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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blutzuckerspiegel Erhöhter Blutzucker schrumpft das Gehirn
Dass Diabetes dem Gehirn schaden kann, ist bekannt. Doch nun zeigt eine Studie: Schon leicht erhöhte Blutzuckerwerte, wie sie auch bei gesunden Menschen auftreten, verringern das Hirnvolumen. Betroffen sind die Gehirnregionen, die für Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten zuständig sind, berichtet das Fachmagazin "Neurology". Zehn Faktoren, die den Blutzucker senken.
Gehirn in vier Jahren stärker geschrumpft
Die Wissenschaftler der Australian National University untersuchten 249 Menschen zwischen 60 und 64 Jahren mit normalem Blutzucker. Dies bedeutet laut WHO Nüchtern-Werte unter 110 Milligramm Glukose pro Deziliter Blut (mg/dl). Zu Studienbeginn scannten die Forscher die Gehirne der Probanden. Zudem maßen sie den Blutzuckerspiegel. Vier Jahre später wiederholten sie die Untersuchungen. Das Ergebnis: Die Teilnehmer, deren Zuckerwert im oberen Bereich der Normalwerte lag, hatten mehr Gehirnvolumen im Hippocampus und der Amygdala verloren als andere mit niedrigen Zuckerwerten. Die betroffenen Gehirnregionen sind für das Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten zuständig.
Erhöhter Blutzucker auch für gesunde Menschen riskant
"Scheinbar beeinflusst auch bei Menschen, die nicht Diabetes haben, ein erhöhter Blutzucker die Gehirngesundheit", sagte Studienleiter Nicolas Cherbuin. Bislang war lediglich bekannt, dass Diabetes den Blutgefäßen und in der Folge auch dem Gehirn schaden kann. Von Diabetes mellitus spricht man ab einem Nüchtern-Blutzucker von 126 mg/dl. Werte zwischen 110 und 126 werden als gestörte Glukosetoleranz mit Verdacht auf Diabetes bezeichnet.
Der Blutzucker lässt sich beeinflussen
Der Blutzuckerwert lässt sich durch den Lebensstil beeinflussen. Erhöhte Werte lassen sich senken, indem man Übergewicht - insbesondere das Bauchfett - abbaut, sich täglich ausreichend bewegt und auf die Ernährung achtet. Experten empfehlen, täglich Vollkornprodukte zu essen, sowie Fett und Zucker nur in Maßen zu konsumieren. Außerdem sollte man übermäßigen Stress abbauen und ausreichend schlafen, denn auch das beeinflusst den Zuckerspiegel.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.