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Was hilft schnell gegen Übelkeit und Erbrechen?


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Den Magen beruhigen
Was hilft schnell gegen Übelkeit und Erbrechen?


Aktualisiert am 19.07.2024Lesedauer: 5 Min.
Frau sitzt mit Wärmflasche im BettVergrößern des Bildes
Nach dem Erbrechen im Rahmen einer Magen-Darm-Grippe kann eine Wärmflasche hilfreich sein. (Quelle: Drazen Zigic/getty-images-bilder)
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Wer Übelkeit und Erbrechen schnell loswerden möchte, muss sich vor allem Ruhe gönnen. Was sonst noch hilft, hängt von der Ursache der Beschwerden ab.

Übelkeit und Erbrechen können zahlreiche Ursachen haben – etwa eine Magen-Darm-Grippe, hormonelle Umstellungen in der frühen Schwangerschaft oder die sogenannte Reisekrankheit. Je nach Auslöser klingen die Symptome zwar oft von allein ab, sie können jedoch sehr belastend sein.

Was hilft schnell gegen Übelkeit und Erbrechen? Mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich die Beschwerden meist etwas lindern. Welche das sind, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Schon gewusst?

Im Falle eines Infekts sind Übelkeit und Erbrechen sinnvolle Schutzmechanismen: Wenn sich die Person übergibt (oder Durchfall hat), gelangen die Krankheitserreger aus dem Körper.

Übelkeit und Erbrechen: Im Zweifel zum Arzt

Ob ein bestimmtes Hausmittel oder Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen hilft, ist vor allem von der Ursache abhängig.

Meist sind Übelkeit und Erbrechen auf einen Magen-Darm-Infekt (infektiöse Gastroenteritis) zurückzuführen. Die Symptome treten dann aus heiterem Himmel auf. Weitere mögliche Beschwerden sind etwa

  • starker Durchfall
  • Übelkeit,
  • Bauchschmerzen,
  • Abgeschlagenheit, Schwächegefühl,
  • Blähungen,
  • Fieber und/oder
  • Kopf- oder Muskelschmerzen.

Hinter Übelkeit und Erbrechen können sich aber diverse andere Ursachen verbergen – von (harmloser) Aufregung vor einer Prüfung bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Oft können die Betroffenen selbst einschätzen, welche Gründe die Beschwerden haben, etwa, wenn es sich um einen Magen-Darm-Infekt handelt. Im Zweifel sollten sie jedoch eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Wann das wichtig ist, lesen Sie im Kapitel "Wann bei Übelkeit und Erbrechen ein Arztbesuch nötig ist".

Nach dem Erbrechen: In kleinen Schlucken trinken hilft

Muss die Person häufig erbrechen, verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Rechtzeitiges und ausreichendes Trinken hilft, diesen Mangel auszugleichen. Das ist wichtig, da ansonsten eine Austrocknung droht.

Empfehlenswert sind klare Flüssigkeiten, die den Magen beruhigen oder ihn zumindest nicht zusätzlich belasten, wie

  • Kräutertee, zum Beispiel Kamillen- oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee,
  • stilles Wasser oder
  • verdünnter Saft.

Auch eine klare Brühe kann hilfreich sein. Wenig geeignet sind hingegen Getränke mit Kohlensäure oder Alkohol.

Aber was hilft, wenn die Flüssigkeit nach dem Erbrechen nicht im Magen bleiben will? Eine Möglichkeit ist, in kleinen Schlucken zu trinken, dafür aber häufiger. Was Betroffene tun sollten, wenn auch das nicht funktioniert, lesen Sie hier.

Tipp

In der Apotheke gibt es Elektrolytlösungen mit Zucker, welche den entstandenen Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel ausgleichen. Dies kann vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Personen hilfreich sein.

Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen

Bei starker Übelkeit und Erbrechen können auch Medikamente (Antiemetika) zum Einsatz kommen. Einige sind rezeptpflichtig, andere nicht.

Welche Medikamente bei Übelkeit und Erbrechen geeignet sind, richtet sich vor allem nach der Ursache der Beschwerden, da die Arzneimittel unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Einige Beispiele:

  • Wirkstoffe wie Dimenhydrinat und Diphenhydramin helfen etwa bei Schlafstörungen, können aber auch Übelkeit und Erbrechen lindern, etwa bei Reisekrankheit.
  • Arzneien wie Domperidon oder Metoclopramid wirken gegen Übelkeit und Erbrechen, unter anderem, indem sie den Brechreiz im zentralen Nervensystem hemmen und die Magenentleerung beschleunigen.
  • Die Wirkstoffe Ondansetron und Granisetron aus der Gruppe der Serotonin-Rezeptor-Antagonisten kommen insbesondere bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Strahlen- oder Chemotherapie zum Einsatz.
  • Der Wirkstoff Scopolamin hilft vor allem bei Reiseübelkeit und bei Beschwerden, die durch das Gleichgewichtsorgan ausgelöst wurden.

Welches Präparat im Einzelfall die richtige Wahl ist, sollten betroffene Personen in der Apotheke oder Arztpraxis klären. Arzneimittel können verschiedene Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel können die Wirkstoffe Dimenhydrinat und Diphenhydramin sehr müde machen. Auch kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Daher empfiehlt sich im Zweifel ein Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt.

Was hilft noch schnell gegen Übelkeit und Erbrechen?

Hat die Person eine Magen-Darm-Grippe, helfen gegen Übelkeit und Erbrechen vor allem Maßnahmen wie

  • leichte Kost (angepasste Vollkost)
  • Wärme und
  • Ruhe.

Üppige, fette oder stark gewürzte Speisen sollten vorübergehend tabu sein, damit sich der Magen beruhigen kann. Stattdessen sind mehrere kleine Portionen mit milden, fett- und ballaststoffarmen Lebensmitteln empfehlenswert.

Zu gut geeigneten Speisen zählen zum Beispiel gekochte Kartoffeln/Kartoffelbrei, Nudeln, Reis, zerdrückte Bananen, Toast, Zwieback oder geriebener Apfel. Mehr dazu, was Sie nach dem Erbrechen essen können, lesen Sie hier.

Wenn das Erbrechen Symptom eines Magen-Darm-Infekts ist, kann bei Magenkrämpfen oder Bauchschmerzen eine Wärmflasche wohltuend sein. Auch ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch ist geeignet.

Nach dem Erbrechen ist zudem Ruhe angesagt: Erkrankte Personen sollten sich so gut wie möglich schonen.

Sind Übelkeit und Erbrechen nicht auf einen Magen-Darm-Infekt zurückzuführen, richten sich die Maßnahmen nach dem Auslöser. Bei einer Reiseübelkeit hilft zum Beispiel, vor Reiseantritt nur leichte, histaminarme Kost zu sich zu nehmen. Histamin ist ein Stoff, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, aber auch vom Körper selbst gebildet wird. Er gilt als Mitauslöser des Erbrechens bei Seekrankheit. (Welche Lebensmittel viel Histamin enthalten, lesen Sie hier.) Auch kann es helfen, an Deck an der frischen Luft auf den Horizont zu schauen und die Schiffsbewegungen mit den Beinen auszugleichen. Bei Übelkeit in der Schwangerschaft ist ein Tipp, bereits morgens vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen. Welche weiteren Mittel bei Schwangerschaftsübelkeit helfen, lesen Sie hier.

Wann bei Übelkeit und Erbrechen ein Arztbesuch nötig ist

Manchmal hilft keine der genannten Maßnahmen schnell gegen Übelkeit und Erbrechen. In bestimmten Fällen ist es dann wichtig, frühzeitig ärztlichen Rat zu suchen.

Wichtiger Hinweis

Hält Erbrechen bei ansonsten gesunden Erwachsenen auch nach 48 Stunden unverändert an oder wird sogar stärker, ist immer ein Arztbesuch empfehlenswert.

Bei Älteren, Säuglingen und Kleinkindern sowie vorerkrankten Personen nimmt eine Magen-Darm-Grippe häufiger einen schweren Verlauf. Hinzu kommt, dass Babys und ältere Menschen eher Probleme durch den Flüssigkeitsmangel bekommen, wenn sie viel erbrechen müssen. Daher sollten diese Personengruppen frühzeitig eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Bei Säuglingen und Kindern ist ein zeitnaher Arztbesuch erforderlich, wenn:

  • sich ein Säugling länger als vier Stunden wiederholt übergeben muss
  • das Kind auch an Durchfall und/oder Fieber leidet
  • dem Übergeben ein Sturz oder anderer Unfall vorausging
  • das Kind am Morgen erbricht, wenn es noch nichts zu sich genommen hat
  • starke Bauchschmerzen auftreten
  • das Kind mehrfach erbricht, aber keine Anzeichen eines Magen-Darm-Infekts zu erkennen sind
  • das Kind nicht trinkt
  • das Kind extrem ruhig und teilnahmslos wirkt

Auch ansonsten gesunde Erwachsene sollten im Zweifel mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen. Das gilt vor allem, wenn Beschwerden hinzutreten wie:

  • schwere Kreislaufprobleme, Schwindel
  • Benommenheit, Schläfrigkeit
  • Verwirrtheit
  • Muskelkrämpfe
  • hohes Fieber
  • Schleimauflagerungen im Stuhl
  • starke Bauchschmerzen
  • blutiger Stuhl (zu erkennen an einer roten oder schwarzen Färbung)

Denn Übelkeit und Erbrechen können viele, mitunter lebensbedrohliche Ursachen haben. Dazu zählen zum Beispiel eine Blinddarmentzündung, eine Nahrungsmittelallergie oder eine Pilzvergiftung. Bei heftigen oder ungewöhnlichen Beschwerden sollten erkrankte Personen daher immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Drohende Austrocknung erkennen

Eine Austrocknung macht sich durch Symptome bemerkbar wie:

  • schlechte allgemeine Verfassung, Benommenheit
  • eingefallene Augen, Wangen oder Gesichtspartie
  • beschleunigte Atmung und Herzschlag
  • schlaffe Haut: Wird sie etwa am Arm leicht zusammengedrückt, bleibt eine Falte zurück.
  • trockene Augen, Lippen und Zunge
  • starker Durst
  • dunkler Urin, fehlender Harndrang
  • eventuell Brustschmerzen, Muskelkrämpfe

Bei Anzeichen einer Austrocknung muss der entstandene Flüssigkeitsmangel umgehend ausgeglichen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Magen-Darm-Infektionen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 25.6.2024)
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