Psychische Erkrankungen Magersucht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen
Die Gefahr, eine Essstörung zu entwickeln, ist bei Jugendlichen besonders groß – vor allem bei Mädchen. Eltern können jedoch einer Magersucht vorbeugen. Kinder können schon früh den richtigen Umgang mit Essen lernen. Später ist es wichtig, die richtigen Werte zu vermitteln.
Magersucht bei Jugendlichen: Das sind die Anzeichen
Essstörungen treten bei Jugendlichen vergleichsweise häufig auf. Die "Apotheken-Umschau" zitiert eine Langzeitstudie des Robert-Koch-Instituts, wonach in Deutschland etwa 20 Prozent der 11- bis 17-Jährigen ein auffälliges Essverhalten zeigt. Häufig sind Mädchen speziell von Magersucht betroffen.
Eine Magersucht beginnt oft mit unspezifischen Anzeichen. Jugendliche behaupten zum Beispiel, keinen Hunger zu haben, trinken aber deutlich mehr Wasser als sonst. Dieses hilft ihnen, das Hungergefühl zu unterdrücken. Auch plötzliches, exzessives Sporttreiben kann der Beginn einer Magersucht sein. Deutlicher werden die Anzeichen, wenn sich Jugendliche häufig wiegen und sichtbar an Gewicht verlieren. (So erkennen Sie eine Essstörung bei Jugendlichen)
Magersucht vorbeugen: Im Kindesalter fängt es an
Damit es nicht so weit kommt, können Sie schon früh die Weichen richtig stellen und der Magersucht vorbeugen. Kinder sollten von Anfang an lernen, ihr Hunger- beziehungsweise Sättigungsgefühl richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten. Dafür ist es wichtig, dass Sie als Eltern beim gemeinsamen Essen nicht darauf bestehen, dass Ihr Kind auf jeden Fall seinen Teller leer isst. Das empfiehlt das Gesundheitsportal onmeda.de.
Lieber sollten sich Kinder angewöhnen, erst einmal kleine Portionen zu nehmen. Dass die Mahlzeiten gesund und ausgewogen sind, sollte selbstverständlich sein, damit sich Kinder normal entwickeln und nicht schon früh mit Gewichtsproblemen und darauf bezogenen Hänseleien konfrontiert werden. (Welche Ursachen führen zu Magersucht bei Jugendlichen?)
Jugendlichen die richtigen Werte vermitteln
Gerade unsichere Jugendliche sind anfällig für Magersucht und neigen dazu, sich zu dick zu fühlen. Wichtig ist es, dass Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes stärken. Auf keinen Fall sollten Sie leichte Gewichtsprobleme überdramatisieren, sondern lieber versuchen, durch gesunde Ernährung gegenzusteuern. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es nicht perfekt sein muss – auch wenn Model-Castingshows im Fernsehen ein anderes, oft fragwürdiges Bild vermitteln.
Die "Apotheken-Umschau" empfiehlt, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und die Talente Ihres Kindes zu fördern. Äußert Ihr Kind hingegen den Wunsch, eine Diät zu machen, sollten Sie nach den Gründen fragen und gegebenenfalls den Rat eines Arztes einholen. Gerade bei Jugendlichen können Diäten problematisch und eine "Einstiegsdroge" in die Magersucht sein. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind magersuchtgefährdet ist, sollten Sie frühzeitig den Kontakt zu Selbsthilfegruppen suchen oder ärztlichen Rat einholen. Je früher Sie handeln, desto besser können Sie der Magersucht vorbeugen. (Bulimie: Folgen der Krankheit)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.