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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Alkoholverzicht muss regelmäßig stattfinden
Einen Monat lang keinen Alkohol zu trinken oder sich in diesem Zeitraum entgiften zu wollen, bringt nach den Festtagen wenig. Klüger wäre es, das ganze Jahr einige Tage in der Woche auf Alkohol zu verzichten, rät die Britische Organisation "British Liver Trust". Dass eine kurze Zeit völliger Abstinenz die Sünden des restlichen Jahres ausgleiche, sei ein Irrglaube, berichten die Experten laut BBC.
Menge reduzieren
Zu Weihnachten und Silvester wird die Leber stark belastet. Viele Menschen verzichten daher im Januar gleich mehrere Wochen auf Alkohol. Doch das bringt der Leber wenig, sagt Andrew Langford, Geschäftsführer des British Liver Trust. Viel sinnvoller wäre es dem Experten zufolge, sich durch wiederkehrende Tage ohne Alkohol eine Pause zu gönnen und so auch die Gesamtmenge des Getrunkenen zu reduzieren.
Leber erholt sich in 24 Stunden
"Hat die Leber keinen dauerhaften Schaden, kann sie sich sehr schnell wieder erholen. Dafür reichen normalerweise 24 Stunden." Wright betont, dass einen Monat lang auf Entgiftung zu setzen, nicht nur medizinisch sinnlos ist, sondern auch Probleme mit sich bringen kann. So wiege ein solcher Verzicht manche Menschen in falscher Sicherheit. Viele glauben, sie könnten ihre Leber grenzenlos belasten, weil sie ja danach eine Zeit lang verzichten.
Wie viel Alkohol der Leber schadet
Bereits 40 Gramm Alkohol pro Tag können beim Mann langfristig zu schwerwiegenden Leberschäden führen, das entspricht täglich einem Liter Bier oder einem halben Liter Wein. Frauen dürfen nur halb so viel trinken, bei ihnen können bereits 20 Gramm Alkohol täglich die Leber schädigen. Von einer einmaligen Alkoholsünde kann sich eine gesunde Leber jedoch erholen. Dazu sollten jedoch regelmäßig alkoholfreie Tage eingelegt werden.
Fettreiches Essen schadet der Leber
Nicht nur Alkohol, auch fettreiches Essen schadet der Leber. "Eine gesunde Leber hält zwar das Weihnachtsmenü aus, doch problematisch wird es, wenn deftiges Essen zur Gewohnheit wird und jedes Jahr zu Weihnachten ein paar Pfunde dazu kommen", warnt der Internist Dr. Ingmar Mederacke von der Medizinischen Hochschule Hannover. Denn bei Übergewicht droht eine Fettleber. Die Verfettung ist die häufigste Lebererkrankung. Das Tückische dabei: Die Fettleber verursacht kaum spürbare Beschwerden. Doch im Laufe der Zeit können sich weitere Leberschäden entwickeln wie zum Beispiel eine Leberentzündung oder eine Leberzirrhose. Dazu kommt das erhöhte Diabetes-Risiko.
Leberuntersuchung bringt Klarheit
Die Gesundheit der Leber wird durch viele individuelle Faktoren wie den Zustand der Gefäße oder eine genetisch bedingte Fettstoffwechselstörung bedingt. "Ob das Weihnachtsessen und der Alkohol die Leber stark belastet, hängt von der Vorschädigung ab - daher reagiert jeder Mensch anders", weiß Internist Wolfgang Wesiack vom Berufsverband Deutscher Internisten in Wiesbaden. Wer sich nach dem weihnachtlichen Überangebot, aufgrund von Übergewicht oder starkem Alkoholkonsum um seine Leber sorgt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. "Nur ein Internist kann durch eine Leberuntersuchung und Ultraschall ihren Zustand erkennen und wirkliche Klarheit bringen", so Wesiack.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.