Bluthochdruck Hinter Bluthochdruck kann auch kranke Leber stecken
Dass Bluthochdruck auch ein Hinweis auf eine kranke Leber sein kann, darauf weist die Deutsche Leberstiftung hin. Schuld sei in vielen Fällen eine verstopfte Ader. Denn dann sucht sich das Blut einen anderen Weg. Normale Blutdruckmessungen können die Erkrankung aber nicht feststellen.
Kranke Leber kann zu Bluthochdruck führen
Eine kranke Leber kann zu einer besonderen Art von Bluthochdruck führen. Die Deutsche Leberstiftung weist in einer Pressemitteilung auf den sogenannten Pfortader-Hochdruck (portale Hypertension) hin, der tödliche Folgen haben könne. Die Leber verfügt über eine doppelte Blutversorgung: Sie wird über die Leberarterie und über die Pfortader, die den Verdauungsorganen entspringt, durchblutet. Über diese spezielle Blutbahn gelangen auch die Nährstoffe aus der Nahrung zur Weiterverwertung in die Leber.
Blut sucht einen anderen Weg
"Wenn der direkte Weg zur Leber nicht mehr frei ist, sucht sich das Blut einen anderen Weg, um zum Herzen zu gelangen und dort wieder Sauerstoff aufzutanken", erklärt Professor Michael P. Manns, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Leberstiftung. Ähnlich wie im Straßenverkehr sind die Ausweichstrecken jedoch für eine erhöhte Belastung nicht ausgelegt. Dadurch erhöhe sich der Blutdruck in den anderen zum Herzen führenden Gefäßen.
Normale Messung gibt keine Hinweise auf das Phänomen
Der Pfortader-Hochdruck könne nicht durch normale Blutdruckmessung festgestellt werden. Eine vergrößerte Milz, Bauchwasser oder Krampfadern in der Speiseröhre ließen auf das Phänomen schließen. Eine genaue Beurteilung könne durch eine Lebervenendurchmessung per Katheder erfolgen.
Dunkelziffer bei Lebererkrankungen bei 70 Prozent
Damit es erst gar nicht zum Pfortader-Hochdruck komme, sei es wichtig, Lebererkrankungen früh zu erkennen. Die Dunkelziffer der unerkannten Lebererkrankungen liege bei rund 70 Prozent, heißt es. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts hat jeder Zweite in Deutschland einen zu hohen Blutdruck oder nimmt blutdrucksenkende Medikamente ein.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.