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Winterdepression – warum Vitamin D nicht die Lösung ist


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Nutzen nicht erwiesen
Winterdepression – warum Vitamin D nicht die Lösung ist


Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau nimmt eine Tablette einVergrößern des Bildes
Eine Winterdepression mit Vitamin D zu behandeln, ist nicht sinnvoll, sondern riskant. (Quelle: Liudmila Chernetska/getty-images-bilder)
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Eine Winterdepression lässt sich durch verschiedene Maßnahmen lindern. Die Einnahme von Vitamin D zählt nicht dazu. Warum, erfahren Sie hier.

Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und Konzentrationsprobleme, oft ein gesteigerter Appetit auf Süßes: Eine Winterdepression äußert sich durch belastende Symptome, die mit erheblichem Leidensdruck einhergehen können. Allerdings treten die Beschwerden nur in der kalten und dunklen Jahreszeit auf – das ist das Besondere an dieser Form der Depression, die fachsprachlich "saisonal-affektive Störung" heißt.

Warum manche Menschen eine Winterdepression entwickeln und wie genau diese entsteht, ist noch nicht ausreichend erforscht. Als eine wahrscheinliche Ursache oder Mitursache gilt der Mangel an Tageslicht, der für die hiesigen Breitengrade im Herbst und Winter typisch ist. Da der Lichtmangel auch der Bildung von Vitamin D im Wege steht, liegt die Frage nach einem Zusammenhang nahe: Ist eine Winterdepression womöglich Symptom eines Vitamin-D-Mangels? Lassen sich die depressiven Beschwerden also ganz einfach durch die Einnahme von Vitamin D beheben?

Vitamin D bei Winterdepression – keine Wirkung zu erwarten

Der Körper braucht Sonnenlicht, um Vitamin D zu bilden. Deshalb sinkt der Vitamin-D-Spiegel im Winter, was auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen kann. Insbesondere schadet ein Mangel an Vitamin D den Knochen. Die Ursache einer Winterdepression ist er allerdings wahrscheinlich nicht.

Fachleute vermuten zwar, dass die langen Phasen der Dunkelheit im Herbst und Winter diese Form der Depression auslösen oder begünstigen können. Allerdings liegt das vermutlich nicht an Vitamin D, sondern an den Botenstoffen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus steuern. Die innere Uhr des Körpers hängt nämlich maßgeblich von den Lichtverhältnissen ab. Je nach Lichtintensität verändert sich die Menge bestimmter Botenstoffe.

Eine bedeutsame Rolle kommt hierbei unter anderem dem Hormon Melatonin zu, das bei Dunkelheit vermehrt freigesetzt wird. Ein erhöhter Melatonin-Spiegel macht müde und dient der Vorbereitung und Einstimmung auf den Nachtschlaf. Ist der Melatonin-Spiegel wegen der winterlichen Lichtverhältnisse jedoch bereits tagsüber erhöht, kann sich das nachteilig auf die Gemütslage auswirken.

Für Menschen mit einer Winterdepression kann daher eine sogenannte Lichttherapie hilfreich sein. Dabei setzen sie sich über mehrere Wochen bis Monate hinweg täglich für etwa eine halbe Stunde bis Stunde einer speziellen Lampe mit hoher Lichtintensität aus, in der Regel morgens. Die Lampe strahlt ungefähr hundertmal heller als eine gewöhnliche Glühbirne.

Studien legen nahe, dass sich die depressiven Symptome dadurch immerhin etwas lindern lassen. Eine von fünf behandelten Personen bemerkt wenigstens eine leichte Verbesserung im psychischen Befinden.

Gut zu wissen: Eine saisonal affektive Störung kann auch im Frühjahr oder Sommer auftreten, wenngleich dies seltener vorkommt. Unabhängig von der Jahreszeit gilt: Wer Anzeichen für eine Depression bei sich feststellt, sollte diese ernst nehmen und in einer ärztlichen oder psychotherapeutischen Praxis abklären lassen.

Es gibt jedoch noch andere Möglichkeiten, eine Winterdepression zu behandeln, etwa eine Psychotherapie oder Antidepressiva. Welche Maßnahme für eine erkrankte Person am ehesten geeignet ist, kann eine ärztliche oder psychotherapeutische Fachkraft nach einer sorgfältigen Diagnostik beurteilen. Diese ist wichtig, auch um eventuelle andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Winterdepression – wann Vitamin D einnehmen?

Eine Winterdepression mit Vitamin D zu behandeln, ist keine gute Idee. Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Nachweise dafür, dass das etwas bringt. Und wer sich anstelle einer wirksamen Therapie für eine Selbstbehandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln entscheidet, muss damit rechnen, dass die Beschwerden bleiben oder sich sogar verschlimmern.

Zudem birgt die Einnahme noch andere Risiken. Beispielsweise kann ein Übermaß an Vitamin D zu einem erhöhten Kalziumspiegel (Hyperkalzämie) führen, was sich in Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchkrämpfen äußern kann. In schweren Fällen drohen ernste Folgen, etwa für die Nieren und das Herz-Kreislauf-System.

Deshalb ist es wichtig, Vitamin-D-Präparate nur in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt einzunehmen. Vor einer Behandlung mit Vitamin D wird sie oder er normalerweise eine Blutuntersuchung durchführen, um zu ermitteln, ob es der betroffenen Person an Vitamin D mangelt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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