Beschwerden lindern Schulterschmerzen: Kalkschulter richtig behandeln
Schulterschmerzen können Betroffenen auch langfristig den letzten Nerv rauben. Die Kalkschulter ist eine verbreitete Diagnose bei oft einsetzenden Schmerzen im Schulterbereich. Die Probleme bereiten den Leidenden nicht selten schlaflose Nächte. Es gibt jedoch vielversprechende Behandlungsmethoden.
Was ist eine Kalkschulter?
Bei der Kalkschulter handelt es sich um eine Krankheit, bei der sich Kalk an den Sehnen des Schultergelenks ablagert. Dadurch verliert die Schulter an Flexibilität und kann unter Umständen extrem schmerzen. Viele Menschen haben aber auch Kalkablagerungen in der Schulter, ohne Schmerzen zu bekommen. Sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung hätten nach einer Schätzung von Andreas Imhoff, Professor für Sportorthopädie am Klinikum rechts der Isar in München, laut "Focus" Kalkablagerungen in der Schulter. Vor allem Menschen im Alter von 40 bis 50 Jahren sind betroffen. Aber auch bei Diabetespatienten ist diese Erkrankung nicht selten.
Sollten Schmerzen auftreten, ist das sogenannte Kalkdepot an der Supraspinatus-Sehne zu groß. Der Muskel Supraspinatus ist übrigens für die Außenrotation des Schulterkopfes zuständig. Kalkdepots engen den Raum um die Sehne ein, sodass es zu einer Reizung kommt. Auch Schwellungen und starke Entzündungen können entstehen. Deshalb sollten betroffene Personen zum Arzt gehen und die Kalkschulter behandeln lassen.
Behandlung mit konventionellen Methoden
Niemand kann sich darauf verlassen, dass die Kalkdepots von alleine verschwinden. Dies ist aber durchaus möglich. Normalerweise versuchen Ärzte, die Kalkschulter mit Salben, Tabletten oder gezielten Kortisonspritzen zu behandeln. Auch Physiotherapie kann helfen. Hier sollen gymnastische Übungen und Druckpunktmassagen die Kalkablagerungen abbauen.
Es bietet sich auch die Stoßwellentherapie an, bei der Experten die Schulter mit hochenergetischen Ultraschallwellen beschießen. Über mehrere Sitzungen hinweg sollen von den Ablagerungen am Ende idealerweise nur noch Kalkbrösel übrig sein. Diese Methode steht aber auch in der Kritik: Zwar liegt die Erfolgsquote bei 70 bis 80 Prozent, doch die Betroffenen leiden während der Behandlung oft an Schmerzen. In solchen Fällen ist eine lokale Betäubung möglich. Die Krankenkasse übernimmt allerdings keine Kosten für diese Therapie.
Kalkschulter operativ behandeln
Sollten alle Behandlungen nicht greifen, hilft nur noch die Operation. Hierbei schneidet der Arzt die Sehne vorsichtig an und drückt das Kalkdepot heraus. Der Schnitt heilt dann von alleine. Erfährt die Kalkschulter erst einmal eine erfolgreiche Behandlung, besteht in der Regel kaum Rückfallgefahr; nur 10 bis 20 Prozent der Patienten erleiden eine erneute Kalkbildung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.