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Test auf Hausstauballergie: So erfolgt die Diagnose


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Schritte zur Diagnose
So läuft ein Test auf Hausstauballergie ab


Aktualisiert am 22.08.2022Lesedauer: 4 Min.
Am Unterarm eines Patienten wird ein Pricktest durchgeführt.Vergrößern des Bildes
Beim Pricktest wird die Haut mit bestimmten Allergenen beträufelt und dann leicht eingestochen. (Quelle: MajaMitrovic/getty-images-bilder)
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Zur Diagnose einer Hausstauballergie sind oft mehrere Tests nötig. Wir erklären, wie diese funktionieren und was gegen den Kauf von Selbsttests spricht.

Wer Anzeichen einer Hausstauballergie bei sich feststellt, sollte diese ärztlich abklären lassen. Die Diagnose kann eine Ärztin oder ein Arzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, innere Medizin, Lungenheilkunde oder Kinderheilkunde stellen. Entscheidend ist, dass sie oder er über eine Zusatzqualifikation im Fachbereich Allergologie verfügt.

Die Suche nach der Ursache der Beschwerden beginnt mit einem ausführlichen Gespräch. Die Ärztin oder der Arzt erkundigt sich darin nach den genauen Umständen, unter denen der allergische Schnupfen und/oder das Augenjucken für gewöhnlich einsetzt, und fragt zudem, in welcher Umgebung keinerlei Symptome auftreten. So lassen sich die möglichen Auslöser der Beschwerden genauer eingrenzen.

In den anschließenden Tests geht es darum, die vermutete Ursache sicher festzustellen. Da ein Test allein mitunter keine eindeutigen Ergebnisse liefert, werden oft unterschiedliche Tests sowie eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Pricktest auf Hausstauballergie

Eine Hausstauballergie lässt sich oftmals durch einen Hauttest feststellen, den sogenannten Pricktest. Dabei trägt die Ärztin oder der Arzt in Flüssigkeit gelöste Allergene tropfenweise auf markierte Stellen der Haut auf, meist auf den Unterarm.

Bei den Allergenen handelt es sich zum einen um Stoffe, die im Kot von Hausstaubmilben enthalten sind und von denen bekannt ist, dass sie Allergien auslösen können. Zum anderen werden beim Pricktest neben Hausstauballergenen möglicherweise auch weitere Allergene eingesetzt, da hinter den Beschwerden könnte auch eine andere Allergie stecken könnte – etwa gegen Tierhaare, Pollen oder Schimmelpilzsporen.

Die Haut unter den Tropfen wird dann mit einer Lanzette leicht eingestochen, damit das Allergen eindringen kann. ("Prick" ist das englische Wort für "Einstich".) Diese Pikse sind so oberflächlich, dass sie normalerweise keine Schmerzen verursachen.

Etwa 15 bis 20 Minuten später ist das Ergebnis zu erkennen. Die Stoffe, auf die die getestete Person allergisch reagiert, rufen in der Regel eine Quaddel hervor. Diese ähnelt einem Mückenstich: Die betroffene Hautstelle rötet sich und schwillt leicht an, zudem kann sie jucken.

Quaddeln mit einem Durchmesser von drei oder mehr Millimetern gelten als möglicher Hinweis auf eine Allergie. Es kann allerdings vorkommen, dass die Haut beim Pricktest auf Stoffe reagiert, mit der die getestete Person eigentlich keine Probleme hat. Eine Allergie diagnostiziert die Ärztin oder der Arzt nur, wenn das Ergebnis des Pricktests zu den geschilderten Symptomen passt.

So kann ein Bluttest bei der Diagnose helfen

Die Ärztin oder der Arzt kann eine Blutuntersuchung durchführen, um das Ergebnis des Pricktests abzusichern. Hat dieser kein eindeutiges Ergebnis geliefert, kann der Bluttest zur Klärung beitragen. Wenn ein Pricktest nicht möglich ist, etwa aufgrund einer Hauterkrankung, eignet sich eine Blutuntersuchung als alternative Testmethode.

Im Blut lässt sich eine Allergie oftmals anhand bestimmter Abwehrstoffe feststellen, den sogenannten IgE-Antikörpern. Davon gibt es verschiedene, welche jeweils auf bestimmte Eindringlinge spezialisiert sind. Dazu gehören nicht nur Allergene, sondern zum Beispiel auch Parasiten.

Bei einer Blutuntersuchung wird zunächst die Gesamtmenge aller IgE-Antikörper bestimmt. Ist diese erhöht, kann dies auf eine Allergie hindeuten, aber auch auf eine andere Erkrankung, etwa eine Infektion mit Parasiten. Bei selteneren Krankheiten wie einer Sarkoidose kann der IgE ebenfalls erhöht sein.

Umgekehrt muss ein normaler Gesamt-IgE eine Allergie nicht ausschließen. Denn wie sich gezeigt hat, haben Allergien nicht immer einen großen Einfluss auf die Gesamtmenge an IgE.

Darum wird das Blut auch auf die IgE-Antikörper untersucht, die sich spezifisch gegen bestimmte Allergene richten. Dieser Teil des Bluttests ist deutlich aussagekräftiger als die Messung des Gesamt-IgE. Finden sich im Blut der oder des Betroffenen IgE-Antikörper gegen Hausstaubmilben, ist dies ein deutlicher Anhaltspunkt für eine Allergie. Allerdings nur, wenn die getestete Person auch Beschwerden hat.

Lassen sich keine Antikörper gegen Allergene finden, spricht dies recht sicher gegen eine Allergie.

Nasaler Provokationstest auf Hausstauballergie

Wenn sowohl der Pricktest als auch die Bluttests unauffällig waren, die oder der Betroffene aber allergische Beschwerden hat, kann ein Provokationstest weiterhelfen. Dabei wird eine Testlösung mit den Allergenen in die Nase gesprüht. Setzen daraufhin typische allergische Symptome wie Niesen oder Naselaufen ein, gilt dies als Hinweis auf eine Allergie.

Zusätzlich erhält die Patientin oder der Patient eine spezielle Atemmaske, welche den Luftwiderstand beim Atmen misst. Ist dieser verringert, ist die Atmung offenbar beeinträchtigt, was ebenfalls für eine Allergie spricht.

Was bringen Tests aus der Apotheke oder dem Internet?

Um einen Arztbesuch zu vermeiden, bestellen sich manche lieber einen Selbsttest für zu Hause. Dieser ist für rund 25 Euro bei Online-Apotheken und anderen Händlern im Internet erhältlich und relativ einfach durchzuführen: Eine kleine Blutprobe wird an den Hersteller geschickt. Dieser lässt das Blut in einem Labor auf allergenspezifische IgE-Antikörper testen.

Das Ergebnis kann die Kundin oder der Kunde einige Tage später online abrufen. Die Aussagekraft des Selbsttests ist mit dem Bluttest in der ärztlichen Praxis vergleichbar: Ein negativer Test spricht gegen eine Hausstauballergie. Bei einem positiven Ergebnis kann eine Hausstauballergie vorliegen – natürlich nur, sofern auch allergische Beschwerden vorhanden sind.

Zu empfehlen sind die Tests dennoch nicht. Denn erstens bedeuten sie unnötige Kosten, welche – anders als die Kosten für die ärztliche Allergiediagnostik – nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Zweitens hilft solch ein Selbsttest nicht wirklich weiter. Ist das Ergebnis negativ, weiß die betroffene Person noch immer nicht, was hinter ihren Beschwerden steckt und muss folglich doch zur Ärztin oder zum Arzt.

Ist es positiv, steht ebenfalls ein Besuch in der ärztlichen Praxis an: Bei einer Allergie ist eine gezielte medizinische Behandlung notwendig, um langfristige Folgen wie ein allergisches Asthma zu vermeiden. Voraussetzung für die Behandlung ist jedoch eine sichere Diagnose. Um diese stellen zu können, wird sich die Ärztin oder der Arzt nicht auf das Ergebnis eines Selbsttests verlassen, sondern selbst einen Pricktest und/oder eine Blutuntersuchung durchführen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.allergieinformationsdienst.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 19.8.2022)
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