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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herz-Kreislauf-Erkrankungen Wann der Gang in die Sauna gefährlich werden kann
Der Winter steht kurz bevor und bei vielen wächst der Wunsch nach entspannten Stunden in der Sauna. Doch darf man auch mit Bluthochdruck oder Diabetes die Hitze genießen? Wann der Gang in die Sauna gefährlich werden kann.
Wärme beeinflusst den Blutzuckerspiegel
Diabetiker, die Insulin spritzen, sollten in der Sauna vorsichtig sein, denn ein Saunagang, aber auch heißes Baden und Duschen können sich auf den Blutzucker auswirken. "Wärme verstärkt die Durchblutung, so dass Insulin schneller aufgenommen wird. Dadurch kann der Blutzucker zu stark sinken", erklärt Heidi Wechinger, Diabetesberaterin aus Rudolfzell gegenüber dem Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Sie rät: "Um vorzubeugen, sollte man Insulin nicht unmittelbar vor dem Baden, Saunieren oder einem Sonnenbad spritzen." Ist das doch geschehen, sollte man sicherheitshalber häufiger den Blutzucker messen, denn eine Unterzuckerung kann gefährlich werden.
Dann befindet sich zu wenig Glukose, also Zucker, im Blut. Funktionsstörungen bis hin zu Organversagen sind die Folge. Der Betroffene fühlt sich zuerst sehr schwach, dann folgen Seh-, Sprach- und Gefühlsstörungen. Im weiteren Verlauf kommt es zu Krämpfen und schließlich zu Bewusstlosigkeit. Wird nicht schnell gehandelt, kann eine dauerhafte Gehirnschädigung ebenso die Folge der Unterzuckerung sein wie das Versagen der Atmung - was zum Tode führt.
Mit Herzschrittmacher in die Sauna, geht das?
Doch die Hitze wirkt sich nicht nur auf den Blutzucker aus. Auch Herzpatienten sollten einige Regeln beachten. Wer beispielsweise einen Herzschrittmacher trägt, sollte Extreme vermeiden. "Die 60 Grad sollten sicherheitshalber nicht überschritten werden und auch auf das Tauchbecken sollte besser verzichtet werden", rät Privat Dozent Dr. Thomas Voigtländer, Kardiologe am Cardioangiologischem Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt am Main und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung gegenüber t-online. Besser sei es, den Körper moderat abzukühlen. Eine Wassertemperatur zwischen 20 bis 25 Grad sei empfehlenswert.
Saunieren nach einem Schlaganfall
Auch nach einem Schlaganfall rät der Herzexperte, die 60-Grad-Grenze nicht zu überschreiten - das gilt auch für Aufgüsse - und auf eiskaltes Wasser zu verzichten. Zu große Hitze kann bei allen Herzerkrankungen riskant werden. Am besten den Saunameister fragen, welche Temperaturen bei dem jeweiligen Aufguss erreicht werden und im Zweifelsfall lieber verzichten. "Bei Herzerkrankungen und insbesondere bei einer Herzschwäche ist es zudem besser, wenn die Betroffenen sitzen, da so der Rückfluss des Blutes ins Herz besser reguliert werden kann", erklärt Voigtländer.
Worauf es bei hohem Blutdruck ankommt
Und wie vertragen Bluthochdruckpatienten die Hitze? Grundsätzlich können Personen mit hohem Blutdruck die Sauna nutzen, wie alle anderen auch. Doch auch diesen Patienten empfiehlt der Kardiologe, die 60 Grad nicht zu überschreiten und den Körper langsam bei 20 bis 25 Grad abzukühlen. Vorsichtshalber sollten Betroffene nicht länger als zehn Minuten in der Hitze schwitzen. Weitere Antworten zum Thema Bluthochdruck finden Sie auch auf den Seiten der Deutschen Herzstiftung unter www.herzstiftung.de.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.