Krankheiten & Symptome Hinter der Gelbsucht kann auch ein Tumor stecken
Die Augen und die Haut sind gelblich verfärbt und Sie fühlen sich abgeschlagen? Dann leiden Sie sehr wahrscheinlich an der Gelbsucht. Diese wird oft durch eine Infektion mit Hepatitisviren oder durch Medikamente ausgelöst. Es kann aber auch ein gefährlicher Tumor dahinterstecken.
Gelbe Augen sind ein Zeichen für eine ernste Krankheit
Das erste Anzeichen für eine Gelbsucht ist in der Regel die gelbliche Verfärbung der Bindehaut im Auge. Außerdem verfärben sich die Haut und die Schleimhäute. Weitere Symptome sind Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen im Oberbauch, Fieber, verfärbter Stuhl und Urin oder Gewichtsabnahme. "Gelbsucht ist immer Zeichen einer ernstzunehmenden Erkrankung und erfordert in jedem Fall eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt", warnen die Experten Dr. Lukas Schwake und Professor Dr. Wolfgang Stremmel vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Schuld sind oft Krankheiten der Leber
Ausgelöst wird die Gelbsucht durch einen Anstieg des Gallenfarbstoffs im Blut. Er nennt sich Bilirubin und ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Verschiedene Erkrankungen im Bereich der Leber, der Gallenwege oder des Bluts können dazu führen, dass sich zu viel von diesem Stoff im Blut und anschließend im Gewebe ablagert, wodurch die Gelbfärbung entsteht.
Nicht immer ist eine Hepatitis die Ursache
Bei der Leber kann eine Entzündung durch Hepatitisviren vorliegen. In der Gallenblase können Gallensteine den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern und so eine Entzündung der Leber verursachen. Ist dies der Fall spürt der Betroffene typischerweise krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch.
Auch Medikamente, Gifte oder Alkohol können eine Gelbsucht verursachen. Doch besonders wenn die Gelbfärbung auftritt, ohne dass der Patient Schmerzen verspürt, kann die Ursache auch richtig gefährlich sein, denn dann könnte ein Tumor am Kopf der Bauchspeicheldrüse der Übeltäter sein.
Dieser Krebs ist sehr gefährlich
Ein solcher Tumor wird auch Pankreaskarzinom genannt und zählt nach Angaben des Robert Koch-Instituts zu den zehn häufigsten Tumorarten in Deutschland. Im Jahr 2008 erkrankten demnach knapp 15.000 Menschen an dem Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Krebs-Studie des Instituts hat zudem ergeben, dass die Heilungschancen bei dieser Erkrankung sehr schlecht sind: "Die Erkrankung hat eine ungünstige Prognose und ist mit 6,3 Prozent aller Krebstodesfälle bei Männern sowie 7,5 Prozent bei Frauen die vierthäufigste Krebstodesursache." Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 70 Jahren, für Frauen bei 76 Jahren.
Am Anfang spürt der Betroffene nichts
Diese Krebsart ist deshalb so tückisch, weil sie in frühen Erkrankungsstadien nur selten Beschwerden verursacht. Oft wird der Tumor erst entdeckt, so das Deutsche Krebsforschungszentrum, wenn er bereits benachbarte Organe wie den Magen, das Bauchfell oder die Milz befallen hat. Deshalb können neben der Gelbsucht auch Symptome wie Appetitmangel, Übelkeit, Erbrechen, deutliche Gewichtsabnahme über Monate oder Durchfall bis hin zu Schmerzen im Rücken und Bauch auftreten.
Bei Verdacht zum Hausarzt
Erster Ansprechpartner bei solch verdächtigen Symptomen ist der Hausarzt. Dieser kann den Patienten für weitere Untersuchungen an Spezialisten für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie oder die Ambulanz eines spezialisierten Krankenhauses überweisen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.