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Mundkrankheiten: Sieben fiese Leiden an Zunge, Mundschleimhaut und Zahnfleisch


Nicht nur Zähne leiden
So verhindern Sie sieben fiese Krankheiten im Mund

t-online, nb

Aktualisiert am 15.05.2019Lesedauer: 4 Min.
Hände vorm Mund: Einige unangenehme Krankheiten finden im Mund statt.Vergrößern des Bildes
Hände vorm Mund: Einige unangenehme Krankheiten finden im Mund statt. (Quelle: Tharakorn/getty-images-bilder)

Zungenbelag, Entzündungen oder Mundgeruch. Das sind oft Hinweise auf Krankheiten. Wir stellen sieben Mund-Leiden vor und erklären, wie Sie am besten vorbeugen.

1. Zungenpilz

Der Hefepilz Candida findet sich im Mund von sehr vielen Menschen. Er ist ein normaler "Bewohner" der Mundschleimhaut. Wenn jedoch das Immunsystem geschwächt ist, kann sich das Gleichgewicht der Mundflora ändern und der Pilz überhandnehmen. Dann besteht eine Pilzinfektion im Mund. Bemerkbar macht sich der Zungenpilz, auch Mundsoor genannt, durch einen weißen Belag und entzündete Stellen. Es kann zu Schmerzen, Schluckbeschwerden, Mundgeruch und Geschmacksstörungen kommen – vor allem im fortgeschrittenen Stadium. Außerdem sind häufig die Lymphknoten am Hals geschwollen.

Besteht ein Verdacht auf Zungenpilz, sollten Sie kurzfristig einen Arzt aufsuchen. Sonst kann sich die Krankheit weiter ausbreiten. Der Arzt verschreibt meist ein Medikament gegen Pilzerkrankungen sowie antiseptische Mittel zum Spülen.

2. Mundgeruch

Vor allem für Mitmenschen kann Mundgeruch sehr unangenehm sein. Zudem handelt es sich um ein Tabu. Niemand traut sich, das anzusprechen. Besonders tückisch ist er auch, weil man ihn häufig selbst nicht wahrnimmt. Fragen Sie deshalb am besten eine Person Ihres Vertrauens, ob sie einen Geruch bemerkt. Auslöser können bestimmte Lebensmittel oder Tabak sein. Auch Essensreste in den Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen oder Karies können schuld sein.

In der Regel hilft eine gründliche Mundhygiene. Verwenden Sie hierzu Zahnseide und einen Zungenschaber. Auch Mundwasser kann dem Geruch entgegenwirken. Die Ursachen können aber auch in anderen Erkrankungen etwa im Magen oder der Speiseröhre gründen. Verschwindet der Geruch trotz guter Mundhygiene nicht, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

3. Mundfäule

Mundfäule (Stomatitis) ist meist eine Folgeerscheinung von Lippenherpes (Herpes labialis), ausgelöst durch Herpesviren (Herpes simplex). Wenn die Viren sich in die Mundhöhle verbreiten, kann sich die Mundschleimhaut entzünden und ein unangenehmer Geruch entstehen. Die Betroffenen leiden auch unter Schmerzen.

Mundfäule kann jedoch auch durch weitere Auslöser verursacht werden. So entzündet sich die Mundschleimhaut beispielsweise bei manchen Diabetespatienten. Eine Stomatitis kann zudem durch eine Überempfindlichkeit auf Medikamente ausgelöst werden oder durch eine Quecksilbervergiftung.

Erste Symptome sind kleine, schmerzende Bläschen auf der Zunge und der Mundschleimhaut. Auch Zahnfleisch und Gaumen können betroffen sein. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu hohem Fieber, vermehrtem Speichelfluss und säuerlichem Mundgeruch kommen.

Küsse und direkte Nähe zu anderen sollten Sie vermeiden, da die Krankheit über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird. In den meisten Fällen heilt sie nach spätestens zwei Wochen von selbst wieder ab. Wenn aber das Fieber steigt oder das Essen unmöglich wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er verschreibt dann Medikamente gegen Schmerzen und Fieber. Zudem können leicht betäubende und antibakterielle Mittel zur oralen Anwendung die Beschwerden lindern.

4. Feigwarzen

Feigwarzen gehören eigentlich zu den Geschlechtskrankheiten und finden sich meist im Intimbereich. Durch Oralsex können die auslösenden Humanen Papillomviren (HPV) jedoch auch in Mund und Rachen gelangen. Dort können sie zu kleinen Wucherungen auf der Schleimhaut führen, aber es muss nicht zur Entstehung von Warzen kommen. Nach der Ansteckung kann es zudem Wochen bis Monate dauern, bis sich Wucherungen entwickeln. Die sogenannten Papillome heilen meist von selbst aus. Im Rachenraum können sie jedoch die Atmung behindern. Ein Hautarzt kann die Warzen unter örtlicher Betäubung entfernen.

5. Speichelsteine

Speichelsteine können sich aus der eigenen Spucke bilden, wenn sich die Speichelzusammensetzung verändert oder es durch zu enge Drüsengänge zu einem ständigen Sekretstau kommt. Die kleinen Bröckchen setzen sich beispielsweise aus Eiweißen und Kohlenhydraten zusammen und werden meist nur einige Millimeter groß, können aber auch bis auf mehrere Zentimeter anwachsen. Sie sind in aller Regel harmlos.

Zu Beschwerden kommt es meist erst, wenn die Steine eine Speicheldrüse verstopfen. Der Sekretfluss ist dann gestört und Keime können sich leicht vermehren, was wiederum eine schmerzhafte Entzündung auslösen kann. Bei bakteriellen Entzündungen wird mitunter ein Antibiotikum verschrieben.

Speichelsteine entstehen leichter, wenn man zu wenig trinkt. Bonbons und Kaugummis regen den Speichelfluss an, außerdem saure Lebensmittel. Zitronensaft kann beispielsweise den Speichelfluss erhöhen und die Steine können so häufig schon aus der Drüse heraustransportiert werden. Manche Steine kann der Arzt aus der Speicheldrüse herausmassieren. Klappt das nicht, können die Brocken auch mit Hilfe von Ultraschall zersprengt werden. Handelt es sich jedoch um größere Brocken, müssen diese mitunter auch operativ entfernt werden.

6. Parodontitis

Erste Anzeichen für Parodontitis sind Zahnfleischbluten, ein geschwollenes Zahnfleisch und ausgeprägte Zahnfleischtaschen. Manchmal wird die entzündliche Erkrankung erst spät bemerkt, weil man die ersten Symptome für harmlos hält. Wenn sich jedoch das Zahnfleisch bereits stark zurückgebildet hat und die Zahnhälse freiliegen, noch dazu sehr empfindlich sind, liegt möglicherweise bereits eine Paradontitis vor. Schlimmstenfalls sind bereits Zähne locker. Dann droht der Verlust.

Wenn Bakterien die Auslöser der Parodontitis sind, kann mit Antibiotika behandelt werden. Zudem sollten die Zähne und Zahnfleischtaschen immer gründlich gereinigt werden. Da Parodontitis ansteckend ist, sollte möglichst auch der Partner behandelt werden. Zur Vorbeugung ist die richtige tägliche Mundhygiene entscheidend, denn Zahnbeläge erhöhen das Erkrankungsrisiko. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor bei der Vorbeugung.

7. Erosionen

Wird der Mundraum regelmäßig übersäuert, kann dies den Zahnschmelz angreifen und ihn dauerhaft abbauen. Dies geschieht zum Beispiel durch Lebensmittel wie Essig oder Fruchtsäfte, aber auch Magen-Darm-Erkrankungen können der Auslöser sein, wenn es zu saurem Aufstoßen kommt. Manchmal schafft es auch der Speichel nicht, den angegriffenen Zahnschmelz ausreichend zu remineralisieren.

Sind erst einmal Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz herausgelöst, kann sich dieser nicht wieder aufbauen. Im Gegensatz zu Karies, wo die Säuren erst als Stoffwechselprodukt der Bakterien im Mund entstehen, schädigen die Säuren in Lebensmitteln den Zahn sofort. Wenn nur der Schmelz selbst angegriffen ist, führt das noch nicht zu Beschwerden, sobald jedoch die darunter liegende Schicht des Zahnbeins ebenfalls betroffen ist, merken das die Patienten: Sie haben dann sehr empfindliche Zähne. Bei der Zahnerosion wirken diese zudem oft gelblich.

Um dem Problem entgegenzuwirken, empfehlen Experten eine kalziumreiche Ernährung. Auch die Mundhygiene ist wichtig und sollte trotz Schmerzen beim Zähneputzen nicht vernachlässigt werden. Spezielle Zahnpasten mit viel Fluorid können ebenfalls helfen, den Zahnschmelz wieder zu stärken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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