deutschlands in natürlichem Gestein vorkommt, zählt zu den Risikofaktoren. Dieselruß sowie andere Schadstoffe, aber auch Strahlenbelastungen, erhöhen das Lungenkrebs-Risiko ebenfalls. Zudem sind auch Nahrungsergänzungsmittel nicht empfehlenswert: Einige Stoffe, zum Beispiel Beta-Carotinoide, eine Vorstufe des Vitamin A, stehen in Verdacht, insbesondere bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko zu steigern, warnt der KID auf seiner Webseite.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit Obst, frischem Gemüse und Tomaten hingegen scheint das Erkrankungsrisiko verringern zu können. Und auch körperliche Aktivität spielt bei der Prävention eine bedeutende Rolle.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.