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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Beschwerde in der Nacht Was plötzliches Nasenbluten im Schlaf bedeutet
Nasenbluten kann auch im Schlaf auftreten. Das ist für Betroffene oft beängstigend, aber nicht immer ein Grund zur Sorge. Was dahinterstecken kann.
Wenn beim Aufwachen Blut an der Nase oder auf dem Kissen zu sehen ist, kann das beunruhigend sein. Plötzliches Nasenbluten im Schlaf kann zahlreiche Ursachen haben. Meist ist es harmlos und zum Beispiel auf trockene Luft zurückzuführen. Seltener hat es ernste Gründe.
Lesen Sie, welche Auslöser für plötzliches Nasenbluten im Schlaf infrage kommen und wann ein Arztbesuch wichtig ist.
Plötzliches Nasenbluten im Schlaf: Ursachen
Leichtes Nasenbluten im Schlaf ist in vielen Fällen auf eine zu trockene oder beschädigte Nasenschleimhaut zurückzuführen. Beispielsweise kann es sein, dass die Luft im Schlafzimmer besonders trocken ist, etwa durch eine Klimaanlage. Die Blutgefäße in der Nase sind sehr fein und daher anfällig für kleine Verletzungen. Ist die Nasenschleimhaut zu trocken, kann es so leicht zu Nasenbluten in der Nacht kommen. Mögliche weitere Beschwerden, die im Zusammenhang mit trockener Luft auftreten, sind trockene Lippen, ein rauer Hals oder trockene Augen.
Auch eine Allergie wie zum Beispiel Heuschnupfen kann eine Ursache für plötzliches Nasenbluten im Schlaf sein – ebenso wie eine Infektion der Atemwege wie eine Erkältung. Eine weitere mögliche Ursache, vor allem bei Kindern, ist unbewusstes Nasebohren im Schlaf.
Zu weiteren möglichen Ursachen von plötzlichem Nasenbluten im Schlaf (aber auch im wachen Zustand) zählen zum Beispiel:
- die längerfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays
- Gerinnungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS), Phenprocoumon oder Clopidogrel
- Störungen der Blutgerinnung, zum Beispiel durch Hämophilie (Bluterkrankheit), Thrombozytopenie (verminderte Zahl an Blutplättchen), Von-Willebrand-Syndrom, Leberversagen
- Krümmung der Nasenscheidewand
- gut- und bösartige Tumoren des Nasen-Rachen-Raums, Leukämie (selten)
- Gefäßfehlbildungen, etwa durch Erkrankungen wie Morbus Osler
- Operationen im Bereich des Nasen-Rachen-Raums
Möglicherweise kann ein zu hoher Blutdruck ebenfalls Nasenbluten begünstigen. Ob und inwiefern ein direkter Zusammenhang zu Bluthochdruck besteht, ist jedoch nicht eindeutig belegt. In vielen Fällen lässt sich auch kein Auslöser für eine einmalige leichte Blutung finden.
Kinder und ältere Personen haben häufiger Nasenbluten. Ebenso Schwangere: Ihre Nase blutet leichter, weil die Nasenschleimhaut in der Schwangerschaft besser durchblutet ist.
Nasenbluten im Schlaf: Wann zum Arzt?
Einmaliges leichtes Nasenbluten im Schlaf, das nach kurzer Zeit wieder abklingt, ist in der Regel kein Grund zur Beunruhigung.
Hält das Nasenbluten jedoch an, kann ein rascher Arztbesuch nötig werden – bei starken Blutungen und/oder ausgeprägten weiteren Beschwerden kann es sich um einen Notfall handeln.
Im Notfall
Was bei Nasenbluten zu tun ist und wann es sich um einen Notfall handelt, lesen Sie im Artikel "So lässt sich Nasenbluten stoppen".
Auch Blutungen, die häufiger auftreten, sollten betroffene Personen abklären lassen. Eine erste Anlaufstelle kann die haus- oder kinderärztliche Praxis oder eine HNO-Praxis sein.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Nasenbluten". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 28.2.2024)
- "Nosebleeds". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 13.9.2022)
- "What Causes Nosebleeds While Sleeping?". Online-Informationen der Cleveland Clinic: health.clevelandclinig.org (Stand: 21.2.2021)
- "Epistaxis". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Oktober 2020)
- "Nasenbluten". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 1.7.2019)
- Beck, R.; Sorge, M.; Schneider, A.; Dietz, A.: "Therapiekonzepte der Epistaxis in Praxis und Klinik". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 115, Vol. 1-2, pp. 15-22 (2018)