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Wirkung von Alkohol - Was in Gehirn und Magen passiert


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Nervengift
Wirkung von Alkohol: Was in Gehirn und Magen passiert

wp (CF)

Aktualisiert am 03.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Alkohol entfaltet seine Wirkung im Körper bereits ab dem ersten Schluck.Vergrößern des Bildes
Alkohol entfaltet seine Wirkung im Körper bereits ab dem ersten Schluck. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Wer schon einmal zu tief ins Glas geschaut hat, kennt die Wirkung von Alkohol. Doch so individuell das Betrunkensein empfunden wird, die Wirkung von Alkohol auf Magen oder Gehirn ist bei jedem gleich. Mit jedem Schluck Wein, Bier oder Schnaps verteilt sich der enthaltene Alkohol in der Blutbahn und wirkt im Körper.

Die Entfaltung des Alkohols

Alkohol ist ein Nervengift. Seine Wirkung entfaltet sich größtenteils über den Dünndarm. Auch der Magen, die Mundschleimhaut und die Speiseröhre sind involviert. Wie deutlich sich die Wirkung von Alkohol bei zeigt, wird maßgeblich von folgenden Faktoren beeinflusst:

  1. Welche Menge man getrunken hat,
  2. welche Alkoholkonzentration das Getränk hat
  3. und wie viel und was man im Vorfeld gegessen hat.

So schnell kommt Alkohol ins Gehirn

Laut „WDR“ braucht Alkohol lediglich zwei Minuten, um im Gehirn anzukommen. Eine Studie des Heidelberger Universitätsklinikums spricht von sechs Minuten, bis sich Gehirnzellen reversibel verändern. Das berichtet die Online-Ausgabe der "Welt".

Die Alkoholmoleküle binden sich an die Rezeptoren im Gehirn und sorgen für veränderte Übertragungen der Nervenzellenimpulse. Je mehr Alkohol ins Gehirn gelangt, desto stärker nimmt dessen Leistung ab.

Dopamin

Die "Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen" erklärt, dass je nach Alkoholdosis der Neurotransmitter Dopamin freigesetzt wird. Diesem wird die positiv empfundene Wirkung des Alkohols zugeschrieben. Bei langfristigem erhöhten Konsum verändern sich die Rezeptoren, weshalb ein abruptes Absetzen von Alkohol Entzugserscheinungen nach sich zieht.

Unterschiedliche Auswirkungen

Schon die kleinsten Dosierungen wirken auf das Gehirn, können jedoch zu unterschiedlichen Effekten führen. Je nach Person und Gemütslage kann die Wirkung von Alkohol in einer gesteigerten Redseligkeit, einer anregenden Stimmung und einer Enthemmung bestehen. Jedoch kann die heitere Laune auch rasch in Gereiztheit und Aggressivität umschlagen.

Bei steigendem Blutalkoholspiegel kommt es zu Sprach- und Wahrnehmungsstörungen. Mit zunehmendem Promillegehalt sind Ermüdung und Benommenheit die Folge. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zum Koma, das lebensbedrohlich sein kann.

Alkohol wird langsam im Körper abgebaut

Die volle Wirkung des Alkohols stellt sich erst 30 bis 60 Minuten nach dem ersten Konsum ein, informiert die "Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen". Durch die Arbeit der Leber, aber auch durch die ausgeatmete Luft, Schweiß und Urin, beträgt die Abbaurate pro Stunde zwischen 0,1 und 0,2 Promille. Der Abbau ist auch abhängig vom Geschlecht, dem Gewicht und den Konsumgewohnheiten der Person.

Wichtig: Denken Sie stets daran, dass sich Alkohol sehr langsam abbaut und die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt. Nach einer durchzechten Nacht sollten Sie Ihr Auto also lieber stehen lassen.

Wirkung von Alkohol auf Magen und Darm

Auch im Magen-Darm-Trakt zeigt sich die Wirkung von Alkohol. Zuerst ist eine verstärkte Magen- und Darmdurchblutung erkennbar, und es bilden sich mehr Salzsäure und Verdauungsenzyme.

Regelmäßiger Alkoholkonsum kann außerdem den Magen schädigen und zu einer chronischen Magenschleimhautentzündung oder Darmentzündung führen. Die Folge ist eine verminderte Fähigkeit zur Nahrungsverwertung.

Warum bekommt man einen Kater?

Sie leiden nach einer feuchtfröhlichen Feier am nächsten Morgen unter Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit? Dies ist ein eindeutiges Zeichen, dass Sie Ihrem Körper zu viel Alkohol zugemutet haben. Alkohol regt den Körper dazu an, vermehrt Wasser abzugeben – die Folgen sind ein starkes Durstgefühl und Kopfschmerzen.

Ein weiterer Grund für den Kater sind die in alkoholischen Getränken enthaltenen Beistoffe. Sie führen dazu, dass sich die Gefäße im Gehirn weiten, ähnlich wie bei Migräne, erklärt der Mediziner und Alkoholforscher Helmut Seitz.

Tipps gegen Kater-Beschwerden

Mit einem Kater-Frühstück können Sie die Beschwerden ein wenig lindern. Gleichen Sie zunächst unbedingt Ihren Wasserhaushalt aus: Leitungs- oder Mineralwasser, Tee und Saftschorlen sind gut geeignet. Sie ersetzen die verlorene Flüssigkeit. Verzehren Sie dazu Salziges und Saures: Etwas Laugengebäck, Rollmöpse oder saure Gurken sind Experten zufolge besonders beliebt. Hilfreich kann auch ein Espresso sein, da Koffein den Kreislauf anregt.

Schmerzmittel können zwar die Kopfschmerzen lindern. Laut Seitz schlagen die in den Schmerzmitteln enthaltenen Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac jedoch auf den Magen und reizen diesen zusätzlich. Schlimmstenfalls drohen Magenblutungen. Der Wirkstoff Paracetmol hingegen belastet die Leber, die bereits mit dem Alkoholabbau beschäftigt ist. Lassen Sie bei einem Kater also besser die Finger von Schmerzmitteln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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